Die Flughafen Düsseldorf GmbH lagert in der Bodenabfertigung wieder Dienstleistungen aus. Somit wurde die Lizenz für die Bodenabfertigungsdienste im Bereich der Be- und Entladung von Luftfahrzeugen, Gepäckabfertigung etc. beendet. Ab April 2023, sollen durch einen weiteren externen Dienstleister in der Passagier- und Gepäckabfertigung, die personellen Engpässe in dem Bereich abgeschafft werden, so ver.di in einer Pressemitteilung. Die Gewerkschaft prangert die Privatisierungsmaßnahme am Düsseldorfer Airport an.
Am Berliner Airport gibt es sehr schlechte Erfahrungen mit solchen Privatisierungsmaßnahmen, dort gibt es keine flughafeneigenen Bodenabfertiger mehr und das führt zu katastrophalen Zuständen gerade bei vermehrtem Fluggastaufkommen. Die Vergabe an externe Dienstleister am Flughafen Düsseldorf trägt nicht zur Qualität im Abfertigungsbereich bei. Hier sprechen bundesweite Erfahrungswerte an anderen Flughäfen eine deutliche Sprache. „Mehr Wettbewerb durch private Anbieter steigerte in Düsseldorf oder in Berlin nicht die Qualität der Leistungen, sondern sorgte für mehr Preiskampf um die niedrigsten Arbeitskosten, Qualifizierungskosten und die geringste Personalstärke“, so Andrej Bill, zuständiger Gewerkschaftssekretär.
Weiter heißt es in der Pressemitteilung: Mit der weiteren Lizenzausschreibung für ein externes Unternehmen verliert die Tochtergesellschaft „Flughafen Düsseldorf Groundhandling GmbH“ (FDGHG) im nächsten Jahr einen Großteil ihrer aktuellen Leistungen an einen privaten/externen Anbieter. Damit droht dem Standort ein weiterer Verlust an Know-How in der Flugzeugabfertigung.
Schon jetzt fehlen bei den Bodenabfertigungsbetrieben am Düsseldorfer Flughafen einige Hundert Arbeitnehmer*innen um eine reibungslose Abfertigung und kurze Wartezeit der Passagiere zu gewährleisten. An den bevorstehenden Ostertagen könnte es am Düsseldorfer Flughafen wieder eng werden und zu längeren Wartezeiten kommen.
Organisiert Privatisierungen stoppen!
Solche Maßnahmen führen immer zu verschlechterten Arbeitsbedingungen, die Logik ist klar: Betriebsteile wo Tarifverträge existieren, teils starke Belegschaften vorhanden sind, schwächen und zerschlagen um Profite zu maximieren. Die Lösung ist klar: Den kollektiven Kampf beginnen um Privatisierungen zu stoppen! Dafür ist es wichtig, dass die Belegschaft gut gewerkschaftlich organisiert ist und starke öffentlichkeitswirksame und betriebliche Aktionen durchzuführen. Denn outgesourcte Bereiche rückgängig zu machen, ist nicht unmöglich, das zeigen uns die gewonnen Kämpfe in den Krankenhäusern oder teils in kommunalen Bereichen.
Cayan Kartal/Düsseldorf