Neue Veröffentlichung: Was die Partei vom Kommunisten fordert“

Im Fortschrittsverlag ist nach langer Zeit der Planung und Arbeit das Buch „Was die Partei vom Kommunisten fordert“ von E.M. Âroslavskij erschienen.

Der Titel erklärt sich zum Teil bereits von selbst, dennoch möchte der Verlag kurz auf das Werk und seine Relevanz im Jahre 2023 eingehen:

Das Buch erschien ursprünglich 1935, ein Jahr bevor die Sowjetunion am Ende des zweiten Fünfjahresplans (1932–1937) ihre sozialistische Verfassung von 1936 verabschiedete. Seine Entstehungszeit fällt also in die Zeit der Vollendung des umfassenden Aufbaus der sozialistischen Sowjetgesellschaft und in eine Zeit, in der die Kommunistische Partei der Sowjetunion (Bolʹševiki) bereits jahrzehntelange Erfahrungen im Kampf gegen Revisionismus, Reformismus, Opportunismus und Sektierertum gesammelt hatte.

Auf 181 Seiten (inkl. Apparat) erläutert der Autor unter welchen historischen Bedingungen sich der Bolschewismus als selbstständige Tendenz in der Arbeiterbewegung herausgebildet hat und in welcher Art und Weise die Bolʹševiki unter Führung von V.I. Lenin die Führung in der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution von 1917 übernehmen konnten. Der Autor behandelt unterschiedliche Fragen, so nicht zuletzt die Fragen der Kritik und Selbstkritik und des demokratischen Zentralismus als notwendigem Mittel zur Wahrung der Integrität einer Kommunistischen Partei; er erläutert Rolle und Funktion des Parteistatuts- und Programms in der Kommunistischen Partei und erläutert nicht zuletzt welche Unterschiede es zwischen der Masse der Parteilosen, den Parteisympathisanten, den Parteikandidaten und den Parteimitgliedern gibt.

Die konkreten internen historischen Auseinandersetzungen in der Kommunistischen Partei unter der Führung von Lenin und Stalin und im Sowjetstaat vor und auch nach der Errichtung und Festigung der Diktatur des Proletariats werden exemplarisch dargestellt, um die Notwendigkeit der Praxis der „revolutionären Wachsamkeit“, wie Stalin sie nannte, zu verdeutlichen.

Einige historische Ereignisse sind der heutigen Leser:in nicht bekannt, wie z.B. die Šahti-Affäre von 1928. Diese historischen Ereignisse werden im Apparat erläutert, der neben Erläuterungen zu den wichtigsten Punkten auch ein ausführliches Fremdwörterverzeichnis, eine Transliterationshilfe, ein umfangreiches Literaturverzeichnis (auf den heutigen Stand gebracht mit den Werkausgaben MEW, LW und SW sowie weiteren zugänglichen Sammelwerken) und ein praktisches Register enthält.

Es ist natürlich nicht möglich, hier alle im Buch behandelten Punkte zu nennen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, die Schrift zu studieren, wenn man aus den historischen Erfahrungen der sowjetischen Kommunisten Konsequenzen ziehen will, denn schließlich war das Buch nicht zuletzt als „kleiner Leitfaden“ für den Parteiarbeiter gedacht.

„In den Reihen der Partei stehen ‚die besten, klassenbewusstesten, selbstlosesten, weitblickendsten Arbeiter‘. Die Partei hat das Recht nachzuprüfen, ob du als Parteimitglied es verstehst, nicht nur die Arbeit deiner Werkstatt, deiner Kollektivwirtschaft, deines Sowjetguts zu überblicken (das muss man unbedingt können), sondern ob du auch einen Überblick über den historischen Weg der Arbeiterklasse als Ganzes hast, d.h. ob du die Geschichte ihres Kampfes kennst und es verstehst, ‚die Interessen der Arbeiterklasse in ihrer Gesamtheit‘ zu vertreten. Wenn es richtig ist, dass die Kommunistische Partei jener ‚organisatorisch-politischer Hebel ist, mit dessen Hilfe der fortgeschrittenste Teil der Arbeiterklasse die gesamte Masse des Proletariats und des Halbproletariats auf den richtigen Weg führt‘ (und das ist richtig), so steht die Frage, ob du durch deinen Eintritt in diese Partei diesen Hebel verstärkst, oder ob du ihn schwächst, ob du eine tote Last bilden wirst. Das muss die Partei erwägen, wenn die Frage der Aufnahme eines neuen Mitglieds entschieden wird. Hieraus ergeben sich die ernsten, strengen Anforderungen an jeden, der in die Partei eintritt“ (Âroslavskij, 1935/2023, S.22).

1952 beschloss die Kommunistische Partei der Sowjetunion auf ihrem XIX. Parteitag, sich von „Allunionistische Kommunistische Partei (Bolʹševiki)“ in „Kommunistische Partei der Sowjetunion“ umzubenennen, weil man davon ausging, dass der Menschewismus als historische Tendenz endgültig besiegt sei; dass es nun nicht mehr notwendig sei, den Bolschewismus im Namen zu führen. Dass dies eine Fehleinschätzung war, zeigt die Entwicklungsgeschichte der Ende der 1940er und Anfang der 1950er entstandenen nunmehr in weiten Teilen der Arbeiterbewegung dominierenden Strömungen des Eurokommunismus, des Polyzentrismus, des Demokratischen Sozialismus.

Unter diesen Umständen ist Âroslavskijs Werk ein wichtiges Stück Literatur zur Verteidigung des Bolschewismus; ein Werk, dessen Studium zwar das Studium der „Klassiker“ und auch spätere Abhandlungen (wie die von Hoxha gegen Carillo und Togliatti; oder die theoretischen Artikel aus dem „Weg der Partei“ unter Redaktion von Ernst Aust) nicht ersetzen kann, das aber ein gutes Gesamtbild davon vermittelt, wie Lenin und Stalin die bolschewistische Partei sahen – und zugleich die Unterschiede zur menschewistischen Konzeption der sozialdemokratischen Partei unter Ûlij Martov treffend herausarbeitet.

Der Endverbraucherpreis (EVP) beträgt knapp 10€ (exkl. Versand), an Lesegruppen (ab 5 Stück) liefern wir ohne weitere Vertriebsgebühr mit Mengenrabatt (für 6€). Wir freuen uns stets über Fotos auf Social-Media.

ISBN: 978–1–4467–2085–1

Das Buch (inkl. Kostenloser PDF) ist erhältlich, unter:

https://fortschrittsverlag.de/was-die-partei-vom-kommunisten-fordert/.

Literaturverzeichnis:

Âroslavskij, E.M. (2023). Was die Partei vom Kommunisten fordert (Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UdSSR, Übers.) (2. Aufl.). Fortschrittsverlag. (Original erschienen 1935)

Kurz über uns:


Wir sind ein marxistisch-leninistischer Verlag, der 2022 gegründet wurde und dessen Genossinnen und Genossen mit Arbeit Zukunft sympathisieren. Unser Anliegen ist es, einen wesentlichen Beitrag zum kommunistischen Klärungsprozess zu leisten, indem wir zum ersten Mal seit 1956 wieder in größerem Umfang einer neuen Generation ein umfassendes Arsenal an marxistisch-leninistischer und antirevisionistischer Literatur zur Verfügung stellen. Dies ist eine dringende Aufgabe, denn seit dem XX. Parteitag haben die Chruschtschow-Revisionisten eine erhebliche Geschichtsfälschung betrieben, die auch vor dem teilweisen oder vollständigen Umschreiben, Fälschen und Zensieren von Texten nicht zurückschreckte. Diesen „Schaden“ zu beheben, ist eine der Aufgaben der heutigen Marxisten-Leninisten.

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