Das ist Klassenkampf pur, die Interessengegensätze könnten nicht deutlicher in Erscheinung treten, wie aktuell bei Thyssen Krupp Steel. 11.000 Stahlarbeiter*innen bei Thyssen Krupp droht Jobverlust aber Thyssen Krupp zahlt dem Vorstand ein fetten Bonus in Höhe von einer Millionen Euro aus.
Diese Sondervergütung soll es für den Vorstand aufgrund des Corona Krisenmanagements geben. Zehntausende Stahlarbeiter*innen hingegen waren in Kurzarbeit, bangen um Ihre Jobs, und das Unternehmen plant weitere Einschnitte. In einer Erklärung der IG Metall Vertrauenskörperleitung von Thyssen Krupp heißt es wie folgt: „Im ganzen Konzern gab es im letzten Geschäftsjahr nur schlechte Botschaften, schlechte Stimmung und große Zukunftsängste. 16.000 Beschäftigte verzichteten auf ihr Urlaubsgeld“.
Die VKL fordert jetzt vom Vorstand freiwillig auf den Bonus zu verzichten.
Thyssen-Krupp will keine Staatshilfe
Thyssen Krupp hat sich entschieden die Stahlsparte ohne Hilfe des Staates zu sanieren. Außerdem erklärte das Unternehmen, den Sparkurs noch mehr zu verschärfen.
Das heißt es kommen schwierige Zeiten auf die Stahlarbeiter*innen zu. Die IG Metall und der Betriebsrat reagierten auf diese Erklärung empört. Das ist unverantwortlich, so die Gewerkschaft. Die IG Metall will sich weiter für einen Staatseinstieg einsetzen, außerdem fordern die Gewerkschaft und der Betriebsrat immer noch die Einhaltung des Tarifvertrags, der betriebsbedingte Kündigungen bis 2026 ausschließt.
Die Option eines Verkaufes des Unternehmens ist auch noch nicht ausgeschlossen so das Unternehmen. Es gibt wohl ein Übernahmeangebot des britischen Konkurrenten Liberty Steel. Bis zum Frühjahr soll es dazu eine Entscheidung geben.
Die Zeichen stehen auf Widerstand!
Egal was mit der Stahlsparte passiert, ob Verkauf oder Erhalt des Unternehmens, eins ist klar, gegen die Sanierungspläne des Unternehmens müssen die Stahlarbeiter*innen Gegenwehr leisten. Kampferprobt sind die Stahlkollegen auf jeden Fall, Mitte Oktober waren schon 3.000 Kolleg*innen in Düsseldorf auf der Straße, und auch von der Tradition her sind die Stahlarbeiter*innen bekannt dafür sich zu wehren, sie sind gut organisiert, sie können diese Angriffe abschmettern. Solidarität mit Stahlarbeiter*innen ist nötiger denn je.
Nicht nur bei Thyssen Krupp, sondern auch in vielen anderen Betrieben gibt es Sanierungspläne und Arbeitsplatzvernichtung. Die Tarifverhandlungen gestalten sich immer schwieriger aufgrund der Null Prozent Blockadepolitik der Arbeitgeber. In dieser Phase der permanenten Angriffe seitens der Unternehmerschaft auf die Errungenschaften der Arbeiter*innen, ist die Zeit gekommen, um eine Offensive für die Organisierung aller Arbeiter*innen in den jeweiligen Gewerkschaften zu beginnen umso die Macht der Gewerkschaften zu erweitern und einen Kampf für die 30 Stundenwoche bei vollem Lohn-und Personalausgleich zu starten.
C.Kartal