Vor allem Jugendliche beteiligten sich an der Aktion. Hier unser Transparent; eigenes Foto
Am Mittwoch, den 28. August 2021 kamen rund 50 Personen vor der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in Hamburg zusammen, um dem Führer der antifaschistischen und Arbeiterbewegung zu gedenken. Denn vor 77 Jahren wurde Thälmann, Vorsitzender der KPD, auf direkten Befehl von Hitler im Konzentrationslager Buchenwald ermordet. Warum es gerade heute wichtig ist, Thälmann zu gedenken, zeigt ein kurzer Blick in die Geschichte.
Thälmann, der am 16. April 1886 in Hamburg geboren wurde, schloss sich getrieben von dem Eindruck der Streiks der Hafenarbeiter am Anfang des 20. Jahrhunderts der Arbeiterbewegung an. Zunächst als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, macht er sich im Hamburger Hafen, wo er jahrelang arbeitete, um die Organisation der Handels-, Transport-, und Verkehrsarbeiter Deutschlands verdient. Nach dem Verrat der SPD an den Beschlüssen der Sozialistischen Internationalen (II. Internationale) durch die Bewilligung von Kriegskrediten im Reichstag und durch die eigene Erfahrung an der Front, kehrte Thälmann zurück nach Hamburg und war einer der Begründer der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD), in der er führend wirkte. Es war das politische Vertrauen in ihn und sein Ruf unter den Arbeitern Hamburgs, der dazu führte, dass die USPD in Hamburg fast vollständig der Kommunistischen Partei Deutschlands beigetreten ist. Thälmann, aktiv beteiligt an der Novemberrevolution 1918 und dem Hamburger Aufstand 1923, kämpfte fortan für die Festigung der Verbindung der Kommunistischen Partei mit der Arbeiterklasse, die er als Vorsitzender der KPD ab 1925 leitete. Ernst Thälmann hatte maßgeblichen Einfluss auf den Anschluss an die kommunistische Weltbewegung in Form der Kommunistischen Internationalen (Komintern) und der Entwicklung der KPD zur Massenpartei, die eine millionenfache Anhängerschaft gewinnen konnte. Wie wenige steht Thälmann für den konsequenten Kampf gegen Kapitalismus und Faschismus, gegen Krieg und Ausbeutung. Er wollte ein sozialistische Deutschland. Dies machte ihn zu einer solchen Gefahr für das deutsche Kapital, dass ihre faschistischen Helfer ihn 1933 verhaftet und am 18. August 1944 ermordet haben.
An der Gedenkkundgebung haben verschiedene Organisationen, wie die Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands (Arbeit Zukunft), DKP, SDAJ, KPD (OST), VVN-BdA, DIDF Hamburg (Föderation demokratischer Arbeitervereine) und einzelne Abgeordnete der Partei DIE LINKE teilgenommen. In unserer Rede betonten wir: „Das Gedenken an Thälmann ist nicht nur ein Gedenken. In Zeiten des Klassenkampfes von oben, in denen die Ausbeutung sich verschärft, der Faschismus, dessen Wurzeln nie besiegt wurde, wieder auflebt und in denen die Kriegstreiberei neue Ausmaße annimmt, kann dieses Gedenken Leitlinien für unseren Kampf aufzeigen.“
Die Gedenkkundgebung wurde durch musikalische Beiträge der Songgruppe Hamburg begleitet.