„Beim Energiekonzern RWE ist der Gewinn im vergangenen Jahr fast eine Milliarde Euro höher ausgefallen als erwartet – auch wegen hoher Strompreise.“ meldet am 14. März das Onlineportal „tagesschau.de“. RWE hat also von der Stromkrise finanziell prächtig profitiert, während die Stromverbraucher, das heißt wir, tief in die Tasche greifen mussten, um uns die elektrische Energie, die wir täglich brauchen, noch leisten zu können. Mit insgesamt 4,5 Milliarden Nettogewinn hat sich Deutschlands größter Energieerzeuger ein sattes Plus von 40% erwirtschaftet.
Dagegen sind die Forderungen nach Lohn- und Gehaltserhöhungen von 15 % direkt bescheiden. RWE beliefert zwar keine Haushalte mehr direkt, aber der Verkauf an Großabnehmer und an der Strombörse brachte den hohen Gewinn.
Interessant dabei ist auch noch, dass Kohle- und Atomenergie nur noch für acht Prozent des Gewinns von RWE gesorgt haben. „Grün“ sei jetzt das Kerngeschäft laut RWE-Chef Krebber. Warum dann nicht gleich diese umweltschädlichen Energiequellen ganz abschalten? Dafür hat Krebber die passende Antwort: „aus sozialer Verantwortung für die Mitarbeitenden“ – uns kommen die Tränen.
Nach dem Milliardengewinn erhöht RWE die Dividende: 744 Millionen Euro werden als Gewinnbeteiligung ausgeschüttet. In kapitalistischen Krisen gibt es also nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner: die Konzerne, zumindest einige.
S.N.