Ulm wirbt für „Toleranz“ – mit Nazis!


Screenshot aus dem Film: Deutlich erkennbar, die Nazisymbole

Vor kurzem hat die Stadt Ulm einen „Imagefilm“ veröffentlicht, mit dem sie für „Toleranz“ werben will. Hauptdarsteller ist ein Neonazi! 50.000 Euro wurden dafür ausgegeben.

Schon zu Beginn darf der Neonazi mit seiner gut sichtbaren Tätowierung einer schwarzen Sonne (Symbol von Neonazis) und einem Eisernen Kreuz herumspazieren. Im weiteren Verlauf sieht man, wie seine kranke Tochter behandelt und von ihm fürsorglich umarmt wird. Verzweifelt legt er seinen Kopf auf das Krankenbett. Am Ende spaziert er mit der geheilten Tochter durch Ulm. Dazwischen taucht die Ulmer Fußballmannschaft auf. An der Bande prangt ein Transparent „Alte Kameraden Ulm“ in Fraktur, einer beliebten Neonazischriftart. Dazwischen sieht man einen Farbigen, eine alte Frau mit Rollator, einen Behinderten usw. die alte Frau darf im Abfallkorb nach Essbarem suchen – wie „tolerant“ ist Ulm? Irgendwann läuft sie glücklich mit einem jungen Migranten durch Ulm. Elend – das neue Image von Ulm – wird verherrlicht.


Auch hier die rechten „Alten Kameraden Ulm“ deutlich zu sehen. Screenshot

Der CDU-Oberbürgermeister von Ulm, Czisch, verteidigt den Neonazi-Auftritt. Der Film sei „mutig, weil er ein tabuisiertes Thema anspricht.“ Der Chef der Ulmer Filmproduktionsfirma „Cinematicz“ bedauert sogar, dass er kein offenes Nazi-Tatoo zeigen durfte, wie er ursprünglich vor hatte. Das sei der Stadtverwaltung zu heftig gewesen.

Die Aussage des Films: Nazis sind Menschen wie du und ich sowie liebevolle, treu sorgende Väter. Das ist nicht Werbung für Toleranz, sondern Werbung für Toleranz gegenüber Nazis! „So schlimm sind die ja gar nicht!“ Oberbürgermeister Czisch weigert sich, den Film von der Homepage der Stadt und aus den sozialen Medien zu entfernen. Das ganze ist ein erneutes Beispiel dafür, wie weit die bürgerlichen Parteien nach rechts gerückt sind und den Nazis öffentlichen Platz schaffen.