Die Gewerkschaft fordert für die 700.000 Arbeiter*innen in der Gebäudereinigung eine Anhebung des Branchenmindestlohns. Sie fordert von dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerk möglichst schnell mit der IG BAU über die vorzeitige Anhebung des Branchen-Mindestlohns zu verhandeln.
In einer Pressemitteilung heißt es wie folgt:
„Da in der Branche Beschäftigte stark gesucht werden, muss die Untergrenze über allgemeinem Mindestlohn liegen.
Sie werden immer wieder händeringend gesucht, es gibt viele offene Stellen und sie sind unverzichtbar. In Zeiten der Pandemie mehr denn je: die Gebäudereiniger*innen. Denn sie sorgen für saubere Büros, Schulen, Kliniken, sie stehen für Hygiene, auch sie sind systemrelevant.“
Der tarifliche Mindestlohn liegt derzeit bei 11,11 Euro, vom 1. Januar 2022 11,55 Euro und erst ab dem Jahr 2023 beträgt die unterste Einkommensgrenze 12 Euro.
„Wir von der IG BAU begrüßen es natürlich ausdrücklich, dass der allgemeine Mindestlohn von jetzt 9,60 auf 12 Euro angehoben wird. Dafür setzen wir uns gemeinsam mit anderen Gewerkschaften schon lange ein. Wir müssen aber darauf achten, dass der alte ,Mindestlohn-Abstand` nach oben hin wieder hergestellt wird. Gebäudereinigerinnen und Gebäudereiniger haben einen harten Job, sie arbeiten im Schichtbetrieb, an Sonn- und Feiertagen und es gibt Jobs, die haben einen besseren Ruf“, sagt Ulrike Laux vom Bundesvorstand der IG BAU.
Nicht nur aus dem Grund einer Abhebung zur möglichen Steigerung des Mindestlohns von 12 € sollten die Gewerkschaften außerordentliche Tarifverhandlungen einfordern, wie im Fall der Gebäudereinigung, sondern auch aus Gründen der steigenden Inflation und den enormen Preissteigerungen sollte der Kampf um höhere Löhne umgehend gestartet werden.
Die Forderung der IG BAU ist genau richtig, die Gewerkschaften müssen jetzt eine Offensive starten um die Löhne der Arbeiter*innen zu verbessern, sodass die Lasten der Krise nicht auf den Rücken der Beschäftigten abgewälzt werden. Solch Forderungen verdienen Unterstützung und Solidarität.
So heißt es auch in dem aktuellen Flugblatt von Arbeit-Zukunft „Preise steigen! Dann Kampf um höhere Löhne!“ wie folgt:
Rasant steigt die Inflation in Deutschland und weltweit. Mittlerweile steuert die allgemeine Inflation auf 6% zu. In Bereichen, die sehr stark die unteren Schichten treffen, ist sie noch höher:
Energie 14,3% davon Heizöl 76,5% Benzin 28,4%
Nahrungsmittel 4,9% davon Kartoffeln ca. 10% Kopfsalat 34,5%…….
Und weiter heißt es:
Gemeinsam und kollektiv noch besser, wie die Geschichte beweist.
Im September 1969 begannen eine Reihe spontaner Streiks; zunächst bei Hoesch für 30 Pfennig mehr pro Stunde. Hoesch gab nach und zahlte. Viele Betriebe folgten und erreichten Lohnerhöhungen.
Weiterhin im Flugblatt:
So ist es auch heute: Das Kapital hat in der Krise und trotz Covid-19 seine Gewinne kräftig erhöht. Die Krise wurde auf die arbeitenden Menschen abgewälzt. Gewerkschaftsführungen übten „Bescheidenheit“ zu Lasten der Kolleg/innen.
Wie die Kämpfe von 1969 und 1973 zeigen, kann man viel erreichen, wenn man einig ist.