Mit reaktionärer und rassistischer Hetze reagieren Rechte und Reaktionäre auf die Meldungen über die Rückkehr Allassa Mfouaons!
Seit nicht mal 2 Wochen ist er zurück. Er initiierte die demokratische Flüchtlingsselbsthilfe „Jetzt reden wir!“. Das war die Antwort der Betroffenen auf die Diffamierung der Bewohner der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) Ellwangen im Zusammenhang mit dem martialischen Polizeieinsatz am 3. Mai. 2018
Als Sprecher vieler Geflüchteter wurde Alassa Mfouapon bundesweit u. A.durch Medienberichte, Veranstaltungen und Kongresse der Flüchtlingssolidarität bekannt. Als Quittung für seinen engagierten Einsatz gegen Polizeiwillkür, für demokratische Rechte und Freiheiten wurde er selbst in einer Nacht- und Nebel-Aktion von der Polizei nach Italien abgeschoben. Der Freundeskreis Alassa hatte nach der Abschiebung breite Öffentlichkeitsarbeit und eine Petition gestartet. Diese fand – für eine politisch derart exponierte Initiative – mit inzwischen 20 774 Unterzeichner/innen enormen Zuspruch. Unter anderem unterzeichneten Max Herre, Musiker; Ulla Jelpke, Bundestagsabgeordnete; Prof. Jean Ziegler, Mitglied im beratenden Ausschuss des UN-Menschenrechtsrates; Konstantin Wecker, Musiker; Dieter Reicherter, Richter am Landgericht a.D.; Lutz van Dijk, Schriftsteller; Thomas Nuding, Head of Mission der LIFELINE im Juni 2018…
Inzwischen hatte Alassa Mfouapon – von Italien aus – gegen die Polizeigewalt geklagt. Ca. 500 Polizisten in Kampfmontur, mit Hunden hatten bei dem nächtlichen Einsatz unter anderem ca. 40 unverschlossene Türen eingetreten, traumatisierte Menschen aus dem Schlaf gerissen – und all das ohne einen unabdingbar notwendigen gerichtlichen Durchsuchungsbeschluss.
Am 21.12. ist Alassa Mfouapon nach Deutschland zurückgekehrt – empfangen von ca. 200 begeisterten Unterstützer/innen auf einer Solidaritätsfeier.
Das sorgt für breites öffentliches Interesse! Allerdings: Innenministerium Baden-Württemberg und BAMF stellen sich tot. Sie waren auch nicht bereit, die Unterschriften entgegen zu nehmen.
Wir protestieren gegen die empörende Hetze von AfD, Pegida und Co.!
Vor allem aber reagieren nun AfD, Pegida und Co. auf die aktuelle Berichterstattung über die Rückkehr von Alassa Mfouapon: Der ehemalige Staatsanwalt (!!), der AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz, provoziert in diesem Zusammenhang sogar mit der Forderung nach Wiedereinführung der Todesstrafe, die laut Art. 102 des Grundgesetzes abgeschafft ist. Eine offen verfassungsfeindliche Position! Der fraktionslose Baden-Württembergische Landtagsabgeordnete, AfD Mitglied Gedeon, hetzte in der Landtagsdebatte am 9. Mai 2018 unter dem Beifall der AfD ebenso rassisitisch wie hanabüchen über Ellwangen: „eine abgesprochene Zusammenrottung von Migranten.(…) Der Vorfall in Ellwangen steht … für den beginnenden Bürgerkrieg in diesem Land.“
Über soziale Medien und Kommentarfunktionen in Medienportalen wird diffamiert und menschenverachtend gehetzt. Alassa Mfouapon wird als Straftäter verleumdet.
In engem Schulterschluss diffamiert BILD die gewaltfreie Aktion der Flüchtlinge gegen die Abschiebung ihres Kollegen aus Togo am 30.4.18 in übler Manier als „Randale“.
Arbeit Zukunft protestiert gegen diese Hetze! Wir solidarisieren uns mit Alassa Mfouapon und allen, die auch von dieser Hetze betroffen sind!
Bis heute wird Alassa Mfouapon keine Straftat vorgeworfen. Auch wurde ihm keine nachgewiesen! Er engagierte und engagiert sich demokratisch, auch und gerade als Geflüchteter. Das ist kein Verbrechen! Sein Motto ist „Viel wird über uns geredet, jetzt reden wir: Wir sind Flüchtlinge, keine Kriminellen!“ Die von ihm mitveranstaltete Demonstration in Ellwangen war völlig friedlich. Sie trat ein für solidarisches und friedliches Zusammenleben!
Die AfD dagegen macht mit ihrer menschenverachtenden Hetze Druck für die weitere Verschärfung der ohnehin bereits menschenverachtenden Flüchtlingspolitik von Bundesregierung und Innenminister Seehofer, durch die bereits Zehntausende zu Tode gekommen sind.
Die selbstbewussten Aktivitäten der Flüchtlinge in der LEA Ellwangen erfüllt AfD, Pegida und Co. mit besonderem Hass.
Der Anwalt von Alassa Mfouapon, Roland Meister, Essen, erklärte: „Die Landesregierung bringt es fertig über 3 Monate zur Klage keinerlei Stellung zu nehmen. Das Polizeivorgehen am 3.5. war rechts- und verfassungswidrig. Als Anwalt von Alassa Mfouapon weise ich außerdem darauf hin, dass seine Abschiebung am 20.6.18 ebenfalls rechts- und verfassungswidrig war. Auch hierzu hat bisher weder die Landesregierung noch die Bundesregierung über das BAMF Stellung genommen.“
Der Kampf um den Polizeieinsatz in Ellwangen, um Alassa Mfouapons Asylrecht und die Unterstützung seiner Klagen bleiben 2019 ein Brennpunkt fortschrittlicher Flüchtlingspolitik und des Einsatzes gegen Reaktion, faschistoide und offen faschistische Umtriebe aller Art.
Der Freundeskreis Alassa dankt in seiner Presseerklärung vom 31.12. 2018 für die aktive Unterstützung und für die Initiative vieler in 2018. Er wünscht viel Erfolg 2019 im gemeinsamen und solidarische Kampf!
Er ruft alle Unterstützer/innen auf:
1. Antwortet auf die Hetze und verbreitet die Wahrheit über Alassa, die LEA Bewohner und den Polizeieinsatz!
2. Die Petition wird noch bis 6. Januar 2019 weiter geführt. Auf zum Endspurt!
3. Spendet weiter für den Fond „Alassa“ bei der Solidaritäts- und Hilfsorganisation Solidarität International e.V.: Frankfurter Volksbank, IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84, BIC: FFVBDEFF
Auf ein solidarisches Jahr 2019! Refugees are welcome!