Leserkorrespondenz: Fridays for future in Dresden


Am Freitag, dem 24.5.19 nahm ich an der dritten „Fridays for future“- Demo in Dresden teil. Zweifellos die beste von den dreien. Es war die bisher größte, die Rede war von 5000 Teilnehmer/innen. Ob das stimmt, konnte ich nicht prüfen. Es gab eine kämpferische Stimmung! Wahlplakate von NPD oder AfD am Wegesrand wurden nicht mehr geduldet! Vom Goldenen Reiter über die Brücke zur Frauenkirche… zu Füßen des Denkmals von Martin Luther beobachtete ich verblüfft das „Die in“ auf tourismusrelevanter Schaubühne. Dann zum Postplatz, mit längerer Pause und vielen Redebeiträgen… dann zum Landtag, mit bereits deutlich geschrumpfter Teilnehmermenge. Nach offiziellem Ende sind wohl vereinzelt SchülerInnen in den Landtag eingesickert.

Trotz des seit Wochen permanent ablaufenden Wahlkrampftheaters war es in der Hinsicht erfrischend ruhig: Die FAU ist ja schwerlich als Partei zu bezeichnen, Humanisten kennt niemand, Piraten halten sich eher zurück; die „Revo“-Trotzkisten von der vorgeblichen 5. Internationale gaben sich zeitweise die Ehre… die Grüne Jugend ist gelegentlich an förstergrünen Pullovern erkennbar. Aber insgesamt ist das Wahlkrampftheater woanders… Die Linke hat vermutlich wichtigeres zu tun, das spiegelt sich dann auch im bundesweiten Wahlergebnis. +++seufz+++ Wenn allerdings der Ältestenrat dem Parteivorstand die Empfehlung gibt, im Zusammenhang mit gleichwertigen Lebensverhältnissen in Ost und West Industrieansiedlungen und Kohle zu forcieren – dann denk ich, da wird kräftig verpennt. Die Härte allerdings lieferte dann abends der MDR: In den Videotexten von Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt kein Wort von „Fridays for Future“… Im Sachsenspiegel begeistert nun Gesine Schöpf mit der Anmerkung, man würde nur Bilder von „Fridays for Future“ in Bautzen zeigen, Denn die hätten nach der Schule demonstriert… im Bundesland, das im Zeugnis sogar noch Kopfnoten kennt (Betragen, Fleiß, Sauberkeit…), ist Journalismus ein Geschäft mit „Strafe und Belohnung“. Ganz klasse, MDR. Ihr bereitet die AfD-Übernahme schon mal inhaltlich vor.

Von Quasi B.