Update: Weiterer Bericht!
Antikriegstag in Bonn:
Bis 5 vor 18 Uhr war es noch sehr leer, dann wurden einige revolutionäre Antikriegslieder laut gespielt, die ein Genosse ausgewählt hatte. Nun kamen langsam Leute.
Mit 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben wir angefangen.
Im Unterschied zu vielen anderen Aktionen in Bonn waren der Inhalt und die Forderungen gegen den Krieg real und dialektisch, obwohl 3 von 4 Rednern und der Hauptorganisator christlich waren.
Die Beiträge waren sehr gut und sachbezogen zu den 2 Weltkriegen und dem Faschismus, „Nie wieder Krieg und Faschismus“ war die Forderung. Ebenso ging es um die jetzige Lage in Ramstein und die Beteiligung des deutschen Staates an Krieg und Mord in Asien und Afrika per Drohnen sowie beim Krieg gegen Afghanistan.
Ein Schwachpunkt war meiner Meinung nach, das zwar die so genannten „Kollateralschäden“ bei der Zivilbevölkerung gesprochen wurde, aber nicht darüber, wer die Kosten und Personenschäden nach den Kriegen bezahlen muss.
A. aus Bonn
Antikriegstag in Hamburg
Am 1. September 2021, dem 82. Jahrestag des Überfalls auf Polen, wurde auch in Hamburg wie jedes Jahr der Internationale Antikriegstag begangen. Ausgerichtet wird der Tag, so wie auch der Ostermarsch, vom Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung, der Plattform der Friedensbewegung in Hamburg.
Los ging es am Gänsemarkt in der Innenstadt. Mit Redebeiträgen unter anderem von Żaklin Nastić (MdB, Die Linke), der Volksinitiative gegen Rüstungsexporte aus dem Hamburger Hafen sowie Gewerkschaftern und DIDF Hamburg ging der Demozug dann bis zum Fischmarkt, wo eine Anschlusskundgebung abgehalten wurde. Die Beteiligung war mit mindestens 500 Demonstranten besser als im letzten Jahr, was auch an der derzeitigen Polarisierung rund um den Bundeswehreinsatz in Afghanistan liegen dürfte.
In den Redebeiträgen wurde die Notwendigkeit sofortiger Abrüstung betont, die Beendigung jeglicher Auslandseinsätze gefordert sowie der Imperialismus der deutschen Regierung angeprangert. Auch die letzte Abstimmung im Bundestag, bei der der weitere Aufenthalt der Bundeswehr in Afghanistan bis Ende September beschlossen wurde, sowie die Enthaltung großer Teile der Linksfraktion anstelle konsequenter Ablehnung wurden kritisiert.
Dies hielt diese Partei nicht davon ab, großflächig Wahlkampf auf der Demonstration zu machen, was sie angesichts ihres angekratzten Images als Friedenspartei (siehe auch: https://www.arbeit-zukunft.de/2021/04/01/frieden-oder-mitregieren/) wohl auch nötig haben dürfte.
In Zeiten der Aufrüstung und der wachsenden Kriegsgefahr (siehe auch: https://www.arbeit-zukunft.de/2021/07/28/nato-agenda-2030-mehr-ruestung-mehr-kriegsgefahr/) wird ein Wiederaufleben der Friedensbewegung immer wichtiger. Deshalb war es auch besonders erfreulich, dass ein großer Teil des Demozuges, anders als sonst, aus Jugendlichen bestand. Mit der DIDF-Jugend, dem Internationalen Jugendverein, der SDAJ, der Linksjugend solid und der ver.di-Jugend waren verschiedenste Jugendorganisationen vertreten. Trotzdem dürfen wir uns mit der Beteiligung nicht zufriedengeben: um die Friedensbewegung zu stärken muss noch viel Arbeit geleistet werden, damit der Ostermarsch und der Antikriegstag im nächsten Jahr noch größer werden!