Etwa 6.000 Demonstranten waren dem Aufruf von 50 Träger- und Unterstützerorganisationen zu einer Großdemonstration gegen den G7-Gipfel im bayerischen Ellmau gefolgt. Das war leider weit weniger als von den vor allem umwelt- und globalisierungs-kritischen Organisatoren erhofft worden war, von Attac bis WWF, vom Bund Naturschutz bis Brot für die Welt. Es war mit 20-tausend bis 40-tausend gerechnet worden. Immerhin sind 6.000 (laut Polizei waren es nur 4.000) Demonstranten auch nicht wenig. Von mir geschätzt waren 80% Jugendliche oder junge Erwachsene.
Der verhältnismäßig geringen Zahl an Demonstranten stand eine übermäßige Anzahl von Polizisten, die meisten davon in voller Kampfmontur, gegenüber. Insgesamt sind in Bayern laut Presse im Rahmen des G7-Gipfels 18.000 Polizisten im Einsatz.
Trotz des massiven Polizeiaufgebots blieb es lange Zeit auf der fast zweistündigen Demonstration durch teile der Münchner Innenstadt „friedlich“. Aber irgendwie muss sich so eine starke Polizeipräsenz auch rentieren. Als die Demo schon fast in die Zielgerade auf der Theresienwiese einbog, wurde das Zünden von zwei Bengalos im „autonomen Block“ zum Anlass für eine Prügelattacke der Behelmten genommen. Angeblich wurden 6 Personen in Gewahrsam genommen.
Auf der Kundgebung und während der Demonstration verteilten wir unsere Flugis an Demoteilnehmer und Passanten. Das Verteilen an die Demonstranten verlief etwas zäh. Das kam sicher daher, dass, wie selbst die großbürgerliche „Süddeutsche Zeitung“ schreibt, die aufrufenden Organisationen „überwiegend aus dem bürgerlichen Spektrum“ gekommen sind. Aber es gab natürlich auch kämpferische, linke Organisationen, die sich an der Demonstration beteiligt haben.