Rund 100 bundesweite Ostermärsche, Kundgebungen und Aktionen

Überall ist die Beteiligung an den Ostermärschen gestiegen. Das zeigt, wie stark der Widerstand gegen die Aufrüstungspolitik der neuen Bundesregierung ist. Die Angst vor Kriegsabenteuern ist gestiegen. Die Wut auf die Waffenexporte, die mit Zustimmung der Bundesregierung stark angewachsen sind, ist ebenfalls am wachsen. Das ist gut so. Denn der militärische Kurs der herrschenden Klasse in unserem Land ist brandgefährlich.

In Frankfurt demonstrierten rund 4.000, in Berlin ca. 2.000, in Bremen 1.000. Aus einigen Städten erreichten uns Berichte.

München: Mit 1.000 Teilnehmern war der diesjährige Ostermarsch deutlich größer als in den vergangenen Jahren. In den „schlechtesten“ Zeiten sollen es sogar nur etwa 300 Ostermarschierer gewesen sein. Unter dem Motto „Abrüsten statt Aufrüsten! Atomwaffen verbieten!“ hatte das Münchner Friedensbündnis zum Ostermarsch aufgerufen. Eines der wichtigsten Themen war das neue Wettrüsten in West und Ost und insbesondere die Absicht der großen Koalition, binnen weniger Jahre den Rüstungsetat auf 2% des Bruttoinlandsprodukts zu steigern, wie von der NATO beschlossen. Dazu heißt es im Flugblatt des Bündnisses: „2017 lagen die Militärausgaben in Deutschland bei 37 Milliarden Euro. Ein Zwei-Prozent-Anteil hätte 65 Milliarden Euro bedeutet, also 28 Milliarden mehr. Die Folgen für die Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsetats wären im wahrsten Sinne des Wortes verheerend.“

Unser Flugblatt: „GroKo: Mehr Rüstung, mehr Auslandseinsätze. Kämpfen wir gegen diesen gefährlichen Kriegskurs“ wurde gut angenommen. Schnell konnte ich etwa 200 vor Beginn und entlang der Demonstrationsroute verteilen. Besonders von den Passanten, die stehen geblieben waren, um dem Marsch zuzuschauen, hat kaum jemand des Flugblatt nicht genommen. Es scheint so, als ob der gefährliche Kriegskurs der Bundesregierung langsam ins Bewusstsein dringt.

S.N.

Stuttgart:

Am Freitag gab es bereits eine Aktion am Flughafen und der Messe Stuttgart, die sich vor allem gegen die geplante Militärmesse ITEC richtete. Rund 100 Menschen beteiligten sich, darunter Genossen von uns.

Am Samstag fand dann der landesweite Ostermarsch statt. Kamen im letzten Jahr noch rund 2.000, so waren es diesmal nach Angaben der Veranstalter zwischen 3-4.000 – eine sichtbare Steigerung. Der Demonstrationszug, der mit einer Kundgebung vor dem Stuttgarter Rathaus begann, war wegen der gewachsenen Teilnahme schwer zu überschauen. Im Mittelpunkt standen die deutschen Rüstungsexporte, die 2% des BIP, auf die der Militärhaushalt steigen soll, sowie der Überfall der Türkei auf Afrin. Viele trugen selbst gebastelte Schilder mit sich – ein bunter, vielfältiger Zug.

In Stuttgart hatten wir zur Vorbereitung des Ostermarsches in der Stuttgarter Friedenskoordination mitgearbeitet, einen Diskussionstreff veranstaltet und vor Betrieben und bei anderen Gelegenheiten viele Aufrufe zum Ostermarsch verteilt. Dabei hatten wir vor allem darauf Wert gelegt, die Kolleg/innen in den Betrieben anzusprechen. Beim Ostermarsch haben wir über 400 unserer Flugblätter vor allem an Passanten verteilt. Dabei gab es teilweise intensive Diskussionen, wo die Menschen ihre Wut über die zunehmende Aufrüstung Deutschlands, die Waffenexporte zum Ausdruck brachten. Dabei wurde auch von einigen der Zusammenhang zum Kapitalismus angesprochen.