In Dörfern westlich von Jerusalem gab es gemeinsame Demonstrationen für ein gleichberechtigtes Zusammenleben! Foto: Screenshot twitter
Gegen Rassismus! Für ein friedliches Zusammenleben der Völker!
Hier gibt es unser Flugblatt zum Thema: palaestina-kl-end
Die rassistische Unterdrückung der palästinensischen Bevölkerung in den durch den Staat Israel besetzten Gebieten geht weiter. Den Fischern im abgeriegelten Gaza-Streifen wurde die Küstenfischerei verboten, eine wesentliche Einnahmequelle und wichtiger Teil der Ernährung im Gaza-Streifen. Während der Ramadan-Feierlichkeiten griff israelische Polizei die Gläubigen direkt an der für Muslime hoch symbolischen Al Aksa-Moschee an. Aktuell droht vielen Palästinensern in Ost-Jerusalem durch eine Gesetzesänderung der Netanjahu-Regierung eine Enteignung und Vertreibung aus ihren Wohnungen und Stadtvierteln. In Sheikh Jarrah ist darum ein Aufstand entbrannt. Wir fordern: Schluss mit diesen Maßnahmen der israelischen Regierung!
All das hat eine lange Vorgeschichte. Mit der Gründung des Staates Israel 1948 wurden 700.000 Palästinenser von ihrem Land vertrieben. Viele dieser Familien vegetieren bis heute ohne Zukunft in Flüchtlingscamps in arabischen Ländern.
Durch die Annektion des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens 1967 in Folge des sogenannten 6-Tage-Krieg durch Israel wurde die Lage der dort lebenden Palästinenser noch schlimmer. Nach und nach wurden die fruchtbaren Ebenen am Jordan den Palästinensern von israelischen fundamentalistischen Siedlern weggenommen. Sie wurden in ihrem eigenen Land enteignet und entrechtet. Zuletzt erklärte Israel mit massiver Unterstützung des US-Imperialismus auch den palästinensischen Teil Jerusalems zu seinem Staatsgebiet. Seither werden Palästinenser auch aus Jerusalem vertrieben.
73 Jahre Vertreibung, Enteignung und Entrechtung im eigenen Land haben die Wut geschürt und immer wieder zu Widerstand geführt. Der Staat Israel reagiert darauf mit brutaler Härte. So auch jetzt bei den Protesten in Sheikh Jarrah.
Inzwischen hat sich der Protest auf die palästinensischen Gebiete einschließlich dem Gaza-Streifen ausgeweitet. Auch hier geht der israelische Staat brutal vor. Viele Tote gab es bei Angriffen auf Wohngebäude, weil dort angeblich „Hamas-Führer“ wohnten. Kinder und Zivilisten kamen ums Leben.
In unseren Medien werden die Angriffe auf Gaza als „Reaktion Israels“ auf den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen gewertet. Dabei wird die gesamte 73-jährige Vorgeschichte verschwiegen und die kürzliche Vertreibung von Palästinensern aus ihren Häusern ignoriert. Diese hat dazu geführt, dass viele, darunter tausende Jugendliche sich ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben massiv wehren. Namentlich Hamas hat sich ein beachtliches Raketenarsenal beschafft, womit sie ernsthaften Schaden anrichten können. Wer die Menschen in Gaza und Westbank derart brutal und entwürdigend behandelt, provoziert diese Entwicklung selbst.
Unterstützung durch die imperialistischen Staaten
Israel erhält Geld und Waffen aus den USA – auch unter Präsident Biden. Auch Deutschland unterstützt Israel maßgeblich bei seinen Aggressionen. Die Türkei unter Erdogan, die sich gern als „Beschützer“ der Palästinenser aufspielt, ist übrigens drittgrößter Waffenlieferant für Israel. Auch viele reiche arabische Staaten haben sich mittlerweile mit Israel arrangiert und die um ihre Rechte und Existenz kämpfenden Palästinenser fallen gelassen.
Nur dank der Unterstützung anderer imperialistischer Staaten und ihrer Vasallen im Nahen und Mittleren Osten kann Israel seinen aggressiven Kurs verfolgen. Israel ist strategisch wichtig für die Kontrolle der Region und ihrer reichen Bodenschätze. Nationale und religiöse Spaltung und Hass werden benutzt, um die Beherrschung der Region und die Plünderung ihrer Rohstoffe zu sichern.
Die Völker wollen Frieden!
Südlich der Region Berg Karmel gab es eine gemeinsame Aktion von Palästinenserinnen und Jüdinnen für ein gleichberechtigtes Zusammenleben! (twitter Screenshot)
In diesen Tagen haben in einigen israelischen Städten Juden und Palästinenser gemeinsam demonstriert! Sie forderten einen nicht-religiösen Staat, in dem Menschen aller Religionen und Nationalitäten gleichberechtigt und friedlich zusammenleben können. Sie wandten sich gegen den Rassismus des israelischen Staates und gegen die brutale Unterdrückung der Palästinenser. Diese Juden und Palästinenser zeigen den richtigen Weg!
Für uns steht fest: nur der Zusammenschluss der fortschrittlichen jüdischen und palästinensischen Kräfte wird einen gerechten Frieden herbeiführen.
Denn „reden erst die Völker selber, werden sie schnell einig sein.“ (Bertolt Brecht, Solidaritätslied)
Sofortiger Stopp der israelischen Siedlungspolitik in den palästinensischen Gebieten!
Zurück zu den Grenzen von 1967!
Selbstbestimmungsrecht!
Kein Geld und keine Waffen an Israel!
Wir treten für ein friedliches Zusammenleben und den gemeinsamen Kampf gegen Rassismus und Imperialismus der Arbeiter und Angestellten, aller arbeitenden Menschen ein. Daher verurteilen wir Angriffe auf Synagogen, die lebensbedrohliche Hetze der Nazis und Angriffe gegen jüdische Menschen wie auch alle anderen rassistischen Angriffe.