Korrespondenz: Die Maske und die soziale Frage


Gemeinfrei. wikipedia
Die Maske ist den Corona-Leugnern zum Fetisch der Freiheit geworden. ein paar Quadratzentimeter Stoff gelten mittlerweile als das Menetekel des Untergangs demokratischer Freiheiten. Gegen das Händewaschen wird nicht opponiert; man will schließlich nicht als Schmutzfink gelten.

In diesem Krieg der Worte bleibt die Wahrheit auf der Strecke, nämlich die Feststellung, wen die Maske tatsächlich schützen soll: nicht mich soll meine Maske schützen, sondern die Anderen!

Jenseits allen Inhalts ist das niedrige Niveau charakteristisch, auf dem dieser Streit geführt wird, da der Schutz anderer kein gesellschaftliches Gut mehr darstellt. Das eigene Ego wird über die Interessen der Gesellschaft gestellt.

Das es auch anders geht, wird in vielen Betrieben durch deren Belegschaften bewiesen. Dort werden Hygienekonzepte erarbeitet und stetig geprüft. Nicht selten sind Betriebsräte und Gewerkschaften führend, die Belegschaften fordernd. Dreh- und Angelpunkt jedes Hygienekonzepts sind die Belegschaften, die Werktätigen. Daher sind Betriebe selten Schauplätze von Masseninfektionen.

Im Kontrast dazu stehen die Corona-Leugner: Sie fordern die Freiheit, ihre Umgebung einer Gefahr auszusetzen, die durch ihr persönliches Verhalten reduziert werden kann. Eine Gefahr, die mitunter tödlich sein kann.

Wem das nutzt, ist allzu offensichtlich. Es ist Wasser auf die Mühlen von Unternehmern, denen jede Ausgabe für die Belegschaft zu viel ist, weil sie die Profite schmälert. Daher vernehmen wir auf den Veranstaltungen der Corona-Leugner auch keine Opposition zum 12-Stunden-Tag.

Auf der einen Seite finden wir also disziplinierte Belegschaften, die ihr möglichstes tun, die Ansteckungsgefahren am Arbeitsplatz zu minimieren. Auf der anderen Seite kleinbürgerliche Krawallmacher, die ihre Meinungen über die Interessen der Gesellschaft stellen, und die in der AfD ihr Sprachrohr in fast allen deutschen Parlamenten gefunden hat.

Es steht die bewusste Disziplin der Werktätigen gegen die blindwütige Revolte von Teilen des Kleinbürgertums. Es steht das Kollektiv gegen Individualismus.