Kämpferischer antifaschistischer Protest gegen AfD und JA in Stuttgart Feuerbach!

Ergänzt

Kämpferischer Protest gegen JA und AfD in Stuttgart Feuerbach /Foto Arbeit Zukunft

Rund 400 Antifaschisten protestierten Samstag, 12. Mai 2018, in Stuttgart Feuerbach gegen eine Kundgebung von Junge Alternative (JA), Jungendorganisation der AfD, und AfD selbst. Das Aktionsbündnis Stuttgart gegen Rechts hatte aufgerufen. Zahlreiche jugendliche Antifaschist/innen prägten das Bild.


Die Demagogen der Rechtsreaktionäre hetzten aus Anlass eines geplanten Moscheeneubaus in Feuerbach gegen Migranten und muslimische Mitbürger. Sie hatten dafür den Wilhelm Geiger-Platz vor dem Feuerbacher Bezirksrathaus mit Beschlag belegt.
Hunderte Polizistinnen und Polizisten schützen den Auftritt der Nazis, kontrollierten die sich sammelnden Antifaschistinnen, filzten Rucksäcke und Taschen. Polizeireiter, ein Hubschrauber und Überwachungsdrohnen waren im Einsatz!

Polizeidrohne spioniert aus der Luft die Demo aus / eigenes Foto
Wasserwerfer stehen bereit. Im Hintergrund die protestierenden Antifaschisten /eigenes Foto

 

Zwei Wasserwerfer neuester Bauart standen bereit, der Hof hinter dem Bezirksrathaus und der Hof der Feuerbacher Festhalle in der Kärntner Straße waren in ein Heerlager der Polizei verwandelt. Wo der Feind steht, war klar!
Trotz all dem polizeilichen Aufgebot gingen die Hetzreden der AfDler weitgehend in den Protestparolen der Antifaschist/innen an den Polizeisperren unter. Nur ca. 100 Rechte waren gekommen, wurden z.T. mit Polizeieskorte durch die Demonstranten und die Sperrgitter geleitet.
Vor der Kundgebung der Rechten Hetzer gab es wenige Meter neben dem Wilhelm-Geiger-Platz auf der Wiener Straße, eine kämpferische Kundgebung.
Heinz Wienand, ein bekannter Feuerbacher Aktivist der Friedensbewegung, aktiver Demokrat und Antifaschist rief laut seine Wut und Empörung heraus: „Christen haben ein Recht auf Kirchen, Juden ein Recht auf Synagogen und Muslime das Recht auf eine Moschee. Dass die Junge Alternative den Wilhelm Geiger Platz durch Justiz und die Stadt für ihre Kundgebung gegen den geplanten Neubau einer DITIB-Moschee zugewiesen bekam – ist empörend und ein Skandal!
Roland Sauer, Sprecher des Freundeskreises Flüchtlinge Feuerbach und Mitglied des Feuerbacher Bezirksbeirats der Fraktion SÖS-Linke-PluS brachte die Hetze der Rechten und Faschisten auf den Punkt und fand starken Beifall:
Wenn heute die AfD zu einer Demonstration gegen den Neubau der DITIB-Moschee in Feuerbach aufruft, dann sagen wir: Wenn Christen das Recht auf Kirchen, Juden das Recht auf Synagogen haben, sollen auch Muslime das Recht haben, Moscheen bauen, die sich einfügen in den Stadtteil. Aber wir gehen auch davon aus, dass in Moscheen nicht gegen unsere Prinzipien einer demokratischen Gesellschaft, Gleichberechtigung und Toleranz agitiert werden darf. …
Das Problem ist nicht die Moschee, sondern bezahlbare Wohnungen! Seit Jahrzehnten fehlt es an sozial geförderten Wohnungen. Die Mieten explodieren. Es fehlt nicht nur an Wohnungen, sondern auch an Kindertagesstätten. Es gibt zu wenige Erzieherinnen und Erzieher, es fehlt an Sportstätten und Schwimmbädern, es fehlt an gut funktionierendem öffentlichen Nahverkehr.
Wer wie die AfD alle Kritik an diesen Missständen gegen die Flüchtlinge und Zugewanderten wendet, sät Hass, missachtet das Recht auf ein menschenwürdiges Leben hier in Stuttgart und Feuerbach. Wir wollen keine Angstmache gegen Geflüchtete und Migranten! Fremdenfeindlichkeit ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Nach der Hetzkundgebung gab es keine Demo der Rechten mehr. Sie verschwanden größtenteils in der U-Bahnhaltestelle Wilhelm-Geigerplatz.
Zum Abschluss gab es noch eine spontane Demo durch den Stadtteil zum Feuerbacher Bahnhof.
Es war ein Erfolg: Schnelle antifaschistische Mobilisierung hatte die Rechten, die Stadt Stuttgart, Polizei und nicht zuletzt die Gerichte zu einem ständigen Lavieren, zu einem Hin und Her der Veranstaltungsorte gezwungen. Nach am Vorabend war nicht ganz klar, wo die rechte Kundgebung stattfinden sollte. Das hat sicher der AfD-Mobilisierung geschadet Auf die ursprünglich geplante Demo durch Feuerbach hatten JA und AfD schließlich ganz verzichtet!

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Ein weiterer Bericht: https://de.indymedia.org/node/20813