Tarifrunde im öffentlichen Dienst: Ihr seid systemrelevant!


Demonstration in Hamburg – eigenes Foto

Seit dem 1. September laufen die Tarifverhandlungen für die 2,5 Millionen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst.

Wir unterstützen die Forderung von

* 4,8 Prozent oder mindestens 150 Euro mehr Lohn,

* 100 Euro mehr für die Azubis,

* Schluss mit den unterschiedlichen Arbeitszeiten in Ost und West!

Während des Corona-Lockdowns waren es die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes, die die Gesellschaft zusammengehalten haben. Das Pflegepersonal hat unter erhöhtem Infektionsrisiko gearbeitet und die medizinische Versorgung sichergestellt. Für die Kolleginnen und Kollegen der Müllabfuhr und der Straßenreinigung, beim ÖPNV und im Handel gab es auch kein Pardon – sie mussten trotz Pandemie ran. Oder die Beschäftigten in den Kindertagesstätten, die die Betreuung für die organisiert haben, die ihre Kinder nirgendwo anders hingeben konnten.

Im Lockdown wurde sie alle beklatscht – jetzt aber werden ihre Forderungen als überzogen verunglimpft. Das ist unerträglich!

Ihr seid wichtig für uns alle!

Wir sagen: Wer so wichtig ist, der muss auch anständig bezahlt werden!

Das Auftreten der Politikerinnen und Politiker in diesen Tarifverhandlungen ist eine Schande! Sie treten um keinen Deut besser auf wie die privaten Unternehmen: Sie fordern „Augenmaß“ und die Bereitschaft zum Verzicht, weil sie wollen, dass „die Folgen der Pandemie von der gesamten Gesellschaft getragen werden“. Das ist er also wert, der Applaus dieser gewählten Vertreterinnen und Vertreter des Volkes.

Die Reichen sollen die Krise bezahlen!

Warum wird keine Vermögensabgabe eingeführt?

Der Kampf der Kolleginnen und Kollegen im Öffentlichen Dienst ist mehr als eine „normale“ Tarifrunde. Er steht am Anfang der kommenden Auseinandersetzungen um die Frage, wer die Kosten der Krise schultern muss. Er ist die Auseinandersetzung um die Frage, was uns die öffentliche Daseinsvorsoge, die Betreuung unserer Kinder, die Pflege unserer Alten und Kranken, unser öffentlicher Nahverkehr, unsere Müllabfuhr wert sind.

Diese Tarifrunde ist auch der Beginn der Kämpfe gegen Massenentlassungen und Betriebsschließungen in vielen anderen Branchen!

Diese Tarifrunde bei ver.di fällt zusammen mit den Aktionen und Streiks in anderen Branchen für eine gerechte Verteilung der vorhandenen Arbeit auf alle Kolleginnen und Kollegen. Denn in Industrie, Handel und Dienstleistungen stehen hunderttausende Arbeitsplätze auf dem Spiel! Auch Klinikschließungen sind nicht vom Tisch.

Deshalb: Solidarität mit den kämpfenden Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst! Und:

* Arbeit für alle, statt Arbeitslosigkeit für viele!

* Kampf um jeden Job!

* Für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich, überall und für alle!

Arbeit Zukunft ruft dazu auf:

Beteiligt Euch an den Aktionen der Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst! Unterstützt sie bei ihren Kämpfen!

Wer kämpft, kann verlieren! Wer nicht kämpft, hat schon verloren!

 

Dieser Aufruf kann auch als Flugblatt bei uns bestellt werden. Hier gibt es eine Druckvorlage zum Herunterladen: oeff-dienst-tarifrunde-kl