In der aktuell eher trostlosen Tariflandschaft ist das ein Lichtblick: Bei der SGS (stuttgart ground services) hat Verdi einen beachtlichen Tarifabschluss gemacht.
Die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste erhalten zum 1.8.21 eine Erhöhung von 8%, mindestens aber 1 Euro pro Stunde. 5 Monate später am 1.1.23 folgt eine Erhöhung von 10%. Dazu gibt es vor Weihnachten 50 Euro Einmalzahlung. Die Laufzeit beträgt nur 11 Monate.
Damit können die Beschäftigten schon Mitte nächsten Jahres wieder für höhere Löhne kämpfen.
Das ist ein erfreulich anderer Abschluss als in vielen anderen Bereichen, wo noch nicht einmal die gegenwärtige Inflation ausgeglichen wird. Von Lohnsteigerungen ganz zu schweigen. Bei vielen Abschlüssen in diesem Jahr gab es daher eine Reallohnsenkung.
Entscheidend für den hohen Abschluss war die Kampfbereitschaft! Schon der eindrucksvolle Streik beim Lufthansa-Bodenpersonal reichte, um die SGS zum Einlenken zu bewegen. Außerdem wissen die Chefs, dass sie mit den mageren Löhnen, die in diesem Bereich gezahlt werden, kaum mehr Arbeitskräfte finden. So standen sie doppelt unter Druck.
Lufthansa hingegen bewegt sich nicht, sondern opfert lieber den Urlaub ihrer Fluggäste und versucht dies, demagogisch als Druckmittel gegen die Streikenden einzusetzen. Die Medien machen überwiegend bei dieser Hetze gegen den Streik mit. Sie fragen nicht nach den Gründen, sondern beklagen die bedauernswerten Urlauber. Dass gerade in diesem Bereich die Beschäftigten nicht von ihren Löhnen leben können, interessiert sie nicht.
Doch der Streik bei Lufthansa hat gezeigt, wie groß die Kampfbereitschaft, die Wut und Verzweiflung vieler Kolleg/innen ist. Sie leisten harte Arbeit und stehen oft am Rande des Existenzminimums. Ihr Kampf wird daher weiter gehen. Der Abschluss in Stuttgart wird ihnen dabei Mut machen!