Mit Flugblatt zur Metalltarifrunde: tarifrunde
Jüngst meldete das Handelsblatt (10.02.): Daimler Vorstandschef Ola Källenius plane weitere Einschnitte, ein weiteres Sparprogramm – zusätzlich zu dem schon im November bekannt gegebenen Job-Abbau: 10.000 Jobs weg, ein Drittel davon in Deutschland (ca. 3300), ein Drittel davon (1100) angeblich Führungskräfte. Nun wolle Källenius 15.000 Beschäftigte loswerden – über Abfindungen, Frühpensionierungen und Altersteilzeit. Aber Abfindungen sind kein Ersatz für Arbeitsplätze, sondern vernichten Jobs für heute und, schlimmer noch, für die Zukunft.
Laut Stuttgarter Zeitung weiß Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht derzeit nichts von weiterem Personalabbau: „Mit mir ist keine Verschärfung des Sparprogramms besprochen worden… Es gibt eine Vereinbarung mit dem Arbeitgeber, und an diese halten wir uns.“ Und die Wirtschaftswoche zitiert Brecht am 11. 02.:
„Wir führen keine Diskussion über Köpfe und wir haben erst recht keine feste Abbauzahl vereinbart“. Viel wichtiger sei es, dass man „eine inhaltliche Diskussion über die Verbesserung unserer Prozesse und Abläufe“ führe. „Erst dann reden wir über Stellen. Klar ist, dass wir für alle Beschäftigten faire und soziale Lösungen finden und niemand Angebote annehmen muss“. Schöne Worte, die nicht wirklich beruhigend klingen. Es steht bisher schon sehr ernst um unsre Jobs! Aber lügt das „Handelsblatt“, das sich auf „Konzernkreise“ beruft?
Am Dienstag, 11.02., hat Konzernchef Källenius auf der Bilanz-Pressekonferenz weitere Abbaumaßnahmen zunächst dementiert, berief sich auf die genannte Rahmenvereinbarung. Zuckte er vor dem öffentlichen Skandal zurück? Aber wo Rauch ist, ist auch Feuer. Daimler verkündete auf derselben Pressekonferenz auch einen massiven Profiteinbruch und, schlimmer noch, eine Kürzung der Dividende auf nur noch 90 Cent pro Aktie. Grund: Die riesigen Strafzahlungen auf Grund der Betrügereien des Managements wegen Dieselgate und ähnlichem mehr. Klar, dass da die Banken und „Investoren“, die Eigner des Daimler-Konzerns hinter den Kulissen ein noch schärferes Vorgehen gegen die arbeitenden Menschen fordern, um die wegbrechenden Profite wieder reinzuholen! Das letzte Wort hat Källenius womöglich noch gar nicht gesprochen!
In jedem Fall erhöht sich der Druck auf unsere Jobs weiter! Das unterstreicht einmal mehr: Kolleginnen und Kollegen, Arbeiterinnen und Arbeiter, Angestellte, die Arbeiterklasse brauchen Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich! Und keine Abwälzung der Krisenlasten auf den Rücken der Arbeiterinnen, Arbeiter, Angestellten und ihrer Familien! Wir brauchen die
30 Stunden-Woche bei vollem Entgelt- und Personalausgleich – überall und für alle!
Dieser Beitrag wird zusammen mit unserem Flugblatt zur Tarifrunde bei Daimler als Flugblatt verteilt. tarifrunde