Die Zukunft der Jugend liegt in einer revolutionären Veränderung des Systems


So wie die Jugendinternationale gekämpft, müssen wir auch heute wieder kämpfen!

Aufruf des europäischen Treffens der Internationalen Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen (IKMLPO)

Wie die Jugend in der ganzen Welt fordern auch die Jugendlichen in Europa zunehmend eine Veränderung. Ihr wollt Hoffnung auf eine Zukunft, in der ihr atmen (breathe) und euer Leben in Frieden und Gerechtigkeit leben könnt. Die Jugend wird immer unzufriedener mit einem System, dessen einziges Angebot mehr und mehr darin besteht, den Profit statt Menschen und Natur zu retten. Deshalb werden euer Vertrauen, eure Hoffnungen und Erwartungen erschüttert. Tausende von Jugendlichen werden sich der Ursache ihrer Probleme bewusst und werden in den Kampf um die Verbesserung Ihrer Lebensbedingungen geworfen. Für eure Zukunft!

Wie ihr sehr gut wisst, sehen die meisten von Euch zum zweiten Mal – angesichts der neuen Wirtschafts- und Pandemiekrise – ihre Hoffnungen für das Leben wieder zunichte gemacht. Viele von euch wisen intuitiv, dass es im kapitalistischen System keine Zukunft für eine vollständige und unabhängige Entwicklung gibt und dass die von euren Eltern und Großeltern erkämpften Rechte nicht zurückkehren werden. Die Realität, mit der die Jugend in Europa konfrontiert ist, ist düster.

Die Jugend ist ein Sektor, der von der kapitalistischen Krise in Europa besonders betroffen ist. Nach der großen Rezession, die 2008 begann und unter deren Auswirkungen viele von euch in Ihrer Kindheit oder Jugend gelitten haben, sind die Jugendlichen erneut von Arbeitslosigkeit betroffen. Dabei haben sich in diesen Jahren die Probleme wie Arbeitsplatzunsicherheit, niedrige Löhne, Zugang zu angemessenem Wohnraum und die Privatisierung und der Zuschnitt der Bildung auf Eliten nicht wesentlich verringert. Es reicht, die Folgen der kapitalistischen Krise auf die Schultern der Jugend abzuladen!

Junge Arbeiter werden in einen Arbeitsmarkt gezwungen, auf dem Superausbeutung und Arbeitsplatzinstabilität die Norm sind. In der Praxis ist proletarischen Jugendlichen der Zugang zu Arbeitsplätzen versagt, die es euch ermöglichen, die hohen Lebenshaltungskosten und ungeheuerlichen Wohnungsmieten zu tragen. Infolgedessen ist es einer wachsenden Mehrheit unmöglich, unabhängig zu werden und ein eigenes Lebensprojekt zu beginnen. Das hat euch natürlich nicht davor bewahrt, in der Pandemie an der Front zahlreicher Bereiche und Wirtschaftszweige ausgesetzt zu sein. Das hat euer Ausgeliefert-sein gegenüber unersättlichen Arbeitgebern, insbesondere im Falle junger Migranten, noch verstärkt hat. Vereint euch, um eure Rechte als Arbeiter zu verteidigen, um eine angemessene Wohnung zu fordern, um gegen die Belastungen der Pandemie und der kapitalistischen Krise zu kämpfen!

Schon seit langem hat sich das Kapital daran gemacht, jene möglichen Geschäftsnischen zu erobern, die, wie das öffentliche Bildungswesen, zuvor von den Investoren keine besondere Aufmerksamkeit erhalten hatten. Die Folge war ein fortschreitender Abbau des öffentlichen Bildungswesens in weiten Teilen Europas, um immer stärker zu aufgespaltenen Systemen zu gelangen, in denen die öffentlichen Schulen eine zunehmend wohlfahrtsstaatliche Position einnehmen. Sie sollen „vielseitige“ und unterwürfige Arbeitskräfte unterrichten, während das Privatkapital dazu neigt, die spezialisierteste und profitabelste Ausbildung zu übernehmen.

Die Pandemie hat diesen Trend dramatisch verschärft, da sich die öffentlichen Bildungssysteme als unfähig erwiesen haben, eine angemessene Antwort in Bezug auf Qualität und Sicherheit zu geben. Gleichzeitig wurden die bereits hohen Universitätsgebühren nicht gesenkt. Das Fernstudium hat die Klassenunterschiede zwischen den Studenten verschärft, da es eindeutig den Familien der Arbeiterklasse schadet, die nicht über die notwendigen Mittel verfügen, um an einer Online-Schulung teilzunehmen. Die überfüllten Klassenzimmer machen Maßnahmen zur Gesundheitssicherheit unmöglich. Die hohen Studiengebühren halten Arbeiter von der Hochschulbildung ab, da sie von Arbeitslosigkeit und der vorübergehenden Einstellung der wirtschaftlichen Tätigkeit betroffen sind. Lasst uns eine sichere und qualitativ hochwertige Bildung für die Söhne und Töchter von Arbeiterfamilien verteidigen!

Zusätzlich vereinzelt die Bourgeoisie die Jugend und kriminalisiert sie wegen der Zunahme von Infektionen. Sie verbirgt ihre kriminelle Verantwortung, indem sie eure Sicherheit angesichts der Pandemie in keinem Aspekt des Lebens von Jugendlichen garantiert, so wie sie euch auch keine Sicherheit hinsichtlich der Beschäftigung und eurer Arbeitsbedingungen gibt. Das Kapital hat jahrzehntelang Verhaltensweisen wie Individualismus und Selbstsucht gefördert, um seinen Profit zu mästen, und jetzt versucht es zynisch, die Verantwortung für die Todesfälle auf die Schultern der Jugendlichen abzuwälzen.

Egal wie sich die Zahlen entwickeln mögen, es sind die bürgerlichen Regierungen, die sich schuldig machen, dem Wohlergehen des Kapitals Vorrang vor dem Leben der Arbeiter eingeräumt zu haben, die gezwungen sind, zur Arbeit zu gehen und sich täglich in öffentlichen Verkehrsmitteln zu drängen. Die arbeitende Jugend ist heute ein Opfer und Sündenbock des Kapitalismus!

So zeigt das kapitalistische System immer deutlicher, dass es der Jugend nichts zu bieten hat. Diese zeigt, trotz der unaufhörlichen bürgerlichen Propaganda, Tag für Tag ihre Unzufriedenheit, ihre Sorge um die Zukunft und eine wachsende Kampfbereitschaft. In einem Umfeld zunehmender reaktionärer Tendenzen ergreift die Mehrheit der Jugendlichen angesichts von Problemen wie Rassismus, polizeilicher Repression, Machismo oder Klimawandel Partei. Ihr zeigt eure Ablehnung der imperialistischen Kriege, weil ihr in Frieden und Solidarität mit allen Völkern leben wollt. Ihr zewigt gegenwärtig, dass ihr nicht in einem System leben wollen, das euch an den Rand drängt. Ihr fordert Veränderungen, die tatsächlich ihre Wurzeln angreifen.

Ihr seid ein grundlegender Bestandteil der gesellschaftlichen Opposition gegen die reaktionäre Politik der Regierungen des Kapitals: Wenn ihr organisiert seid, werdet ihr ein wesentlicher Motor des revolutionären Wandels sein. Ihr müsst euch vereinigen und organisieren, um gegen Arbeitslosigkeit und Armut, Barrieren beim Zugang zu Bildung, Superausbeutung zu kämpfen!

Europa befindet sich an einem Scheideweg für die Interessen des Proletariats, angesichts der Bedrohung durch autoritäre Herrschaft, wachsende Ausbeutung und Faschismus. Ihr jungen Arbeiter habt also die Möglichkeit, zu einer Umwälzung in der Geschichte beizutragen. Es ist an der Zeit, euch dem Kampf der Arbeiterklasse zuzuwenden: Vereinen wir uns und kämpfen wir gemeinsam gegen die Lasten der Pandemie und der kapitalistischen Krise!

Kämpft an der Seite eurer Klasse! Gewinnt kollektive Rechte! Jugend baut eure Zukunft auf und sichert eure eigene Emanzipation! Lasst uns gemeinsam gegen die Dominanz des internationalen Finanzkapitals und der Monopole kämpfen! Lasst uns gegen den Kapitalismus kämpfen!

Kommunistische Arbeiterpartei – Dänemark (AKP)
Kommunistische Arbeiterpartei Frankreichs (PCOF)
Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands
Kommunistische Plattform – Italien
Kommunistische Plattform ML – Norwegen
Kommunistische Partei Spaniens/Marxisten-Leninisten (PCE/ML)
Partei der Arbeit (EMEP) – Türkei