13.8.21: Klimastreik Frankfurt


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Der Freitag stand wieder einmal ganz im Sinne des Klimas: Fridays for Future Frankfurt (FFF FFM) hatte bundesweit am 13.08.21 zu einem Klimastreik unter dem Motto „Our Future is not for sale“ in Frankfurt aufgerufen und mobilisiert.

Dabei wurde die Rhein-Main-Metropole gezielt wegen ihrer Bedeutung für die Finanz- und Bankenwelt ausgesucht, um darauf aufmerksam zu machen, dass nach wie vor in klimaschädliche Projekte durch die Finanzwelt investiert wird. Falls diese Projekte realisiert werden sollten, wäre ein Einhalten der Pariser Klimaziele laut des Aufrufs von FFF FFM nahezu unmöglich. Zusätzlich werden bei der Umsetzung dieser Projekte insbesondere im globalen Süden soziale Verwerfungen wie Vertreibungen von Indigenen, die ökologische Zerstörung sowie die globale sozio-ökonomische Ungleichheit wissentlich in Kauf genommen.

Deshalb wurde seitens FFF FFM eine Umstrukturierung der Wirtschaft weg von Profitlogiken und hin zu einer ökologischen und nachhaltigen Ökonomie sowie die Überwindung des Kapitalismus gefordert – system change, not climate change!

Der eigentliche Streiktag begann mit einem Sternmarsch bestehend aus sechs einzelnen Demonstrationszügen, die innerhalb des Stadtgebietes Frankfurts starteten, und einer Fahrradtour aus der auf der anderen Mainseite liegenden Stadt Offenbach. Der Endpunkt aller am Sternmarsch beteiligten Routen war die Frankfurter „Alte Oper“, bei der eine Bühne sowie Stände von verschiedenen Organisationen aufgebaut waren. Bei den Ständen waren natürlich „Fridays for Future“, aber unter anderem auch „Scientists for Future“, „Ende Gelände“, das „Koala Kollektiv“ und die „Ya-Basta“-Kampagne der Zapatisten vertreten.

Das Bühnenprogramm bestand sowohl aus musikalischer Begleitung als auch verschiedenen Redebeiträgen. In den Wortbeiträgen wurde die Verwicklung der deutschen Finanzbranche in unökologische Projekte angeprangert und die viel zu träge und wirtschaftsfreundliche Politik kritisiert. Immer wieder wurde betont, dass ein auf Profit, Wachstum und Effizienz getrimmter Kapitalismus nicht vereinbar sei mit ökologischer Nachhaltigkeit und sozio-ökonomischer Gleichheit. Zusätzlich hielt eine Sprecherin der „Ya-Basta“-Bewegung, die die indigenen Zapatisten aus Mexiko vertritt, einen Redebeitrag. Dabei wurde die europäische Kolonialpolitik und die bis heute andauernden Missstände wie Vertreibungen der Zapatisten aus ihren Siedlungsgebieten und die ökologische Zerstörung in diesen Regionen angesprochen. Kurz zuvor wurde noch eine Grußbotschaft von der Klimastreikdemo aus Madrid eingeblendet, bei der ebenfalls Vertreter_innen der „Ya-Basta“-Bewegung mit Klimaaktivist_innen aus Madrid zu sehen waren.

Um 16 Uhr startete dann die große Streikdemo Richtung Bankenviertel. Ziel war es, die Inhalte an den Ort zu bringen, von wo aus die deutsche Finanzwelt den Klimawandel mit Geldmitteln fördert und diesen Raum „zu erobern“. Dabei wurden gezielt die Straßen rund um die verschiedenen Geldhäuser blockiert, Transparente und Banner aufgehängt und ein altes Sparkassenhaus unter dem Jubel der Demonstrierenden besetzt. Selbst ein kurzes Gewitter konnte dem fröhlichen Treiben bei Musik und Tanz nicht Einhalt gebieten und die Demo verlief friedlich. Abschließend ging es zu einer kurzen Abschlusskundgebung zurück zur „Alten Oper“. Insgesamt waren laut FFF 15.000 Menschen da, die Zeitungen und die Polizei sprachen von rund 5000 Demoteilnehmer_innen.