Am 23.11.18, dem Black-Friday, beteiligten sich nach Angaben von ver.di rund 500 Kolleg/innen im Amazon-Versandzentrum in Bad Hersfeld im Streik. Ihre Forderung:
- Eingruppierung im Tarifvertrag für den Einzelhandel statt einer Bezahlung und nicht nach dem deutlich niedrigeren Logistiktarif!
- Weihnachtsgeld laut diesem Tarifvertrag!
Seit rund fünf Jahren streiken immer wieder Kolleg/innen bei Amazon für einen Einzelhandels-Tarifvertrag. Trotz Druck des Arbeitgebers und schwierigen Bedingungen, weil es beispielsweise viele Leiharbeiter gibt, geben sie nicht auf.
Am Black Friday macht der Einzelhandel und auch Amazon einen Riesenumsatz. Das Geschäft floriert. Die Kolleg/innen müssen schuften und die Arbeitsbelastung nimmt ständig zu. Es ist mehr als gerecht, wenn sie sich für eine anständige Bezahlung stark machen.
Amazon „prahlt“ damit, dass Beschäftigte nach zwei Jahren 2.266 Euro brutto verdienen. Was bleibt davon nach Abzug der Steuern und Sozialabgaben noch übrig? Ein Lohn zum Leben wohl nicht! Und auch die Rente wird nach Jahrzehnten der Schufterei für Amazon weit unter dem Existenzminimum liegen. Für viele Kolleg/innen bei Amazon bedeutet das, sie müssen als Aufstocker zum Jobcenter und bleiben das auch als Rentner.
Übrigens finden die Streiks europaweit wie in Frankreich, Spanien und Griechenland statt.
ver.di macht aktuell eine Aktion, wo man mit seinem Namen und Gesicht im Internet seine Solidarität mit den Amazon-Kolleg/innen zeigen kann. Über 500 aktive Gewerkschafter/innen und andere haben das bereits getan. Hier der Link:
https://www.amazon-verdi.de/37
Einen Bericht und Vdeo über die Streikation gibt es beim HR:
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/streik-bei-amazon-am-black-friday,streik-amazon-102.html
Und auf youtube appeliert ein Amazon-Kollege an die LKW-Fahrer, Verständnis für die Streiks aufzubringen, auch wenn sie dadurch längere Standzeiten haben. Er geht darauf ein, dass diese ja unter ähnlich miesen Bedingungen schuften müssen und daher gemeinsame Interessen haben: