Hunderte protestierten wieder gegen die AfD in der Stuttgarter Innenstadt! Auf den Verwaltungsgerichtshof in Mannheim war mal wieder Verlass: Er hatte tags zuvor der AfD eine Hetz-Kundgebung in Stuttgart erlaubt.
Die fand dann statt am Sonntag, 24. Mai 2020, um 14:00 Uhr auf dem Stuttgarter Schillerplatz! Die Stadt Stuttgart immerhin hatte sie verboten, die AfD hatte dagegen geklagt.
Hauptrednerin der Rechtsradikalen war Alice Weidel, stellvertretende Bundessprecherin und Fraktionsvize der AfD im Bundestag. Seit ihrer offenen Parteinahme gegen den Ausschluss des Faschisten Kalbitz aus der Partei ist sie einmal mehr als Unterstützerin des rechten Parteiflügels ausgewiesen. Allerdings wurden der AfD nur 100 Kundgebungsteilnehmer zugestanden.
Hunderte Antifaschistinnen und Antifaschisten sammelten sich ab 13:20 Uhr auf dem nahen Stuttgarter Marktplatz vorm Rathaus und protestierten lautstark gegen die rechtsradikale Versammlung. Das Antifaschistische Aktionsbündnis AABS, „Stuttgart gegen Rechts“, VVN, DIDF und andere migrantische Gruppen, Linkspartei, auch DKP, MLPD und auch wir von Arbeit Zukunft waren vor Ort.
Nach einer Auftaktkundgebung demonstrierten alle mit Mund-/ Nasenschutzmasken und Mindestabstand auf die Planie, die Straße, die zum Zugang des Schillerplatzes beim Alten Schloss führt.
Massive Polizeiverbände hatten die halbe Stuttgarter Innenstadt besetzt und den nahen Karlsplatz (einschließlich des Denkmals für die Opfer des Nazidiktatur!) sowie den Schillerplatz abgeriegelt. Zwei Robo-Wasserwerfer waren aufgefahren.
Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!
Hunderte Antifaschistinnen und Antifaschisten verstellten den Rechten den Weg – zunächst am Café Planie beim Karlsplatz, dann am direkten Zugang auf den Schillerplatz neben dem Alten Schloss, wo Polizeigitter, starke Polizeikräfte in Kampfmontur und ein Wasserwerfer den Zugang und Sicht verrammelten.
Wenn etwas von Weidel oder anderen Rednern herüberdrang, ertönten gellendes Pfiffe und laute Parolen. „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!“ oder „Für die Freiheit für das Leben, Nazis von der Straße fegen!“…
Selbst der Versuch einer polizeilichen Ansage hatte keine Chance gegen den lautstarken Protest! Es gab ein kurzes Gerangel mit der Polizei, anscheinend weil jugendliche Antifaschisten mit einem, der zu AfD und Weidel wollte, „in Streit gerieten“. Es ging kurz zur Sache, aber der Protest blieb cool, solidarisch, und die Lage beruhigte sich schnell wieder…
Laut Medienberichten waren nur 100 Leute bei Weidel. Als der rechte Spuk zu Ende war, zogen sich die Antifaschist/innen mit starker „Polizeibegleitung“ über die Königsstraße zum Rotebühlplatz zurück, wo sich die Aktion auflöste. Hier und da zogen noch Polizeitrupps herum. Es gab die Besorgnis, dass da noch Greiftrupps unterwegs waren.
Wir verteilten mehr als 200 Flyer „Kämpfen wir für unsere demokratischen und sozialen Rechte“ siehe Link: soziale-rechte-kaempfen