Zu den Plänen der Jamaicarum-Koalition, den Zugang zur Droge Cannabis zu legalisieren
Was tun gegen Kummer und Sorgen, liebe Leserinnen und Leser? Die Schlagerindustrie im früheren Westdeutschland hatte da vor etwa 50 Jahren einen tollen Vorschlag: “Schütt die Sorgen in ein Gläschen Wein und den Kummer tu gleich mit hinein…” Der Text klingt heute geradezu pervers – wenn ein Glas nicht reicht, wiederhol die Prozedur, bis… mit einem Schlag die Welt wieder schön ist – aber Du musst natürlich die Augen zu machen! Uns ist nicht bekannt, dass die (west)deutschen Weinfabrikanten gegen dieses Lied protestiert hätten… Und wie jeder weiß: wer Sorgen hat, hat auch Likör.
Die Hanfpflanze Cannabis sativa eignet sich leider nicht nur zur Herstellung von Stricken, mit denen man Drogenhändler und andere…, sondern wird auch als Droge benutzt. Die schon seit Jahren bestehende Wirtschaftskrise wird durch die Pandemie noch weiter verstärkt. Es gibt nicht nur in Deutschland immer mehr Menschen, die sich um Ihre Existenz Sorgen machen müssen: Arbeitslosigkeit, steigende Preise, Wohnungsnot – wir denken, Ihr könnt die Liste selbst noch um einiges verlängern. Und um “unserer” Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen, müssen “wir” alle Kräfte mobilisieren, damit “unser” Land weiterhin eine “führende Rolle” in der Welt einnimmt! Wer soll eigentlich geführt werden?
Egal, es wird hart für uns werden – da müssen auch wir hart werden – Augen zu und durch! Das mit dem Alkohol hatten wir ja schon;, also nehmen wir diesmal noch Cannabis dazu, das beruhigt und lässt die Welt in schöneren Farben erscheinen!
Die Arbeiterbewegung hat immer dagegen gekämpft, sich den Kopf mit den verschiedensten Drogen zu vernebeln und sich so selbst passiv und kampfunfähig zu machen.
Wir werden im Folgenden die als Drogen bezeichneten Stoffe unter naturwissenschaftlichen Aspekten betrachten, aber auch (weniger ausführlich) unter politischen.
Drogen sind Substanzen, die für den Menschen nicht notwendig sind. Der Mensch (Homo sapiens sapiens) existiert dem derzeitigen Wissensstand nach seit mindestens 300.000 Jahren. Er hat sich in dieser Zeit an die ihm zur Verfügung stehenden Stoffe angepasst, was seinen Stoffwechsel betrifft. Dieser besteht aus dem Baustoffwechsel (Körperaufbau) und dem Energiestoffwechsel (Bewegung, Wärme…). Hierfür werden vom Menschen benötigt: Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Mineralien, Spurenelemente, Vitamine, Wasser und Sauerstoff als O2. All das nimmt der Mensch mit seiner Nahrung bzw. der Atmung auf – ein als Droge bezeichneter Stoff ist hier (fast) nicht dabei. Abgesehen von Alkohol haben alle andern Drogen keinen Wert, weder für den Baustoffwechsel noch für den Energiestoffwechsel. Wird eine Droge dem Körper zugeführt (egal welche), dann muss der Körper mit diesem für ihn fremden Stoff fertig werden – und das ist eine Belastung für ihn, also schädlich. Das gilt für alle Drogen wie LSD, Crack und alle anderen synthetischen Drogen, aber auch für natürliche Drogen wie Opium usw. – und natürlich /wörtlich gemeint!) auch für Cannabis.
Wenn das Jamaicarum-Kartell jetzt die Legalisierung von Cannabis beschließen sollte, dann nur, damit die Wahlesel die Last, die ihnen im Interesse der kapitalistischen Wirtschaft aufgebürdet werden soll, geduldig ertragen. Werft sie von eurem Rücken! Enough is enough!
So, das war ja schon der Übergang zur Politik… Hier könnten wir aus der Geschichte der Menschheit zahlreiche Beispiele anführen darüber, wie die herrschenden Schichten die Beherrschten mit Drogen gefügig machten. Wir nennen nur ein paar. England unterwarf im 19. Jahrhundert das Kaiserreich China und zwang ihm im sog. Opiumkrieg die Opiumhöllen auf. In den USA, in Australien wurden die indigenen Menschen auch mit Alkohol unterworfen und gesundheitlich zerstört. Das Apartheid-Regime in Südafrika zahlte den größten Teil des Lohnes an Schwarze in Form von Alkohol aus – die Schwarzen zerstörten darauf hin in zahlreichen Streiks die “Bottle Shops”; ähnlich war es in der Oktoberrevolution in Russland: Das erste nach der erfolgreichen Erstürmung des Winterpalais war die Zerstörung der Weinfässer usw. durch die revolutionären Arbeiter. Aber auch in unserem ruhmreichen Vaterland wurden nicht nur in der Vergangenheit die Arbeiter dem Alkohol in die Arme getrieben – die ersten Kneipen waren oft direkt vor dem Fabriktor, nicht selten bis heute. Ach, müssen wir hier noch weitere Beispiele anführen? Und müssen wir tatsächlich noch weiter begründen, dass auch die harmloseste Droge schädlich ist? Es reicht! Don’t legalize shit! Macht lieber das Leben für die Menschen erträglicher, so dass sie es ohne Drogen ertragen können. Aber ist das in einem an Maximalprofit orientierten Gesellschaftssystem überhaupt möglich?
Und noch etwas: Auch die Legalisierung wird kriminellen Missbrauch nicht verhindern. Wir haben schon jetzt den Eindruck, dass im Kampf gegen den Drogenmissbrauch oft gehandelt wird nach dem Motto „Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen.” Nicht nur in Krimis bewegen sich Drogenbarone in den “besten” gesellschaftlichen Kreisen – akzeptiert. Die “Schwere des Gesetzes” trifft oft vor allem die kleinen Dealer, von denen so manche selbst eher Opfer sind, unverschuldet oder leichtfertig auf die Drogenschiene gerutscht. Und die großen Drogenbosse – nehmen die eigentlich ihren Dreck selber ein?
Wir sind auch dagegen, die Konsumenten zu bestrafen und zu kriminalisieren. Aber wir sind entschieden gegen den Konsum von Drogen, um sich zu betäuben. Noch entschiedener sind wir gegen die Produzenten und Dealer von Drogen. Sie müssen kriminalisiert und bestraft werden.
M.H.