Auch früher gab´s das schon. „Spaziergang“ zu zweit, zwei Meter Abstand (nicht ganz!). Mai-Demo Anfang letztes Jahrhundert in Zürich! Gesichtsmasken gab´s noch nicht!
Lassen wir uns den ersten Mai so wenig nehmen, wie die Schweizerischen Arbeiterinnen und Arbeiter damals! Unter welchen Umständen der Unterdrückung uns Ausbeutung auch immer, auch in diesem Land und heute! Der Erste Mai ist unser Kampftag!
Maidemo in Zürich, wahrscheinlich Anfang des letzten Jahrhunderts
Das interessante Bild stammt aus dem Buch „Ich wünsche Euch des Weltenalls Erbeben “ (Unionsverlag Zürich) – voll revolutionärer Gedichte, Erzählungen und Lieder der großartigen Schweizerischen Genossin und Schriftstellerin Lisel Bruggmann (1900 – 1973)! Sie stammte aus ärmsten Verhältnissen und wurde zunächst Textilarbeiterin. Hier ihr „Lied von der Zukunft“ – passend zum Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse!
Lisel Bruggmann (1900 – 1973):
Das Lied von der Zukunft:
Wir haben das Lied von der Zukunft gesungen
Bei unseren Kämpfen, bei Feier und Fest;
Und nie ist in unseren Herzen verklungen
Das Lied, das sich nicht unterdrücken lässt.
Es stöhnt die Menschheit in Qualen und Not
Und schreit nach nach Frieden und hungert nach Brot!
Dass Zukunft uns endlich zur Gegenwart werde:
Wacht auf, Verdammte dieser Erde!
Wacht auf und tragt eure blutroten Fahnen
In neuen Kämpfen machtvoll voran!
Hört Eurer Toten eindringliches Mahnen:
Nimmer wird frei, wer nicht kämpfen kann!
Nimmer wird sich die Freiheit erwerben,
wer nicht bereit ist, für sie zu sterben!
Wer nicht bereit ist, für sie zu leben
Und ihr all sein Kräfte zu geben!
Wir haben das Lied von der Zukunft gesungen
Und singen es wieder am Ersten Mai:
Erst wenn wir den Sozialismus errungen,
Erst dann wird die Menschheit glücklich und frei.
Ihr Unterdrückten! Wer soll Euch retten?
Wenn nicht Ihr selbst? Werft ab Eure Ketten!
Steht auf gegen Unterdrückung und Not!
Es lebe der Kampf für Freiheit und Brot!