Am Sonntag, dem 17. Oktober 2021, zogen auf Aufruf zahlreicher Verbände, Gewerkschaften und politischer Organisationen zwei- bis dreitausend Demonstranten in Paris von den Grands Boulevards zur Pont St. Michel, um des sechzigsten Jahrestages des staatlich angeordneten Massakers zu gedenken.
Die Polizei tötete auf Befehl des Präfekten M. Papon Hunderte von Algeriern, warf sie in die Seine, verletzte Tausende andere, ganz zu schweigen von denen, die gewaltsam in ihre Herkunftsdörfer zurückgeschickt wurden. In Wirklichkeit waren sie aber in Lagern untergebracht und von einigen gab es kein Lebenszeichen. Diese Tausende von Algeriern hatten friedlich demonstriert. Sie wollten gegen die Ausgangssperre protestieren, die der französische Staat über sie verhängen wollte.
Hinter dem Banner, das dieses Staatsverbrechen anprangerte, gab es zahlreiche algerische Fahnen, von Vereinigungen wie „Droit devant“, Frauen von „Egalité“… Gewerkschaftsorganisationen, CGT, Solidaires, FSU, UNEF… politischen Parteien wie PCF, FI, NPA, UCL, die unserer Partei… Am „Place du Chatelet“, blockiert ein Kordon von CRS (Eingreiftruppe der Polizei – d.Übers.) den Weg zur Brücke, an der eine Gedenktafel für die Opfer angebracht ist.
Am Morgen hatte der Präfekt Lallement einen Kranz „zum Gedenken an die Toten“ niedergelegt?! nachdem E. Macron am Vortag erklärt hatte: „Die Verbrechen, die in dieser Nacht unter der Leitung von M. Papon begangen wurden, sind für die Republik unentschuldbar“. Der Historiker G. Manceron antwortete zu Recht: „Es handelt sich um die Anerkennung eines Verbrechens der Präfektur. Wir fordern die Anerkennung als staatliches Verbrechen und den Zugang zu den Archiven“.
In Argenteuil wurde eine Kundgebung an der Argenteuil-Brücke organisiert. 60 Jahre später weigert sich der französische Staat noch immer, seine koloniale Vergangenheit und die an der algerischen Bevölkerung begangenen Verbrechen anzuerkennen.
(Übersetzung von der homepage der PCOF https://www.pcof.net/ – Okt. 2001)