Nach tagelangen heftigen Diskussionen wurde ein Aufruftext von zahlreichen Organisationen unterzeichnet, der zu einer Kundgebung am Sonntag, dem 22. Oktober, aufruft. In den letzten Tagen fanden in Paris und in mehreren Provinzstädten mehrere Versammlungen und Demonstrationen statt. Einige wurden verboten, andere wurden abgehalten, ohne angemeldet worden zu sein.
Die Bombardierung des Gaza-Krankenhauses am 17. Oktober, bei der über 400 Menschen starben, löste einen internationalen Schock aus und führte zu sehr großen Demonstrationen in den arabischen Ländern: Zehntausende demonstrierten seit mehreren Tagen in Tunesien (siehe Facebook-Seite der Schwesterpartei: Parti.Travailleur) , Jordanien, Libanon, Ägypten, Jemen… In Europa fanden Demonstrationen in London, Spanien (siehe die Facebook-Seite der Schwesterpartei: Inicio (pceml.info), Dänemark (siehe KPnet.dk), der Türkei (siehe envrensel.net) statt… und sie werden noch zunehmen.
Die israelischen Behörden behaupteten, nicht für die Bombardierung verantwortlich zu sein, und versuchten, eine palästinensische Organisation dafür verantwortlich zu machen… Biden bestätigte diese These sofort, indem er erneut seine „volle Unterstützung“ für Israel und die israelische Regierung bekräftigte, obwohl diese im Land selbst sehr umstritten ist. Biden brüstet sich damit, die Öffnung eines humanitären Korridors „erreicht“ zu haben, um angeblich der Bevölkerung von Gaza zu helfen (mit vielleicht 20 LKWs!), die weiterhin unter Bombardierungen und dem Entzug von Wasser und Medikamenten leidet… Biden beteiligt sich in Wirklichkeit an der Operation, die die Bevölkerung von Gaza zu einem neuen Exil zwingen soll.
Macron hat seit dem 7. Oktober offen Stellung für Israel bezogen und die Notwendigkeit einer nationalen Einheit gegen die Hamas und den Terrorismus eingehämmert. Seine Minister, insbesondere Darmanin, machen Jagd auf diejenigen, die nicht vorrangig den Terrorismus der Hamas anprangern. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich diesem Druck und diesen Einschüchterungen zu widersetzen, Solidarität mit dem palästinensischen Volk zu zeigen und alles zu tun, damit das angekündigte Massaker in Gaza nicht stattfindet.
Aufruf zur Kundgebung am Sonntag, den 22. Okt. in Paris:
(Nationales Kollektiv für eine gerechten und dauerhaften Frieden zwischen Palästina und Israel)
Stoppt das Massaker in Gaza!
Frankreich muss einen sofortigen Waffenstillstand verlangen!
Wir fordern den sofortigen Stopp der Militäroperationen gegen den Gazastreifen!
Die vom israelischen Staat geführte Offensive gegen die Bevölkerung des Gazastreifens, seine Bewohner und die Infrastruktur, ist von unvergeichbarer Gewalt.
Wir verurteilen die von den Kommandos der Hamas gegen israelische Zivilisten begangenen Kriegsverbrechen, die mehr als 1.400 Menschen das Leben kosteten, darunter Hunderten von Frauen und Kindern. Wie jedes unterdrückte Volk hat das palästinensische Volk das Recht auf Widerstand, aber nichts kann solche Taten rechtfertigen.
Diese Verbrechen können auf keinen Fall rechtfertigen, dass Israel mit Unterstützung seiner Verbündetetn andere Verbrechen begeht. Jedes ziviles Opfer, israelisches wie palästinensisches, ist zu bedauern. In unseren Augen zählt jedes Leben gleich. Wir fordern die sofortige Freilassung aller zivilen Geiseln.
Ganze Viertel des Gazastreifens wurden dem Boden gleichgemacht, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser zerstört. Man zählt am heutigen 18. Oktober 3.478 getöte Personen, darunter 853 Kinder und 6 Journalisten, davon Hunderte von Toten bei der Bombardierung des Al-Halil-Krankenhauses von Gaza, 12.500 Verwundete und Hunderttausende von Flüchtlingen ohne Schutz. Wegen einer inhumanen Blockade mangelt es grausam an Wasser, Elektrizität und Nahrung. Die Bevölkerung des Gazastreifens, die schon schwe getroffen ist, steht am Rande einer großen Katastrophe. Es sind Kriegsverbrechen, welche heute auf die Männer, Frauen und Kinder von Gaza, eine 2,2-Millionen-Bevölkerung, abzielen.
Wir fordern dringlich vom Präsident der Republik, seine bedingslose Unterstützung der israelischen Politik zu beenden. Frankreich muss seine Jstimme für den Frieden erheben.
Frankreich muss die sofortige Aufhebung der Militäroperationen gegen den Gazastreifen, die der Bevölkerung von Gaza auferlegt wird, und die Annulierung des Befehls zur Evakuierung der Hälfte des Gazastreifens verlangen. Über die humanitäre Katastrophe, die wir anprangern, hinaus kann nichts die massive Zerstörung der zivilen Infrastruktur rechtfertigen, die eine solche Operation mit sich bringt.
Wir fordern den Stop der Militäroperationen gegen den Gazastreifen, dessen Zivilbevölkerung das Hauptopfer ist und sein wird, im Rahmen einer totalen und sofortigen Waffenruhe.
Seit zig Jahren ist die internationale Gemeinschaft passiv, ohne das internationale Recht angesichts der dem palästinensichen Bevölkerung vorenthaltenen Rechte anzuwenden: endlose Besetzung und Kolonisierung der Westbank einschließlich Ost-Jerusalems, zerstörerische und unmenschliche Blockade des Gazastreifens seit 16 Jahren…
Ein gerechter und dauerhafter Friede ist nur möglich im Rahmen der Anerkennung der Rechte des palästinensischen Volkes.
18.Oktober 2023
Nationales Kollektiv für eine gerechten und dauerhaften Frieden zwischen Palästina und Israel – CNPJDPI
[Übersetzung von der Homepage der PCOF – https://www.pcof.net/]