Fridays for Future! Hunderttausende für Umwelt- und Klimaschutz auf den Straßen!

Stuttgart: 30 000 auf dem Schlossplatz!
20. September 2019: Klimastreik! Bundesweite und Weltweite Demos für Umwelt- und Klimaschutz!

Update! Reckinghausen (25.9.19), Stuttgart, Dresden, Leipzig

Hunderttausende waren am Freitag, 20. September  in Deutschland, weltweit Millionen auf den Straßen. In Berlin wird von 270 000 Menschen gesprochen, in Hamburg von 45 000, in Leipzig von 25000. In Stuttgart demonstrierten rund 30 000 Menschen durch die Stadt zum zentralen Schlossplatz. All das ein Riesenerfolg der Jugendbewegung Fridays for Future!
Stuttgart : Größte Demo seit Anti-Stuttgart-21-Demo 2010

Zunächst hatte es einen Sternmarsch von 3 Plätzen in Stadtteilen aus gegeben, die sich am Rothebühlplatz trafen. Ab da gingen die drei Züge als gemeinsame, riesige Demo durch einige Innenstadtstraßen zum Schlossplatz. Auch eine Fahrraddemo gab es!

Es dürfte die größte Demo in Stuttgart seit den massiven Anti-Stuttgart-21 Demo am 1. Oktober 2010 (mit ca. 100 000 Teilnehmer/innen – nach dem berüchtigten, so genannten schwarzen Donnerstag) sein. Sie verlief friedlich.

Im Anschluss kam es zu mehreren Straßenblockaden: Am Hauptbahnhof, auf der Theodor-Heuss-Straße, am Charlottenplatz, vor einer Deutsche-Bank-Filiale, aber auch in der Region. So blockierten hunderte die B 27 in Ludwigsburg.

Zahllose Jugendliche beherrschten das Bild, aber auch sehr viel Ältere. Deutlich sichtbar waren auch zahlreiche Gewerkschafter mit Ihren Fahnen und Kappen, die zeigten, dass sich die Arbeiterbewegung nicht gegen die Umweltbewegung stellen darf.

Große Empörung auf der Kundegebung, als das provokativ lächerliche Ergebnis „Klimapaket der Bundesregierung angeprangert wurde.

Stuttgart 20, September 2019

Dresden: 15.000 bei Fridays for future-Streik

Am 20.09. findet sich im MDR-Videotext auf Seite 120 folgendes: „14.000 Menschen haben sich in Dresden am globalen Klimastreik der Bewegung „Fridays for Future“ beteiligt. Mitorganisator Mario Araque appellierte, das 1,5 Grad-Ziel müsse erreicht werden, um das Leben künftiger Generationen zu sichern. Ministerpräsident Kretschmer meinte, Hysterie in Deutschland helfe nicht. Saubere deutsche Technologien in wachstumsstarken Ländern hätten größere Effekte. (…)“ Nur aufgrund dieses Textes könnte man ja meinen, der „gerade-mal-so“ wiedergewählte Kretschmer hätte sich persönlich die Ehre gegeben, etwa auf der Zwischenkundgebung vor dem sächsischen Landtag. Tatsächlich war das eine Handy-Mitteilung… So drehen die Medien sich ihre Sichtweise zurecht. Die Mehrheit der DemonstrantInnen dürfte weitergehende Ziele als die regierungsamtlichen 1,5 Grad gehabt haben – radikalökologische, utopisch-sozialistische, sozialistische oder auch kommunistische. Die gleichzeitige Klimakonferenz der GroKo-Politiker hatte vielleicht für die BRD Resonanz, in Sydney dann aber wahrscheinlich weniger. Tagesschau 24 berichtete bundesweit, Schwerpunkt aber auf Öko-Unternehmer in Berlin. Letztlich scheinen die erstaunlich hohen TeilnehmerInnenzahlen auch die JournalistInnen verblüfft zu haben. Als ich am Dresdner Hauptbahnhof ausstieg, fanden sich schon zahlreiche SchülerInnen ein, aber auch erheblich mehr „ältere Semester“ – sogar ein „Kindergartenblock“ fand Erwähnung. Ein vereinzelter IG BCE- Demonstrant trug neben der Gewerkschaftsfahne ein Schild mit der Forderung nach Legalisierung des politischen Steiks in Deutschland.
Quasi B.

 

Leipzig: Rund 25.000 demonstrieren für Umwelt- und Klimaschutz – gegen das Profitprinzip

Der Augustusplatz in Leipzig war übervoll. So viele Menschen auf den Beinen zu einer Demonstration hat Leipzig schon lange nicht mehr gesehen. 25.000 Junge und Alte, Wissenschaftler, Künstler, Schüler, Rentner, Gewerkschafter und und und waren vereint im Kampf für eine lebenswerte Zukunft und gegen eine am Profit orientierte Wirtschaft, die alles zerstört.

Eine bunte Mischung von Menschen in guter Stimmung angesichts des Erfolges der Mobilisierung, aber mit einem ernsten Anliegen. Sie hatten die Nase voll von den leeren Versprechungen der Politiker und der Wirtschaftsbosse. Sie wollen nicht länger mit Werbe-Blubber-Blasen und billiger Propaganda abgespeist werden. Sie wollen das etwas geschieht. Die Kundgebung begann um 15 Uhr, eine Riesendemonstration folgte und am Ende gab es ein Fest bis abends.

 

Recklinghausen – bisher größte Fridays-For-Future-Demo!
Fridays-for Future -groß auch in Recklinghausen.

 

Auch in Recklinghausen war es die bisher größte Fridays-for-Future-Demo. Laut Polizei waren es immerhin 1500 Teilnehmer, nach unserer Schätzung allerdings vielmehr, deutlich über 2000! Die Jugendlichen hatten alles sehr gut vorbereitet. Sie haben ein breites Bündnis mit anderen gesellschaftlichen Schichten zustande gebracht, was keine geringe Leistung ist. Recklinghäuser Künstler warben zuvor vor dem Ruhr-Festspiel-Haus bei den Passanten um Teilnahme. Wir verteilten zwei Flugblätter, eines, das schon zuvor publiziert worden war, und ein aktuelles. Viele Erwachsene waren schon am Auftaktplatz, nahmen auch an der Demo teil. Aus 4 Nachbarstädten kamen Jugendliche und Erwachsene nach dortigen Aktionen auch zur Recklinghäuser Demo.

Zumindest eine Kirche ließ um 12 Uhr, also zu Beginn der Kundgebung für etwa 30 Minuten die Glocken läuten. Etliche Geschäfte schlossen vor 12 Uhr, um an der Demo teilzunehmen. Unsere Flyer waren in Windeseile verteilt. Eineinhalb Millionen Menschen in Deutschland auf die Beine gebracht durch die Jugend – hat es das bei uns überhaupt schon einmal gegeben?