Die Interessen des Kapitals stehen für die herrschende Klasse an erster Stelle. Da müssen die Lebensgrundlagen der arbeitenden Menschen hinten anstehen; twitter-screenshot
Im spanischen Onlinemagazin CTXT wurde nun der 3.Teil des Berichtes des Weltklimarates IPCC geleakt, der erst 2022 erscheinen soll. Einige beteiligte Wissenschaftler haben dies gemacht, weil sie befürchteten, dass Regierungen diesen Teil verändern und damit die Verursacher der Klimakatastrophe aus der Schusslinie nehmen würden. Die Regierungen haben nämlich das Recht, den Bericht der Wissenschaftler zu ändern.
Im jetzt veröffentlichten ersten Teil wurden die physikalischen Grundlagen des Klimawandels erläutert. Der zweite Teil macht detailliertere Angaben zu den Auswirkungen. Im dritten Teil werden der menschliche Einfluss auf das Klima und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Er geht also darum, was dringend getan werden muss.
Klimakatastrophe ist eine Klassenfrage
Die Reichen verballern die Zukunft, aber fordern von den Armen, dass die den Gürtel enger schnallen sollen. Foto: pixabay
Sehr deutlich wird im 3. Teil, dass die Klimakatastrophe eine Klassenfrage ist. Zwar denken und schreiben die Autoren nicht in Klassenkategorien. Doch der Bericht macht klar, dass die Klimakatastrophe mit dem gegenwärtigen Wirtschaftssystem, dem Kapitalismus zusammen hängt.
So verursachen die reichsten 10% der Erdbevölkerung zwischen 36 und 45% der klimaschädlichen Emissionen. Beim ärmsten Zehntel der Erdbevölkerung sind das nur 3 bis 5%. Es sind also nicht die armen Massen, die ihr Leben umstellen müssen, sondern die herrschenden Klassen, die Reichen.
Im Bericht heißt es weiter: „Die Konsummuster von Verbrauchern mit höherem Einkommen sind mit einem großen Kohlenstoff-Fußabdruck verbunden. Die Spitzenemittenten dominieren die Emissionen in Schlüsselsektoren, so sind beispielsweise die oberen 1 Prozent für 50 Prozent der Emissionen aus dem Luftverkehr verantwortlich.“ Diese Leute jetten für ihre Geschäfte wie auch für ihr Privatvergnügen um die Welt. Aber sie predigen jetzt gern den Armen, dass diese „Maß halten“ sollen und dass „die Konsumenten“ schuld an der Klimakatastrophe sind.
Dabei ist klar: Riesige Villen mit Schwimmbad, Sauna, Klimaanlage, protziger Garage mit noch protzigeren Autos benötigen Unmengen an Ressourcen und Energie. Hat man dann noch eine Stadtwohnung, einen Landsitz und ein Feriendomizil ergibt das einen fossilen Fußabdruck größer als jeder Saurier. Eine kleine Elite verballert die Lebensgrundlagen der gesamten Menschheit, um im Luxus zu leben und Riesenprofite zu scheffeln. Eine kleine Raumfahrt für durchgeknallte Milliardäre, wie gerade geschehen, trägt dabei extrem zur Zerstörung der Umwelt bei.
Wer soll das bezahlen?
Im Jahr 2018 wurden bereits weltweit 546 Milliarden Dollar ausgegeben, um den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 zu verringern. Um die Erderwärmung auf 2 Grad Celsius zu begrenzen ist aber das Fünffache, also über 2,7 Billionen Dollar nötig! Eine ungeheure Summe! Bei 1,5 Grad sind es deutlich mehr.
Jetzt schon werden die Kosten der Klimakatastrophe auf die arbeitenden Menschen abgewälzt. Das kann und darf so nicht weitergehen. Die Verursacher müssen zahlen! Also muss das Kapital enteignet und ihr Vermögen von der Gesellschaft genutzt werden, um das Schlimmste zu verhindern.
Um eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius zu schaffen, bleiben laut dem Bericht übrigens nur noch 5 Jahre Zeit. Es braucht also sofortige und effektive Maßnahmen wie:
- Rascher Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs!
- Reduzierung des Individualverkehrs!
- Ausstieg aus der Kohle, Öl und Gas!
- Reduzierung des Flugverkehrs!
- Radikaler Ausbau der erneuerbaren Energien!
- Massive Förderung umweltschonender und energiesparender Technologien!
Durch die Enteignung des Kapitals kann die Gesellschaft die materiellen Mittel erlangen, um zu retten, was noch zu retten ist!