Achtung: Die Demonstration am 22.8.20 wurde vom Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) wegen „steigender Corona-Fallzahlen“ verboten. Die Initiative 19. Februar hat daraufhin die bundesweite Mobilisierung abgesagt. Es sollen nun eine kleinere Gedenkaktion in Hanau und viele Aktionen bundesweit stattfinden. Bitte erkundigt Euch vor Ort!
Am 19. Februar wurden von einem rechten Terroristen in Hanau 9 Menschen ermordet. Anschließend ermordete der rassistische Hasstäter seine Mutter und brachte sich selbst um. Gezielt hatte er sich Menschen mit migrantischer Herkunft ausgesucht.
Flugblatt zu den Aktionen: hanau-6-monate
In einem Pamphlet, das er im Internet verbreitete, zeigte er offen und klar sein rassistisches, islamfeindliches und antisemitisches Weltbild wie auch seinen Hass auf Frauen.
Einige Tage zuvor hatte er bereits eine „persönliche Botschaft an alle Amerikaner“ auf YouTube veröffentlicht, indem er sie zum Rassenkampf aufforderte.
Das Bundeskriminalamt (BKA) ging in einem Bericht davon aus, der Täter habe „zwar eine rassistische Tat verübt, aber sei kein Anhänger einer rechtsextremistischen Ideologie gewesen“. Nach heftigen öffentlichen Protesten musste der BKA-Präsident Holger Münch zurückrudern und die Tat als rechtsextremistisch einstufen.
Am 4. März veröffentlichte Serpil Temiz, die Mutter von Ferhat Unvar, einen Brief an Bundeskanzlerin Merkel. Darin forderte sie die vollständige Aufklärung der Tat, die Vermeidung der Fehler wie beim NSU-Terror, einen offiziellen Ansprechpartner sowie für die Familien der Opfer eine lebenslange Unterstützung. Zudem forderte sie eine staatlich geförderte Stiftung zur Aufklärungsarbeit gegen Hass und Rassismus. Die Opfer sollten nicht in Vergessenheit geraten. In den Schulen sollte über den rechten Terror aufgeklärt werden. Straßen sollten nach den Opfern benannt werden.
Natürlich versprach der Staat eine „vollständige Aufklärung“ – wie immer. Doch der rechte Terror geht weiter und hat Wurzeln im Staatsapparat selbst, wie der Skandal um das KSK in Calw oder um ein rechtes Netzwerk in der Polizei in Hessen zeigt. Bei jedem rechten Terroranschlag, bei jedem Skandal wird immer Aufklärung und Maßnahmen versprochen. Doch die Skandale und der rechte Terror gehen weiter.
6 Monate nach dem rechten Terroranschlag von Hanau finden am 19.8.20 und am 22.8.20 daher bundesweit Gedenkaktionen statt. Wir rufen auf, daran aktiv teilzunehmen. Hier eine Liste:
Gedenken am Mittwoch, den 19.8.20
Hanau Marktplatz
16:00-19:00 Uhr – Zusammenkommen
19:02 Uhr – Gedenken
Bundesweit
– Aachen: 18:00 Uhr | Am Elisenbrunnen
– Berlin: 18:00 Uhr | Hermannplatz – https://www.facebook.com/events/711959492979774
– Bremen: 19:00 | Huckelriede
– Chemnitz: 16:00-19:00 Uhr | Straße der Nationen/Höhe Johannisplatz (gegenüber vom Roten Turm)
– Darmstadt: 18:30 | Kantplatz
– Dietzenbach: 17:30 Uhr | Europaplatz
– Dortmund: 18:00 Uhr | Friedensplatz
– Erfurt: 17:30 Uhr | vor der Staatskanzlei
– Essen: 18:00 | Ort wird noch bekanntgegeben
– Frankfurt: 17:30 Uhr | Opernplatz und 19:00 | Hauptwache
– Friedberg: 18:00 Uhr | Elvis-Presley-Platz
– Fulda: 17:00 Uhr | Universitätsplatz
– Göttingen: 20:00 Uhr | an der OM10
– Hagen Hauptbahnhof: 18:00 | Berliner Platz
– Hamburg: 18:00 | S-Bahnhof Veddel zum Stübenplatz, https://hamburgnachhanau.noblogs.org/demo-19-08-in-hamburg/
– Hannover: 19:00 Uhr | Platz der Göttinger Sieben
– Hitzacker: Gedenkveranstaltung am 19.8.
– Hofheim/Taunus: 17.30 | Platz am Untertor- Kassel: weitere Informationen in Kürze
– Köln: 19:00 Uhr | Keupstrasse
– Krefeld: 18:00 Uhr | Bahnhofsplatz/Ostwall
– Landau/Pfalz: weitere Informationen in Kürze
– Mannheim: 18 Uhr | Paradeplatz
– München: 19:00 Uhr | Georg-Freundorfer-Platz
– Nürnberg: 18:00 Uhr | Kornmarkt
– Offenbach: 18:00 Uhr | Rathaus
– Osnabrück: 19:00 Uhr | vor dem Landgericht/Kollegienwall
– Regensburg: 18:00 Uhr | Neupfarrplatz
– Saarbrücken: 18:00 | Europagalerie
– Seligenstadt: 18:30 | Marktplatz
– Stuttgart: 18:00 Uhr | Schlossplatz
– Wuppertal: 16:00-18:00 | Platz Alter Markt
Demonstrationen und Gedenken am Samstag, 22.8.20
Hanau: 13:00 Kesselstadt, Beginn der Demonstration
Parallel in anderen Städten:
Hamburg: 16:00 Uhr | Halskestr.72
Gedenken an Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân – Die Morde am 22.8.1980 in Hamburg-Billbrook waren die ersten dokumentierten rassistischen Morde in der BRD. Seitdem wurden mindestens 250 Menschen von Rassist_innen getötet. Anlässlich des 40. Jahrestags werden wir der Ermordeten gedenken. https://hamburgnachhanau.noblogs.org/am-22-08-gedenken-an-nguyen-ngoc-chau-und-do-anh-lan-in-hamburg/
Potsdam: 14:00 Uhr | Luisenplatz
Rostock: 28. Jahrestag der Pogrome in Rostock/Lichtenhagen
– weitere Informationen zu geplanten Aktionen in Kürze
Wien: 17:00 Uhr | Christian-Broda-Platz – Demonstration