Über 200 demonstrierten am 21.10.19 in Geislingen gegen die geplante Arbeitsplatzvernichtung
Bereits über 3 Monate kämpfen die Kolleg/innen von WMF in Geislingen gegen Entlassungen. (siehe unsere Berichte: Metallindustrie Württemberg – Erneut kämpferische Proteste gegen Job-Kahlschlag! und https://www.arbeit-zukunft.de/2019/09/09/geislingen-an-der-steige-wmf-kolleg-innen-wieder-im-kampf/)
Am 21.10.19 fand nun der dreizehnte Marsch „Mondays for Jobs“ statt. Über 200 Kolleg/innen kamen und zeigten bei einer Umrundung des Werksgeländes ihren Unmut. Sie beweisen Ausdauer und Kraft. Ihr erfolgreicher Kampf von 2014 gegen damals geplante Entlassungen hat ihr Bewusstsein gestärkt. Ihr Beispiel hat auch andere Belegschaften in der Region mobilisiert. So fand ebenfalls am 21.10.19 bei Schuler in Göppingen der 3. Aktionstag „Mondays for Jobs“ statt, an dem immer mehr Kolleg/innen teilnehmen.
Eine Woche zuvor hatten die Kolleg/innen von WMF „hohen Besuch“: Der Vorstandschef der SEB-Group aus Frankreich war angereist. Die Kolleg/innen nutzten das, um ihm ihre „Ehrerbietung“ zu erweisen. Rund 800 legten die Arbeit nieder und versammelten sich vor dem Verwaltungsgebäude, in dem die Geschäftsleitung tagte. Der Betriebsrat überbrachte eine lange Unterschriftenliste und die Forderungen der Belegschaft: Keine Entlassungen! Kein Arbeitsplatzabbau! Die „hohen Herren“ klagten über ihre Verluste und verteidigten wortreich ihre Zerstörungspläne.
Doch wie der 21.10.19 gezeigt hat, lassen die Kolleg/innen in ihrem Kampf nicht nach. Weitere und schärfere Aktionen sind in Planung. Nachdem die WMF schon über Jahre geschrumpft wurde, bedeuten weitere Arbeitsplatzverluste auch, dass Jugendliche beim größten Unternehmen in Geislingen kaum noch eine Chance haben. Geislingen würde auch als Stadt verarmen. Viele wissen das. Auch ehemalige Kolleg/innen, die nun in Rente sind, nehmen an den Protesten teil. Und in der Stadt gibt es viel Solidarität.
Wir nahmen mit einem Plakat teil, auf dem stand: „Arbeitsplatzvernichter enteignen! Arbeitsplätze verteidigen! Alle gemeinsam gegen das Kapital!“. Mit einigen Kolleg/innen führten wir interessante Gespräche.
dm