Für höhere Löhne und gegen Arbeitsplatzvernichtung gemeinsam kämpfen!

Nun kommt bei vielen Kolleg/innen eine dicke Rechnung an:

Strom, Gas, Heizung, Lebensmittel teuer – Preiserhöhungen auf breiter Front!

Jahrelanger Verzicht beim Lohn (laut Stuttgarter Zeitung vom 8.2.23 mittlerweile 3 Jahre Reallohnverlust), die Einschränkungen und Lohnverluste wegen Corona, die rasant galoppierende Inflation und die immensen Kosten des Krieges in der Ukraine führen zu einer raschen Verschlechterung unserer Lebenslage und Entlassungen in vielen Bereichen. Gleichzeitig wächst die Arbeitsbelastung im Gesundheitswesen, der Altenpflege, der Erziehung, an den Schulen, bei der Post und in vielen anderen Bereichen. Bei Billiglohn und zunehmender Arbeitsbelastung wird die Ausbeutungsschraube immer stärker angezogen.

Das Kapital sagt so „Danke“!

Gesundheitswesen am Limit!

Altenpflege am Limit!

Kinderbetreuung am Limit!

Schulen am Limit!

Post am Limit! Usw.

Wir brauchen mehr Geld, weniger Arbeitsbelastung!

Bei den laufenden Tarifrunden wie im Öffentlichen Dienst, bei der Post werden entweder gar keine oder nur Miniangebote gemacht. Keiner der Verhandlungsführer würde bei solchen Gehältern und Arbeitsbedingungen einen Finger krumm machen. Aber uns predigen sie „Vernunft“ und Verzicht!

Über 4% offizielles Reallohnminus waren es bereits 2022. Für untere Einkommen ist das höher, bei 8-10%. Bei der weiter steigenden Inflation werden es 2023 noch mehr, wenn wir uns nicht wehren!

Arbeitsplätze werden verlagert wie bei Ford. Billigere Anbieter werden gesucht wie am Airport Düsseldorf. Oder bei Borbet in Solingen „muss man Kosten optimieren“, also einen kompletten Standort eines Konzerns plattmachen. Bei Galeria Kaufhof sollen 90 von 131 noch vorhandenen Standorten geschlossen werden. Bei den verbleibenden Standorten sollen 30% ihren Job verlieren. Autozulieferer Schaeffler vernichtet in Herzogenaurach bei Erlangen 1300 Stellen. Für „mehr Gewinn“ will der Software-Konzern SAP 3000 Stellen streichen.

Das sind nur ein paar Beispiele wie die Arbeiterklasse für die Krise des Kapitals und für den Krieg zahlen soll.

Es gibt nur ein Rezept dagegen:

Solidarität und gemeinsamer Kampf!

Dieser Kampf muss über Betriebs- und Branchengrenzen hinaus geführt werden.

Denn:

Allein machen sie Dich ein!

Wer nur für sich kämpft, ist schwach. Wer nur auf seinen Betrieb schaut und hofft, dass es irgendwie gut geht, der ist dann auch allein, wenn er selber dran ist.

Es reicht daher nicht aus, Proteste nur in den betroffenen Betrieben und bei der eigenen Tarifrunde zu organisieren. Das ist wichtig und gut. Aber noch besser ist es, wenn sich alle vernetzen und zusammenschließen, egal welcher Betrieb, egal welche Gewerkschaft.

Wichtig ist es auch, über die Betriebe und Branchen hinaus Solidarität zu organisieren: In den eigenen Familien, bei Freunden, in Vereinen, im Stadtteil und so weiter. Denn auch sie sind betroffen: Kleine Läden und Gaststätten verlieren Kunden, Vereine Mitglieder. Und die Familien werden bei Lohnverlust und Entlassungen belastet.

Es gibt also viele Möglichkeiten, den Kreis derer, die mit uns kämpfen, zu vergrößern. Ein solches Solidaritätsnetzwerk erhöht unsere Erfolgschancen. Und selbst wenn wir nicht immer vollen Erfolg haben, stärkt es uns für die Zukunft. Das Kapital lernt, dass wir uns nicht wehrlos zur Schlachtbank führen lassen, und wir erfahren unsere Stärke durch Solidarität und gemeinsamen Kampf!

Alle gemeinsam für höhere Löhne und gegen Arbeitsplatzvernichtung!

Hier unser Flugblatt zu den laufenden Tarifrunden bei Post und öffentlichem Dienst:

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