Am 20.Mai fanden in vielen italienischen Städten Streiks, Aktionen und Kundgebungen gegen den Krieg statt. In vielen Bereichen wurde die Produktion gestoppt, der öffentliche Nahverkehr eingestellt, Transport und Logistik beeinträchtigt, Schulen blieben geschlossen. Zehntausende beteiligten sich an den Aktionen in Städten wie Rom, Mailand, Turin, Genua, Bologna, Venedig, La Spezia, Florenz, Pisa, Palermo, Catania, Messina, Cagliori und Tries. Bei den Demonstrationen wurden Transparente „Schluss mit dem Krieg! Löhne und Sozialleistungen erhöhen!“ getragen. Weitere Forderungen waren „Nein zur Ausdehnung der NATO und zu höheren Militärausgaben!“, „Nein dazu, dass die Arbeiter/innen die Lasten des Krieges und die Militärausgaben tragen!“, Nein zu Lohnkürzungen!“.
Demonstrationen, die an den Sitzen von Gewerkschaften wie CISL und CGIL vorbeiführten, machten dort halt. In Ansprachen wurde die Zusammenarbeit der Gewerkschaftsführer mit der Draghi-Regierung und ihrer Kriegspolitik verurteilt, die sich gegen den Willen der großen Mehrheit der Arbeiter/innen richtet.
Der italienische Generalverband der Industrie (Confindustria), der die Krise nutzt, um die Arbeiter die Kosten der Kriegswirtschaft zahlen zu lassen, war das Ziel heftiger Proteste.
Eine große Mehrheit der Arbeiter/innen lehnt die Kriegspropaganda ab. Umfragen zufolge lehnen 55 Prozent der Bevölkerung die Waffenlieferungen Italiens in die Ukraine entschieden ab.
Das Beispiel Italien zeigt: Die Arbeiterklasse kann etwas gegen den Kriegskurs und die Abwälzung der Kriegslasten auf ihren Rücken machen. Darüber müssen wir auch in Deutschland in den Gewerkschaften und in den Betrieben mit den Kolleg/innen reden und mobilisieren. Auch hier muss der Kampf der Arbeiter/innen gegen den Kriegskurs entwickelt werden. Wann wird es die ersten Arbeiteraktionen gegen Kriegskurs, Abwälzung der Kriegslasten auf ihren Rücken geben? Setzen wir uns mit allen Kräften dafür ein.