„Fridays for future“ in Kempten (Allgäu)

Marsch durch Kempten bei strömendem Regen

Am 12.7.19 fand die dritte “Fridays-for-future“ Demonstration in Kempten statt. Trotz anfänglich strömendem Regen machten sich etwa 150 Menschen, die meisten Jugendliche, aber auch erstaunlich viele Erwachsene auf den Weg durch die Innenstadt. Von den Initiatoren der Demo wurde diese auch als „Alpendemo“ bezeichnet und zum Schutz der Allgäuer Landschaft aufgerufen.

Das hat seinen besonderen Grund:

Nachdem vor Kurzen das Vorhaben gescheitert ist, mitten in ein alpines Schutzgebiet eine sogenannte Skischaukel zu bauen, wurde jetzt bekannt, dass am Grünten ein hiesiger Investor, das Ehepaar Hagenauer, eine „Walderlebnisbahn“ samt zugehöriger Gondelbahn bauen will. Lokale Politiker (meist CSU und Freie Wähler) sind mehrheitlich für so eine „Investition in die Zukunft“ des Allgäus. Durch den überhandnehmenden „Eventtourismus“ gestresste Anwohner sehen das allerdings anders und planen Gegenmaßnahmen, eventuell einen Bürgerentscheid.

„Den Grünten nicht verschandeln! Natur ist keine Ware!“


Tatsächlich ist es so, dass die Berge und die alpenländische Natur immer mehr zur Ware, die profitbringend vermarktet werden sollen, degradiert werden. Das zeigt schon die Tatsache, dass es mittlerweile schon eine „Allgäu GmbH“ gibt, die diesen Trend befördert. Sicherlich auch deswegen marschierten Jugendliche von der DAV-Jugend (Deutscher Alpenverein) teil.

Das war also auch ein Thema bei der “Fridays-for-future“ Demo. Lautstark und recht selbstbewusst zogen die Teilnehmer – vor allem die Jugendlichen – mit einem Feuerwehrauto als Lauti voran, durch die Straßen, wenngleich der Demozug der Außenansicht nach streckenweise eher einer Demo“blase“ glich. Neben der Parole „Wir sind hier! Wir sind laut! Weil ihr uns die Zukunft klaut!“ war hin und wieder auch „No solution! Revolution!“ zu hören.

Auf der Schlusskundgebung am Hildegardplatz hat dann endlich die Sonne geschienen. Hier konnte ich noch etwa 40 unserer Flugblätter „Sie ruinieren unsere Zukunft“ verteilen. Ein Jugendlicher, der an der Homepage von Arbeit Zukunft interessiert war, fotografierte das Flugi einfach mit seinem Smartphone ab, um „Papier zu sparen“, wie er sagte. Ja, die Jugendlichen sind schon findig! Übrigens wurde von einem Kundgebungsredner sehr treffend der Kapitalismus und die Konzerne als Ursache für die Umweltprobleme angeprangert.

Hier noch unser Flugi: umwelt-a5-druck2

S.N.