Der angeschlagene Paracelsus – Konzern hat seine Klinik in Karlsruhe-Durlach geschlossen

Die Zahl der vorhandenen Krankenhaus – Kliniken in der BRD ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten um rund 14% auf 1.951 Klinikeinrichtungen im Jahre 2016 zurück gegangen. Im selben Zeitraum ging auch die Zahl der Krankenhausbetten um rund 16% zurück. Der Paracelsus-Klinik-Konzern ist einer der größten privaten Klinikträger in der BRD mit 17 Akut Krankenhäusern und 11 Reha Kliniken.

Der nicht mehr so profitable Paracelsus Klinik Konzern will „weitere Arbeitsplatzstreichungen vornehmen“ vor allem in der Krankenhaussparte, wo kein Profit mehr zu machen ist, umso zu retten, was noch zu retten ist. Natürlich auf Kosten der vorhandenen Belegschaften, die für den Konzern ihren Rücken krumm machen.

Die Klinik in Karlsruhe-Durlach befand sich schon lange in einer sehr schwierigen finanziellen Lage. Die Paracelsus Klinik hatte 155 Betten sowie 15 Fachabteilungen. Im Jahre 2013 sollten ganze Bereiche nicht mehr aufrechterhalten werden – auch damals ging es dem kapitalistischen Klinik-Konzern nicht gutParacelsus sollte im Rahmen eines sogenannten Sanierungstarifvertrages mit Zukunftssicherung wieder auf Vordermann gebracht werden.

Damals waren einige Stationen“ so klein, dass es keinen Sinn ergab, sie zu erhalten. Es gab Bereiche unter zehn Krankenhausbetten mit einem Chefarzt. Man muss nicht Betriebswirtschaft studiert haben, um zu wissen, dass sich das nicht rechnen kann!

Nachdem es im Jahre 2015 wegen Mängeln zu einem Ausfall der Sterilisationsabteilung von OP Bestecken in der Klinik kam, und innerhalb eines Jahres deswegen zweimal Operationen gestoppt wurden, ruhte der Operationsbetrieb eine Woche lang. Rund 9.000 chirurgische Instrumente mussten nachträglich gereinigt und desinfiziert werden.

Das dadurch verlorene Vertrauen wurde jedoch niemals ganz wiederhergestellt – auch wenn kein Patient durch mangelhaftes Operationswerkzeug geschädigt und auch keine weiteren Infektionen festgestellt wurden.

Das Unternehmen wurde dadurch gezwungen sich 1 600 neue OP Instrumente zu beschaffen“ auch eine weitere Hygienekraft wurde eingestellt. Einen Nutzen hatte man aber davon nicht, denn die Reputation war nun mal weg, dadurch sanken auch zwangsläufig die Patientenzahlen. Nicht nur dass, die damit auch noch einhergehende Abwanderung von Leistungsträgern und die ohnehin schwierige Situation der Krankenhausfinanzierung verursachten in den vergangenen Jahren hohe Defizite, die am Ende zur Schließung der Klinik geführt haben.

Dennoch fährt der Paracelsus Konzern für das Jahr 2017 einen zweistelligen Millionenverlust ein. Denn nach Angaben der Paracelsus Kapitalisten wird nur noch in der Sparte der Reha Kliniken ein Profit erwirtschaftet.

Trotz der hochqualifizierten Belegschaft“ musste die Klinik aufgrund des fehlenden Personals in den letzten Wochen des Jahres 2017 einige Abteilungen verkleinern andere wiederum schließen. Nur eins sei bei der Paracelsus Klinik Karlsruhe-Durlach klar gewesen, dass der Klinik Konzern den Standort nicht selbst weiter betreiben kann oder will.

Dies betrifft aber auch die anderen Kliniken in Osnabrück und die Klinik in Henstedt-UlzburgSchleswig-Holstein. Des Weiteren trifft es die Klinik in Zwickau sowie in Reichenbach; beide sind in Sachsen ansässig.

Nach Informationen der örtlichen konservativen Presse/ Badische Neueste Nachrichten (BNN) hat offenbar der Konkurrent Helios-Konzern“ ein Interesse an der Klinik in Karlsruhe-Durlach. Denn der Helios Konzern“ betreibt selbst in Karlsruhe eine Herzklinik und kooperiert mit dem Städtischen Klinikum.

Am 28. Februar 2018 ist die Geschichte von Karlsruhe-Durlach um einen weiteren rabenschwarzen Tag reicher geworden, durch die Schließung der Paracelsus Klinik Karlsruhe, die für Durlach und die angrenzenden Dörfer mit rund 50 000 Menschen zuständig war, die es wohl am härtesten trifft,

Vor der Schließung der Klinik war noch von Herrn Dr. Friedhoff, dem Facharzt der Abteilung für die Allgemein- sowie Viszeralchirurgie, folgendes vollmundig zu vernehmen:

…Denn eine chirurgische Versorgung der Bevölkerung in Durlach und den umliegenden Berggemeinden auf hohem fachlichen Niveau zu gewährleisten und gleichzeitig eine zugewandte persönliche Betreuung zu bieten – darum geht es…

Dazu ein weiteres Online Durlacher.de Zitat vom 30.12.2017 von Herrn Dr. med Manfred Krukemeyer:

…Schaffung einer Neustrukturierung in der Paracelsus Klinik. Hier drehen sich bald die Kräne, um mehr Platz zu schaffen für Patienten und Mitarbeiter. Ziel dieser Maßnahmen ist es; zusammengehörende Bereiche auf einer Ebene zu vereinen und somit Wege für Patienten und Mitarbeiter zu optimieren…“

Vom zuständigen Leiter der Bauabteilung einem Herrn Schönleiter wurde noch folgendes Märchen kommuniziert:

…Diese sehr umfangreichen Neu-Umstrukturierungen setzen wir im laufenden Betrieb um, sodass wir die Maßnahmen in mehrere Bauabschnitte teilen. Diese Neustrukturierung soll 2019 abgeschlossen sein.

Die anfallenden Kosten belaufen sich auf etwa 25 Millionen €. Etwa die Hälfte ist durch Landesfördermittel gedeckt. Der Bauantrag ist eingereicht sowie die Ausschreibung für Planungsleistungen der kommenden Generalplanung gerade veröffentlicht.“

Obwohl man schon die Insolvenz vorbereitet hatte, wurden noch ganz groß und vollmundig Bauvorhaben angekündigt, um die noch vorhandene Belegschaft hinters Licht zu führen. Das einzige woran man gebaut hat, war nebenan eine leerstehende Pizzeria, die zu einem weiteren Verwaltungsgebäude umgebaut wurde.

Dazu die notwendige geschichtliche Rückblende:

Die im Jahre 1971 erbaute Richt-Klinik“ sollte eine Konkurrenz zum damaligen städtischen Klinikum Karlsruhe werden.

Da sich der kapitalistische Immobilienbauträger Richt aber verspekulierte – wurde das Richtkrankenhaus sowie die dazu erbauten Reihenhäuser für die Unterbringung der Angestellten – zur Versteigerung freigegeben.

Unter den damaligen Bietern war das städtische Klinikum Karlsruhe, das Diakonissenkrankenhaus Rüppurr sowie der Paracelsus Klinik Konzern. Den Zuschlag bekam im Jahre 1975 der Paracelsus Klinik Kapitalist für 16.3 Mio. DM. Dieses Richtkrankenhaus hatte alle Abteilungen, die ein Krankenhaus benötigt.

Für eine weitere Irritation sorgte die Einstellung der Betriebsrentenzahlungen für die Ruheständler der Paracelsus Klinik“

Wie wieder aus der konservativen bürgerlichen BNN vom 06/07. 01.2018. zu entnehmen war, wird seit Jahresanfang 2018 die Betriebsrente für Paracelsus-Rentner nicht mehr ausbezahlt. Dabei handelt es sich um Ruheständler, die viele Jahrzehnte lang bei dem Unternehmen tätig waren, die teilweise schon bei dem Vorläufer dem Richtkrankenhaus in den 1970er Jahren ihren Buckel krumm gemacht und so ihre Haut zu Markte getragen haben.

…Der private Klinik Kapitalist Paracelsus räumt unterdessen offen ein, dass die Auszahlung gestoppt ist. Denn die Betriebsrentenkasse des Paracelsus Unternehmen wird durch das Hamburger Unternehmen Aon Hevitt verwaltet

Gerade dieses Unternehmen Aon Hevitt ist das „führende globale Beratungs- sowie Dienstleistungsunternehmen“ , das eine breite Palette von Lösungen zu den Themen wie die Risiko-Altersversorgung und Mitarbeiter / Gesundheitsentwicklung anbietet. Auf das Bekanntwerden des Stopps der Betriebsrentenzahlungen reagierte der Klinik Kapitalist Paracelsus sehr schnell.

Die Konzernsprecherin des Klinik Kapitalisten Simone Hoffmann verschickte dazu die folgende Stellungnahme:

Die Ansprüche der Betriebsrentner der Paracelsus-Kliniken sind nach Maßgabe des Betriebsrentengesetzes insolvenzgeschützt. Alle Betriebsrentner, die einen Anspruch auf insolvenzgeschützte Versorgungsleistungen – zum Beispiel Alter / Invalidität oder Hinterbliebenenleistungen – haben, bekommen ihre Rente vom Pensionssicherungsverein PSV ausbezahlt. Die Paracelsus-Kliniken haben den PSV bereits informiert, der in der kommenden Zeit seine Leistungspflicht in jedem einzelnen Fall prüfen und die Zahlungen gegebenenfalls aufnehmen wird.

Voraussetzung für eine Zahlung sei allerdings nach dem Gesetz, dass das Insolvenzverfahren eröffnet worden ist. Dies werde voraussichtlich um den 01. März 2018 der Fall sein. Nach Eröffnung des Verfahrens und Abschluss der Prüfungen durch den PSV bekämen die Betroffenen bei entsprechenden Verträgen ihre Rente im gesetzlichen Rahmen ausgezahlt. Dies gilt auch rückwirkend für die Beträge, die derzeit aus „rechtlichen Gründen nicht gezahlt werden können und dürfen.“ Entnommen aus der BNN vom 07.01.2018.

Der private Kapitalist Paracelsus versteckt sich also hinter dem Pensionsverein, um weiteren Betriebsrentenzahlungen aus dem Weg zu gehen. Denn der Klinik Kapitalist hatte am 21. Dezember 2017 einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt. Betroffen sind somit bundesweit – 5.200 Beschäftigte in 40 Einrichtungen an 23 Standorten. Durch solche Maßnahmen kann man die Gewinne rechtzeitig privatisieren sowie die Verluste sozialisieren, also der Gesellschaft aufdrücken. Allein in Karlsruhe-Durlach betrifft dies über 200 ehemalige Mitarbeiter der Klinik.

Dazu die Stellungsnahmen der vorherrschenden Parteien der Groko Regierung – sowie den hier ansässigen willigen Dienern bei der Schließung der Paracelsus-Klinik Karlsruhe-Durlach:

Dazu der Sozialdemokrat und Stadtrat Pfalzgraf in der BNN vom 25.01.2018. zur Insolvenz der Paracelsus Klinik:

Die SPD Fraktion möchte die flächendeckende, akut stationäre medizinische Versorgung und Notfallversorgung sichern.

Von der Schließung der Durlacher Paracelsus-Klinik sei das gesamte östliche Einzugsgebiet mit nahezu 50.000. Einwohnern betroffen. Dies führe in hohem Maße zu Verunsicherungen und Sorgen um die künftige medizinische Versorgung und Sicherstellung der Notfallkette im betroffenen Einzugsbereich. Deshalb fordert die SPD Fraktion die Verwaltung in einem Antrag auf, zu prüfen, ob vorhandene Strukturen und Leistungen genutzt, und durch Kooperation mit anderen Leistungsträgern neue medizinische Angebote etabliert werden können. Dabei sollte insbesondere die Notfallversorgung im Vordergrund stehen. Auch wenn die allgemeine medizinische Versorgung in die Zuständigkeit des Landes fällt, obliege es auch der kommunalen Verwaltung, im Bedarfsfall mit entsprechenden Maßnahmen entgegenzusteuern.“

Ebenfalls am 25.01.2018. in der BNN war zu lesen:

Der konservative Vertreter und Hoffnungsträger der CDU Dirk Müller :

Wir erwarten und fordern, dass mit einem ersten Schritt der Notarztwagenstützpunkt in Durlach grundsätzlich erhalten bleibt. Hierzu würde sich sicherlich der Rettungswagenstützpunkt in der Pforzheimer Straße anbieten.“

Dazu noch eine weitere Aussage des konservativen Fraktionsvorsitzenden der CDU hier vor Ort Michael Griener:

Wir möchten wissen, wie man sich als Stadt zu der nun aktuell eingetretenen Situation der Klinikschließung stellt und welche Maßnahmen erforderlich sind, um eine medizinische Notfallversorgung und eine stationäre Behandlung zu gewährleisten.“

Wenn man das nun liest, haben sich die hiesigen bürgerlichen Vertreter der Sozialdemokratie sowie der CDU mit der Situation abgefunden! Nur mit Forderungen allein ist das nicht getan. Denn bis jetzt waren dies ja alles nur Lippenbekenntnisse von Seiten der konservativen CDU – mehr nicht!

Kommen wir nun zu der Aussage des verantwortlichen Grünen Klinikdezernenten der Stadt Karlsruhe / Stadtrat Klaus Stapf: Der Vertreter der alten Spielart der Bourgeoisie aus den 80er Jahren betont auf eine BNN Anfrage vom 25.01.2018. folgendes:

Dass die Notarztwagen, betrieben vom Arbeiter-Samariter-Bund ASB, weiter bestehen bleiben sollen. Es habe zudem Gespräche mit den großen Kliniken ViDia und Städtischen Klinikum gegeben.“ Diese beiden großen Kliniken haben zugesagt aus ihrem Pool an Ärzten die Notarztwagen zu bestücken. Entscheiden müsse aber noch der zuständige Bereichsausschuss.

Weiter ist der Klinikdezernent davon überzeugt, dass die beiden großen Kliniken in der Stadt den Ausfall der Paracelsus-Klinik auch in jedem sonstigen Bereich kompensieren könnten. Um dieser Aufgabe nun gerecht zu werden, sei nun geplant, das Gebäude der bestehenden ASB Wache in Durlach so bald wie möglich baulich zu vergrößern.

Die zwei Strömungen in der Partei der Linken veröffentlichten dazu am 20. Januar des Jahres 2018 auf ihrer Internetseite folgende „sogenannte Solidaritätserklärung“ von ihrem MdB Brandt:

Der MdB erklärt sich solidarisch mit den 222 Beschäftigten der Klinik.

Unser Kommentar dazu: Nur, mit der moralischen Solidarität kann man keine Grundnahrungsmittel erwerben, wenn man entlassen wurde.

Dass es dadurch zu einer verschärften Situation im Gesundheitsbereich kommt liegt wohl auf der Hand. Dass die Gesundheitsversorgung nicht in private Hände gehört, sondern Sie muss eine zentrale Aufgabe des Staates sein.

Unser Kommentar dazu:

Da mag er wohl recht haben, aber nur wessen Staat? Den bürgerlich-kapitalistischen Staat oder den Staat der Arbeiterklasse, denn da ist die medizinische Versorgung kostenlos, und das sollte unser Ziel sein.!

Wenn nun die sogenannte Linke das Ziel anstrebt, dass die privatisierten Krankenhäuser so wie die Paracelsus-Klinik in Karlsruhe-Durlach durch öffentliche Träger zurückgekauft werden sollen, fragt man sich mit welchem Kapital, wo ja jetzt schon keine finanziellen Mittel mehr vorhanden sind. Finanzielle Mittel kann man sich nur solidarisch beschaffen in dem man die Vermögenssteuer / Erbschaftssteuer und die Transaktionsteuer dementsprechend anhebt.

Eine weitere zusammengefasste Nachricht – vom 28. Februar 2018 von der Linken, am Tag der Schließung der Paracelsus-Klinik Karlsruhe-Durlach, auch diese Effekthascherei kann man auf ihrer Homepage nachlesen.

Eine solche Aktion kann man nur als verwerflich bezeichnen und das am Morgen der Schließung! Dass man nun leider weite Wege in Kauf nehmen muss, um ins nächste Krankenhaus zu kommen, ist ja inzwischen jedem bekannt. Dass dies auch noch ein tiefer Einschnitt in die gesundheitliche Versorgung ist, ist ja auch jedem bewusst. Und das mit Billigung der vorhandenen bürgerlichen Parteien. „Dass die Gesundheit keine Ware ist, sondern öffentliche Daseinsvorsorge!“ Da mögen Sie recht haben, aber das ganze Gesundheitswesen muss daher in die Hände der Arbeiterklasse überführt werden.

Dazu der DRK Kreisgeschäftsführer Jörg Biermann am 25.01.2018. in der BNN zu den Problemen:

In den vergangenen Monaten sei zudem die Notaufnahme der Paracelsus-Klinik sowieso nur noch teilweise besetzt gewesen.

Nur die Notärzte für den Tagdienst des Notarzteinsatz-Fahrzeuges, das der ASB e.V. Region Karlsruhe seit den 1990er Jahren betreibt, wurden bisher von der Paracelsus Klinik bereitgestellt. Schon vor einiger Zeit wurden vor dem Hintergrund einer Schließung der Paracelsus-Klinik Überlegungen angestellt, um den Ausfall zu kompensieren.“

Denn bisher waren das Einsatzfahrzeug und Notarzt auch nachts in der Rettungswache des ASB in Durlach untergebracht. Auch nach der Schließung bleibt das vorhandene Equipment vorläufig noch in Karlsruhe-Durlach.

Denn bis jetzt waren in Karlsruhe-Durlach zwei Rettungswagen und vier Krankentransportwagen stationiert. Es kann aber auch sein, dass Fahrzeuge abgezogen werden, da die Notaufnahme der Paracelsus-Klinik fehlt. Zusätzlich wird die Versorgung durch das seit einiger Zeit in Karlsbad-Langensteinbach vorgehaltene ASB – Notarzteinsatzfahrzeug insbesondere auch in den Bergdörfern deutlich verbessert werden.

Zu der ganzen Geschichte noch ein zusammengefasster Kommentar vom der Durlacher Woche Anfang des neuen Jahres 2018:

Der Schock in Durlach ist groß, Ende Februar soll die Paracelsus-Klinik Geschichte sein. Für die hiesige Bevölkerung, die Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter, aber auch für die Region ist die Schließung ein erheblicher Eingriff in die medizinische Notfallversorgung. Zumal die Klinik bei der damaligen Eröffnung noch den Mensch als Zentrum aller Dinge bezeichnet hatte.

Was ist daraus geworden, stellt sich heute die Frage. Managementfehler und Skandale haben das Vertrauen der Patienten in die Klinik stark gestört. Gestört war aber auch das Verhältnis zwischen Personen und Patienten aufgrund unfreundlicher Behandlung. Und das ist es auch noch, was auf die Durlacher zukommt: Bei Bedarf zwischen acht und zwölf Kilometer Strecke Fahrt zum Städtischen Klinikum oder dem Vincentius Klinikum, eine Fahrt zwischen 12 und 15 Minuten, natürlich nur, wenn es gut läuft.“

Wie man aus dem Durlacher Wochenmagazin vom 26.01.2018. entnehmen kann und wenn man dem Gewerkschaftssekretär von ver.di Herrn Lippl – glauben darf, „wird ein Sozialplan erstellt sowie Qualifizierungsmaßnahmen für die Angestellten ermöglicht“. Denn gerade dieser Gewerkschaftssekretär sieht „die Misere“ in einer Reihe von Fehlentscheidungen des Management und in einem verschärften Wettbewerb mit den anderen Großkliniken in der Stadt Karlsruhe. Was den Sozialplan und die Qualifizierungsmaßnahmen für die Angestellten anbelangt, ist dies nur möglich wenn noch genügend finanzielle Mittel vorhanden sind. Was eher zu bezweifeln ist.

Denn erst unlängst hatten die Vincentius-Kliniken und das Diakonissen-Krankenhaus zur „ViDia Christliche Kliniken“ fusioniert. Es ist doch eher so, die ärztliche Versorgung wird ganz bewusst abgeschnitten.

Zuerst, ist dies ein erheblicher Einschnitt in das medizinische Versorgungswesen, denn es ist keine nahe gelegene Klinik mehr vorhanden, um dann in die nächste Klinik in der Stadt zu kommen, benötigt man zwischen 15 und 20 Minuten reine Fahrzeit, um diese zu erreichen, wenn kein Berufsverkehr vorhanden ist. Ist aber in dem Fall nun Berufsverkehr vorhanden, hat man sehr schlechte Karten. Wenn sich das tatsächlich durchsetzen lässt, wird grob fahrlässig mit Menschenleben gespielt, und das mit dem Wissen der verantwortlich gewählten Bürger.

Als Beispiel siehe auch den Beitrag des Bayrischen Fernsehens vom 22. März 2018 in der Sendung Quer.

Wenn die Patienten nicht rechtzeitig versorgt werden, dann enden sie tödlich!“ Karlsruhe > „Da keine verfügbare Intensivversorgung in der Nähe vorhanden war, somit eine längere Fahrt nötig war, verstarb der Patient. Das ist ein Horror!“

Um nun von Karlsruhe -Durlach aus das Klinikum in Karlsbad-Langensteinbach zu erreichen, ist eine Fahrzeit von mindestens 30 bis 40 Minuten notwendig. Also nimmt man den Tod eines Patienten billigend in Kauf.

Da der Arbeiter Samariter Bund ASB e. V. Region Karlsruhe schon seit Jahren den Stützpunkt ausbauen will, kommt die Schließung der Paracelsus ihnen ganz recht. So kann man nun die Wache vergrößern und das auf Kosten der Allgemeinheit.

Es ist schon etwas anrüchig dass jetzt ausgerechnet „die Christlichen Kliniken in Karlsruhe“ besonders das Diakonissen Krankenhaus in Karlsruhe-Rüppurr einen Millionen Betrag in den Rachen geworfen bekommen, um ihre geplante Stromversorgung zu erneuern.

Dazu war in der konservativen BNN vom 22. März 2018 folgendes zu lesen:

Landesmittel fließen für die christlichen Krankenhäuser ViDia in Karlsruhe – besonders für das Diakonissenkrankenhaus in Karlsruhe-Rüppurr. Rund eine halbe Mrd. € investiert die Grün-Schwarze Landesregierung von BW im Jahre 2018 in die Krankenhäuser des Landes.

Mit diesen Mitteln stärkt die Landesregierung“ die sogenannte Qualität der medizinischen Versorgung nachhaltig und trägt dafür Sorge, dass eine hochwertige wohnungsnahe und flächendeckende Grundversorgung sichergestellt ist.

Wir freuen uns, dass das Diakonissenkrankenhaus in Rüppurr dank der Förderung durch das Land zeitnah mit der geplanten Erneuerung seiner Stromversorgung beginnen kann. Das ist ein starkes Signal, aber auch an die Mitarbeiter des Krankenhauses.“

Die Kosten für die besagte Erneuerung belaufen sich zum jetzigen Zeitpunkt auf circa 6.7 Mio. €, es könnte aber noch teurer werden. Für solche „Projekte“ hat das Land die nötigen Mittel, aber um eine Klinik wie die Paracelsus Klinik für 50.000 Menschen am Leben zu erhalten, sind keine finanziellen Mitteln vorhanden. Wir kann es sein, dass sicherheitsrelevante Infrastrukturen nicht mehr gegeben sind! Und das in einem Land wie der BRD, wo ein obszöner Reichtum vorhanden ist.

Wehren wir uns!

Fordern wir eine gute medizinische Versorgung!

Nur gemeinsam sind wir stark!

Quellen überwiegend die BNN, die Durchlacher Woche und das Durlacher Internetportal Durlacher.de

Ramon.Marcos@web.de