Bei dem Duisburger Industriedienstleister IHG kam es in der 3.Tarifverhandlung zu einem Verhandlungsergebnis. Die IHG Beschäftigten arbeiten als Dienstleister für ThyssenKrupp im Werk Duisburg. Vorausgegangen waren viele betriebliche Aktionen, zuletzt eine Plakataktion der Gewerkschaft IG BAU, wo folgendes drin stand: „Industriereiniger bald im Streik.“ Gefordert wurde 5,5 % mehr Lohn für eine Laufzeit von 12 Monaten, das Ergebnis sieht wie folgt aus: 3,9 % mehr Lohn ab dem 1. Februar 2022, 250 € Corona Prämie und eine Laufzeit von 15 Monaten. Die Tarifkommission wird dazu eine Mitgliederversammlung durchführen und über das Ergebnis beraten. Die ersten Meinungen über das Ergebnis sind positiv. Überhaupt ein solches Ergebnis in einem kleinen Betrieb mit begrenzter Kampfkraft hinzubekommen war schwierig und ein harter Kampf, der nur durch die ständige Mobilisierung der Kolleg/innen möglich war. Verglichen mit anderen Tarifabschlüssen, ist es ein gutes Ergebnis. Es liegt höher als in anderen Bereichen und Betrieben; höher selbst als in Großbetrieben mit starken Belegschaften. Denn deren hohe Kampfkraft wurde oft durch eine Linie des Co-Managements nicht genutzt. Man muss auch beachten, dass die Arbeitgeberverbände bundesweit einheitlich aktuell lange Tarifabschlüsse durchsetzen und Nullrunden einfordern. Also es tobt ein Klassenkampf, der sich immer mehr zuspitzt. Trotz diesen Umständen ist das Ergebnis bei IHG ein gutes. Die Einbindung der Arbeiter*innen durch betriebliche Aktionen und der hohe gewerkschaftliche Organisationsgrad sind vorbildlich für die nächsten Tarifauseinandersetzungen und Kämpfe. Die Gewerkschaften müssen gegen die Offensive der Arbeitgeber dringend eine Gegenoffensive starten, gerade auch weil es enorme Preissteigerungen gibt und die Inflation bei über 5 % liegt.
Duisburg/Arbeit-Zukunft