Die zehn bedeutendsten Dachverbände der indischen Gewerkschaften meldeten, dass sich am 26. November 2020 trotz aller Repressionen seitens der Regierung eine geschätzte Viertelmilliarde Menschen – etwa 18 Prozent der indischen Bevölkerung und über drei Prozent der Erdbevölkerung – an einem Generalstreik und an Streikaktionen gegen die arbeiter- und bauernfeindlichen Maßnahmen der hindu-nationalistischen BJP-Regierung beteiligt haben.
In West Bengalen, Kerala und Tamil Nadu kam das öffentliche Leben nahezu zum Erliegen – es war der Shut-down der Werktätigen als Antwort auf den Shut-down der Mächtigen.
Die Forderungen der Gewerkschaften lauten:
- 7.500 INR (85 EUR) für alle Haushalte unter der Einkommensteuergrenze;
- 10 kg pro Monat freie Nahrungsmittel für alle Bedürftigen;
- Erweiterung des Mahatma Gandhi National Rural Employment Guarantee Act (Nationales Mahatma Gandhi Gesetz für die Beschäftigungsgarantie auf dem Lande) von heute 100 Tage garantierter Beschäftigung auf 200 Tage garantierter Beschäftigung in ländlichen Gegenden bei erhöhten Löhnen und Ausdehnung des Programms auf die Städte;
- Rücknahme aller arbeiterfeindlichen Änderungen der Arbeitsgesetzgebung und aller bauernfeindlichen Gesetze;
- Schluss mit der Privatisierung des öffentlichen Sektors, einschließlich des Finanzsektors.
- Schluss mit der Privatisierung der staatseigenen Produktions- und Dienstleistungsfirmen bei der Eisenbahn, den Munitionsfabriken, den Häfen und ähnlichen Einrichtungen;
- Rücknahme der drakonischen Regeln zur vorzeitigen Verrentung von Angestellten beim Staat und dem öffentlichen Sektor;
- Rente für alle! Rückkehr zur vorhergehenden Rentenversicherungen und Verbesserung der EPS-95 (Employee’s Pension Scheme 95, eine Reglung zur Rentenversicherung aus dem Jahre 1995 zur Grundversorgung von Rentnern).
In Indien eine breite Massenbewegung der Werktätigen zur Verbesserung ihrer Lage, trotz der Pandemie und wegen der Pandemie!
In Deutschland? Die Selbstdarstellung eitler Blitzlicht-Akrobaten im Streit um Pandemieregeln ohne jeden Bezug zur sozialen Frage.