Stuttgart Rund 600 Menschen protestierten am Samstag, 8. Dezember 2018, mittags in der Innenstadt gegen eine rechtsradikale Kundgebung. Aufgerufen hatte der Baden Württembergische AfD-Landtagsabgeordnete Räpple (Kehl) zu einer Kundgebung, bei der allerdings statt der angekündigten 500 nicht einmal 50 Rechte aufliefen.
Wie erwartet übte Räpple erneut den Schulterschluss mit bekannten Nazis und rechten Hooligans aus Kandel und Karlsruhe. Am “offenen Mikrofon” durften krudeste Verschwörungstheorien verbreitet werden. Auch der wegen antisemitischer Ausfälle mehrfach aufgefallene AfD-Landtagsabgeordnete Gedeon kam zu Wort. Die rechten Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen überwiegend aus anderen Städten angereist.
Gegen die Veranstaltung fand lauter und breiter Gegenprotest statt. Start war die Kundgebung am Rotebühlplatz, zu der rund 600 Menschen kamen. Auch DGB und die IG Metall waren vor Ort.
Danach marschierten viele zu den Zugängen zur AfD-Veranstaltung, Der Kronprinzplatz, wo die Kundgebung der Rechten stattfand, war großräumig von der Polizei abgesperrt. Hier wurde lautstark der Protest vorgetragen. Die Rechten blieben in ihrem Kessel, so dass Ihnen jede Öffentlichkeit verwehrt war. Immer wieder gingen die Hetzreden in den gerufenen Protestparolen unter, obwohl Räpple und Co. über eine beachtliche Lautsprecheranlage verfügten.
Die Polizei hatte den Kronprinzplatz mit einem massiven Aufgebot abgeriegelt. Zwei Wasserwerfer standen bereit, auch Drohnen wurden eingesetzt. Bei den wenigen Festnahmen am Rande der Gegenproteste ging die Polizei mit enormer Härte vor.
Auch wenn am 8. Dezember 2018 keine SSB-Busse (ÖPNV-Unternehmen in Stuttgart) zum Abtransport der Rechten eingesetzt wurden (obwohl für alle Fälle 2 Busse bereitstanden), so war der politische Wille zur Durchsetzung des rechten Marschs unübersehbar. Erneut hat hier die Führungsetage im Stuttgarter Rathaus gezeigt, wie wenig von den Kuhn’schen Lippenbekenntnissen für „Vielfalt“ in der Praxis zu halten ist.
Letztlich zeigt sich das Bündnis Stuttgart gegen Rechts, das die Proteste organisierte, mit dem Tag zufrieden: „Wir haben demonstriert, dass in Stuttgart kein Platz ist für Rechte und dass bei jedem Versuch, hier Hetze und Ausgrenzung auf die Straße zu tragen, mit breitem und lautem Protest zu rechnen ist. Danke an alle, die dabei waren!“
Die Aktion war friedlich und ein politischer Erfolg!
Für Samstag, 15. Dezember ruft ein breites, fortschrittliches Bündnis erneut zur Demonstration nach Stuttgart:
„Für eine Welt in der niemand fliehen muss!“ Samstag, 15.12.2018, 13:00 Uhr Stuttgart Lautenschlagerstraße nahe Hauptbahnhof
Infos Dazu: www.fllucht-demo.de
Bereits um 11 Uhr am 15 12. 2018 ruft die IG Metall zur Kundgebung auf den Stuttgarter Kronprinzplatz unter dem Motto „Für Gerechtigkeit und Solidarität – gegen Rassismus und Gewalt!“
Quelle: Presseerklärung von Stuttgart gegen Rechts.
Vgl. https://stuttgartgegenrechts.wordpress.com/2018/12/08/proteste-gegen-raepples-rechten-haufen/ auch die Fotos sind von dort