Die Reinigungskräfte der Viersener Schulen, die bei der Firma GEBA beschäftigt sind, haben eine Aktion vor dem Viersener Stadthaus durchgeführt. An dem Protest nahmen 30 IG BAU-Mitglieder teil.
In einer Erklärung der IG BAU heißt es dazu: „Schmutzige Toiletten, staubige Flure, dreckige Klassenzimmer: Nach den Sommerferien könnte es so in Viersens Schulen aussehen. Der Grund: Die rund 60 Beschäftigten der Schulreinigung akzeptieren die neuen Arbeitsverträge nicht, die ihnen ihr Arbeitgeber vorgelegt hat.“ Und weiter: „’Geht es nach dem Gebäudedienstleister GEBA, sollen die Mitarbeiter sich bald verpflichten, 25 Prozent mehr pro Woche zu arbeiten, und zwar ohne den Mehrarbeitszuschlag. Die Arbeitszeit soll erst nach dem Umziehen beginnen, und nicht schon vor dem Anziehen der Arbeitskleidung. Der Jahresurlaub wird vom Arbeitgeber in den Schulferien ohne Rücksicht auf die Beschäftigten vorgeschrieben. Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die Tag für Tag Viersens Schulen putzen‘,kritisiert Mahir Sahin von der IG BAU Düsseldorf.“
Die Reinigungskräfte wehren sich gegen neue verschlechterte Arbeitsverträge, diese sollen sie unterschreiben, sonst dürften sie laut Geschäftsführung keine Mehrarbeit mehr leisten. Was im Vertretungsfall dann mit den Schulen passiert, ist der Firma GEBA wohl egal. Anscheinend möchte GEBA es ausnutzen, dass es ab August keinen Rahmentarifvertrag in der Gebäudereinigung gibt. GEBA setzt die Reinigungskräfte unter Druck, bedroht sie, bei Nicht-Unterzeichnen keine Überstunden mehr zu genehmigen.
„Zum Hintergrund: Nach einem aktuellen Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) haben Teilzeit-Beschäftigte in der Reinigungsbranche Anspruch auf einen 25-prozentigen Mehrarbeitszuschlag. ‚Das ist der Firma GEBA offensichtlich ein Dorn im Auge. Deshalb werden die Beschäftigten unter Druck gesetzt, schlechtere Arbeitsverträge zu unterschreiben, um dem Unternehmen Geld zu sparen‘, so Gewerkschafter Sahin.“
Die Kollegen wehren sich, viele Kollegen haben sich inzwischen bei der IG BAU organisiert. Für die Protestaktion gab es viel Solidarität. Die ReinigerInnen machen ernst. Sie werden nichts unterschreiben, und werden sich weiterhin für Ihre Interessen stark machen.
Die Entschlossenheit der Kolleg/innen ist von großer Bedeutung. Gerade in einem relativ kleinen Betrieb ist die Einheit und Solidarität ein wichtiger Faktor, um Chancen zu haben, den Angriff zurückzuschlagen.
Gefordert sind nun die Stadt und das Schulamt. Es reicht nicht, öffentlich über GEBA empört zu sein. Die Vertreter der Stadt und des Schulamtes müssen handeln und zukünftig alle ihre Aufträge so ausschreiben, dass öffentliche Aufträge nur an Firmen vergeben werden, die sich an Tarifverträge halten! Ebenso ist es wichtig, nun mit aller Kraft für einen neuen, besseren Rahmentarifvertrag zu kämpfen!