Genosse Roland Ludwig lebte und arbeitete in Recklinghausen. Schon frühr erkannte er dein Ausbeutungscharakter des Kapitalismus und die Notwendigkeit des Kampfes für den Sozialismus. Für ihn war schnell auch klar, dass die Sowjetunion seit dem Machtantritt Chruschtschows sich vom Sozialismus abwendete und der Arkeiterklasse die Macht zunehmend entrissen wurde. Auch in der in Westdeutschland verbotenen KPD gab es diesen Entartungsprozess. Roland wendete sich daher dem Teil der KPD zu, die diesen Weg des Revisionismus nicht mitgehen wollte und als KPD/ML den Kampf gegen den Kapitalismus weiterführte. In ihren Reihen kämpfte er für eine menschliche Gesellschaft national und international.
Der endgültige offene Übergang zum Kapitalismus durch durch den von sämtlichen Kapitalisten gefeierten Gorbatschow wirkte sich auf alle noch kommunistisch verbliebenen Parteien der Welt negativ aus – auch auf die KPD/ML. Sie zerfiel – es entstanden mehrere sich bekämpfende Splittergruppen und viele Genossinnen und Genossen resignierten auch und gaben den Kampf auf.
Nicht so Roland. Ihn traf die Enttäuschung so, dass er kaum noch Vertrauen hatte in eine Neuorganisierung, aber den Kampf für die Arbeiterklasse, gegen das Ausbeutungs- und Unterdrückungssystem gab er nie auf. Er unterstützte Aktionen der Arbeiter, die Flüchtlinge, den Kapmf gegen Rassisten und Faschisten, gegen die Umweltzerstörung… Er hatte immer Kontakt zu unserer Organisation, nahm und las unsre Flugblätter und suchte in politischen Fragen oft Rat bei uns.
Genosse Roland war etwas über sechzig Jahre alt, er hatte gesundheitliche Probleme, die ihm Angst machten, die ihn behinderten, aber nicht von seinem politischen Engagement abbrachten. Er verstarb innerhalb weniger Augenblicke trotz allem unerwartet – offenbar an einem Schlaganfall. Wir trauern um ihn und danken ihm – leider im Nachhinein – für seine Standhaftigkeit und seine Unterstützung für uns.
(Genossen aus Recklinghausen)