200 Stellen, bzw. Krefelder Stahlwerk in Gefahr!
Nach Thyssen Krupp plant jetzt auch der finnische Stahlriese 200 Stellen im Krefelder Stahlwerk zu streichen, es wird von der Geschäftsführung gedroht das ganze Stahlwerk zu schließen. Aktuell arbeiten dort nur noch 1000 Beschäftigte. Vor Jahrzenten hatten in dem Werk über 10.000 gearbeitet, damals noch unter Thyssen, bis das Werk an den finnischen Stahlkonzern Outokumpu verkauft wurde. Als Grund hierfür wird wie auch anderswo gesagt, die Produktion wäre nicht mehr profitabel und die Überproduktion wäre das Problem, so in den Medien. Und jetzt droht sogar die Unternehmensleitung mit der kompletten Schließung des Werks und betriebsbedingten Entlassungen. Das Management nennt diesen Plan „Transformation Krefeld 2030“. Dieser angebliche Plan sieht neben dem Stellenabbau auch vor, etliche Dienstleistungen auszugliedern.
Die Beschäftigten, der Betriebsrat und die IG Metall sind empört, und in einer ersten Erklärung heißt es wie folgt:
„Nach monatelangem Warten und Bangen hat die Arbeitgeberseite mit Verweis auf die gegenwärtige schwierige Situation der Stahlindustrie in Deutschland mehr als einschneidende Maßnahmen angekündigt. Diese seien notwendig, um die Outokumpu in Krefeld profitabel zu gestalten und wieder wettbewerbsfähig zu machen. Das Unternehmen will einen Abbau von rund 200 Stellen in den nächsten vier Jahren bewerkstelligen; alle in Krefeld! Auch betriebsbedingte Kündigungen werden nicht ausgeschlossen. Damit folgt die Outokumpu leider anderen schlechten Beispielen, die bereits ihre Produktionsstätten ins Ausland verlagert haben. Das Unternehmen begründet die Maßnahme mit dem weiterhin anhaltenden Preisverfall, dem hohen Importdruck, den Strom- und Energiekosten und der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit im Stahlbereich in Deutschland. Alle energie-intensiven Komponenten sollen nach Finnland – wie von uns befürchtet – verlagert werden. Auch mit der Outsourcing-Keule wird geschwungen, nichts wird ausgespart, um die Kosten zu senken. Des Weiteren wurde mitgeteilt, dass in Finnland auch die vollständige Werksstilllegung ein Szenario war, das durchgerechnet wurde!
Wir sagen dazu:
- Beschäftigte und die Betriebsräte der Outokumpu Deutschland müssen umgehend und umfassend über die Planungen des Arbeitgebers informiert werden!
- Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen in Krefeld!
- Der Standort muss erhalten und notwendige Investitionen getätigt werden, um das Werk zu sichern!
- Wir halten es für erforderlich, dass ein Zukunftstarifvertrag zwischen der IG Metall und Outokumpu abgeschlossen wird!“
Einziger Weg: Gemeinsamer Kampf!
Ein Stahlarbeiter sagte über die aktuellen Ereignisse, dass die IG Metall, VKL und der Betriebsrat umgehend Widerstandsaktionen starten muss, und wir Stahlarbeiter*innen müssten jetzt auf die Straße, Die Belegschaft ist gespalten, weil weder die IG Metall noch die BR-Spitze zu einem Kampf bereit sind. Zuvor ist das Werk Hockenheim geschlossen worden, und das Werk Dahlerbrück soll Ende des Jahres geschlossen werden. Damals kam es leider kaum zur Gegenwehr, auch gab es unter den Belegschaften der verschiedenen Standorte kaum gegenseitige Unterstützung. Dass muss sich schnell ändern. Jetzt ist nicht die Zeit zu verhandeln, sondern zu kämpfen, die Thyssen Stahlarbeiter Kollegen machen das genau richtig.
Profit über alles!
Die Konzerne müssen die Profite stets maximieren, sie werden niemals satt, die kapitalistische Produktionsweise basiert stets auf Überproduktion und Profitmaximierung. Konkret müssen sich die Stahlarbeiter*innen vereinen, bei Thyssen-Krupp Steel laufen seit etlichen Wochen Widerstandsaktionen, diese sollten verbunden werden die Stahlarbeiter*innen sollten sich am besten international gegen solche Pläne widersetzen. Die Kolleginnen und Kollegen brauchen auch die Solidarität der Arbeiter*innen aus den anderen Branchen. Die Zeit ist schon längst reif, für eine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich. Gegenwehr ist nötig!
SM / Arbeit-Zukunft