CDU-Möchtegernkanzler Armin Laschet ist für eine noch längere Lebensarbeitszeit. Das berichten verschiedenen Medien. Dafür will er eine „parteiübergreifende Rentenreform“. Heißes Thema für den Bundestagswahlkampf!
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und CDU-Parteichef hält „weitere Reformen in der Rentenpolitik auf Dauer für notwendig“. Rente mit 63 habe er immer für falsch gehalten. „Eigentlich müssten die Menschen, wenn sie länger leben, auch länger arbeiten.“ Er nennt zwar keine Zahl, aber wir können getrost davon ausgehen, dass er erst einmal die „Rente erst ab 70“ meint, auch wenn er heuchlerisch säuselt: „Ich würde allerdings nicht heute sagen, es muss 70 sein.“ Wenn nicht heute, dann halt morgen!
Die immer weiter steigende kapitalistische Produktivität, die ständige Rationalisierung, die Arbeitszeitflexibilisierung und vor allem die rasend um sich greifende Digitalisierung – sie sparen Arbeitsplatz um Arbeitsplatz ein, und drängen so immer mehr arbeitende Menschen ins Elend. Millionen Jobs sind schon in Gefahr! Kein Thema für Laschet.
Dabei weiß jeder: Die Arbeitszeit muss runter, wenn die Produktivität steigt. Mindestens: Rentenalter auf 60 Jahre, Arbeitswoche auf 30 Stunden runter! Alles mit Entgelt- und Personalausgleich, damit auch die Jugend eine Zukunft hat. Das sind die Forderungen!
Wer davon nicht reden will – und Laschet will´s nicht, sonst hätte er´s getan! – will auch nicht davon reden, wem eine längere Lebensarbeit und Arbeitszeit nützt: Dem Kapital und den Kapitalisten! Je länger gearbeitet wird, desto höher die – wie Marx sie nannte – die Reservearmee! Modern gesagt: das Heer der Arbeitslosen! Desto größer der Druck auf die Löhne, desto niedriger das Lohnniveau! Laschet fabuliert: „Ich glaube, wir brauchen eine neue Perspektive über das Jahr 2030 hinweg.“ Solch eine Perspektive freut das Kapital!
Schon anlässlich der erfolgreichen Klage von CDU- und FDP-Abgeordneten beim Verfassunggereicht gegen den Berliner Mietendeckel schrieben wir: Diese Parteien, nicht zuletzt Laschets CDU „erweisen sich damit erneut als geschworene Feinde der im Kapitalismus arm gemachten Menschen, der Arbeitenden wie der Erwerbslosen.“ (Vgl.: https://www.arbeit-zukunft.de/2021/04/21/klassenjustiz-klassisch-bvg-trittt-den-berliner-mietendeckel-in-die-muelltonne/ ). Feinde der Arbeiterklasse!
Wie Arbeit Zukunft auch zeigte (vgl.: https://www.arbeit-zukunft.de/2021/04/23/riesen-sauerei-autokonzerne-schuetten-trotz-reichlicher-staatshilfen-hohe-gewinne-aus-politiker-fordert-rentenkuerzungen/ ), fordern andere CDU-Politiker auch noch Rentensenkungen. Wie das wieder zusammenpasst!
Geschworene Feinde halt!