Gedenkaktionen zum 78. Jahrestag der Ermordung von Ernst Thälmann

Aktualisiert

Magdeburg

Seit über 30 Jahre werden Gedenkveranstaltungen in Magdeburg vor dem Ernst Thälmann-Denkmal durchgeführt. Auch diese Mal kamen wieder viele Freunde – ca. 30, viele davon Jugendliche – zu einer Veranstaltung aus Anlass der Ermordung Thälmanns am 18. August 1944. Stets waren dies auch Momente der Würdigung des Arbeiterführers und Kommunisten Ernst Thälmann. In den ersten Jahren nach der Annexion der DDR kamen immer wieder ehemalige Werksangehörige des Thälmann-Werkes zu den Gedenkveranstaltungen. Aber auch die Tochter Irma Gabel Thälmann besuchte die Magdeburger Veranstaltung, hielt eine kämpferische Rede und verurteilte die Lügen die über ihr Vater verbreitet wurden. In all den Jahren zeigten die Freunde und die Genossen, dass sie das Vermächtnis Thälmanns hochhalten und für eine uukünftige sozialistische Gesellschaft weiterhin eintreten werden.
Rot Front, Teddy!

ARBEITER, ANTIFASCHIST, KOMMUNIST – GEDENKEN AN ERNST THÄLMANN IN HAMBURG

Vor 78 Jahren, im August 1944 hat die Arbeiterbewegung einen ihrer größten Vorkämpfer verloren. Ernst Thälmann hat von 1925 bis 1933 als ihr Vorsitzender den Kurs der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in der wohl stärksten Zeit der deutschen Arbeiterbewegung geprägt. Wie viele seiner Parteigenossen wurde Thälmann unmittelbar nach der Machtübernahme durch die NSDAP 1933 inhaftiert und verhört. Es folgten Jahre der Folter und im August 1944, kurz vor Kriegsende, wurde Ernst Thälmann im Konzentrationslager Buchenwald ermordet.

Zum 78 Todestag Erst Thälmanns, am Donnerstag, den 18. August 2022, wurde in Hamburg die jährliche Gedenkkundgebung vor der „Gedenkstätte Ernst Thälmann“ abgehalten. Da sich viele der kommunistischen Kräfte in Deutschland auf das Erbe Thälmanns und der KPD zu seiner Zeit beziehen, kommen bei dieser Gelegenheit traditionell viele fortschrittlichen Kräfte der Stadt zusammen. Es werden Reden gehalten und es wird gemeinsam gesungen. Dieses Jahr haben die Gastgeber der Gedenkstätte jedoch einen Fokus auf die Jugend gelegt. Es sprachen Vertreter:innen von Jugendorganisationen oder jugendliche Vertreter:innen der teilnehmenden Organisationen. Neben den bei diesem Anlass lange etablierten Gruppen wie der DIDF Jugend, der SDAJ und der KO sprachen auch der Internationale Jugendverein, die proletarische Jugend Hamburg und die rote Jugend Harburg.

Zentrale Themen waren Thälmanns praktische und ideologische Stärke in Zeiten von Krise und Krieg, die den Jugendlichen als Inspiration gelten. Denn in den letzten Jahren der Pandemie, der Krise und einer Zuspitzung der imperialistischen Widersprüche sieht sich die Jugend in Deutschland mit ähnlichen Gefahren konfrontiert wie Thälmann zu seiner Zeit. Dies kam auch in den Redebeiträgen zum Ausdruck, welche in besonderem Maße auf die aktuellen Arbeitskämpfe in Deutschland, die Angriffe auf die deutsche Arbeiterklasse durch Maßnahmen wie das Streikverbot in Hamburg, aber auch den ideologischen Einfluss, den die herrschende Klasse in Deutschland auf die Jugend durch die regierenden Parteien ausübt, eingingen.

Der Redner der DIDF Jugend führte einen Vergleich zu den aktuellen Kämpfen der Arbeiter in England an, die auf die Drohung der Premierministerin Liz Truss das Streikrecht abzuschaffen, mit der Ankündigung eines Generalstreiks antworteten. „Das ist die Haltung, die wir überall zeigen müssen. Das ist die Antwort, die wir überall geben müssen. Nicht ducken, nicht beugen.“ Den Veranstaltern sind zwei Grußworte der Arbeiter in England gesandt worden, in denen sich der Vorstand der Hafen- und Transportgewerkschaft auf den Kampf Thälmanns und der KPD für den Sozialismus beruft und sich solidarisch mit den Kämpfen in Deutschland zeigt. Diese Solidarität der internationalen Arbeiterklasse gewinnt an Bedeutung, denn in Kriegszeiten, in denen Chauvinismus seitens der herrschenden Klasse gesät wird, muss im Sinne Ernst Thälmanns für die Einheit der Arbeiter und eine starke Partei, die in der Lage ist sie zu führen, gekämpft werden.