Seit Tagen protestieren hunderte Beschäftigte bei der Textil Firma Özak Tekstil in Urfa für die Rücknahme der Kündigung ihrer Kollegin, bessere Arbeitsbedingungen und Anerkennung ihrer Gewerkschaftswahl.
Die unmenschlichen und ArbeiterInnen feindlichen Arbeitsbedingungen bei Özak Textil sind seit Jahren bekannt. Diese erstrecken sich von Drohungen, Beleidigungen, Belästigungen bis hin zum Zwang von Mehrarbeit. Die Geschäftsführung von Özak Tekstil verstößt nicht nur gegen das Arbeitsrecht der Türkei, sondern auch gegen die ILO-Normen.
Was war passiert?
Nach dem immer mehr Arbeiter aus der Gewerkschaft Öz Iplik-Is, die der Konföderation HAK-IS angeschlossen ist, ausgetreten sind und in die unabhängige, kämpferische Gewerkschaft BIRTEK-SEN eingetreten sind, wurden sie immer wieder von der Geschäftsleitung bedroht und angegriffen. Auch Öz Iplik-Is hat diesem Treiben der Geschäftsführung tatenlos zugeschaut und nach Berichten der Arbeiter sogar gebilligt. Der Druck ging so weit, dass einzelne ArbeiterInnen mit Drohungen und Einschüchterungen gezwungen wurden, bei BIRTEK-SEN zu kündigen und wieder Öz Iplik Is beizutreten. Nach dem eine Arbeiterin gedrängt wurde, aus der BIRTEK-SEN auszutreten und sie sich dagegen wehrte, wurde ihr gekündigt, worauf hin hunderte Arbeiter gegen diese Kündigung die Arbeit niederlegten und einen Sitzstreik vor der Fabrik begonnen.
Herrschende Politik und Arbeitgeber Hand in Hand gegen die Arbeiter
Nach vier Tagen Streik hat sich auch das Gouvernement von Urfa in den Arbeitskampf eingeschaltet und die Streikenden mit Gendarmerie Einheiten angegriffen, den Vorsitzenden von BIRTEK-SEN, Mehmet Türkmen festnehmen lassen und Aktionen und Demonstrationen in der Stadt verboten. Trotz allem kämpfen die Arbeiter weiter und stehen hinter ihren Forderungen:
- Die Kündigungen zurück zu nehmen
- Die Drohungen und den Druck auf Gewerkschaftsmitglieder zu stoppen
- BIRTEK-SEN als ihre Vertretung anzuerkennen
In Anbetracht dessen, dass Özak Tekstil auch für internationale große Konzerne wie Nike oder Boss produziert und diese ihren Sitz auch in Deutschland haben, rufen wir die IGM und andere Gewerkschaften auf, sich gegen diese Zustände zu stellen und sich mit dem Beschäftigen von Özak Tekstil in Urfa und der Gewerkschaft BIRTEK-SEN zu solidarisieren.
Wir stehen hinter dem Kampf der Beschäftigten von Özak Tekstil!
Hoch die internationale Solidarität!
Solidaritätsschreiben an
- Birlesik Tekstil Dokuma ve Deri Iscileri Sendikasi (Birteksen)
Mehmet Türkmen
birlesiktekstilsendikasi@gmail.com
Protestschreiben an
- die Geschäftsführung der Özak Tekstil Urfa
Fax +904142901435
- Öz-Iplik IS
oziplikis@oziplikis.org.tk
DIDF-Bundesvorstand