Am Samstag, den 17. März nachmittags marschierten etwa 200 Neonazis unter dem Motto „Pegida – das Original in München. Gegen Islamisierung, offene Grenzen und Asylmissbrauch“ durch die Münchener Innenstadt. Dabei waren so rechte Koryphäen wie die PEGIDA-Einpeitscher Lutz Bachmann und Siegfried Daebritz, ein erklärter AfD-Höcke-Fan vom äußeren rechten Rand. Versammlungsleiter der Demo war der Münchner Islamhasser Michael Stürzenberger. Er tat sich schon als Organisator zahlreicher Kundgebungen gegen den Bau von Moscheen in München hervor.
Obwohl sehr kurzfristig zur Gegendemonstration und möglichen Blockade des rechten Aufmarschs aufgerufen wurde und das praktisch auch nur über das Internet, kamen 2.500 Gegner der Rechten, um lautstark und phantasievoll gegen die Faschisten zu demonstrieren. Die antifaschistische Gegendemo wurde unter anderem von einigen Chören begleitet, die schon 1½ Stunden vor dem Aufmarsch der Neonazis mit 600 Teilnehmern eine „Chorprobe“ mit 25 Chören an einem nahegelegen Platz inszenierten, um dann mit vereinten Stimmen die Hassparolen der Pegida-Leute, unter anderem mit dem antifaschistischen, italienischen Lied „Bella ciao“, zu übertönen. Dazu gab es natürlich auch noch ein tausendstimmiges Pfeifkonzert und die Rufe „Nazis raus!“.
Der Initiator der Gegendemo, Till Hoffmann, erklärte gegenüber den Medien: „Es gibt genug Probleme, die gelöst werden müssen. Dazu gehört sicher nicht, dass wir ein paar neue Leute hier integrieren. Es sind eher die, die alte, dumpfe, ausgrenzende Parolen brüllen. Denen wollen wir zeigen: Das wollen wir hier nicht. Wir wollen zeigen, dass München mit einem Migrationsanteil von fast 50 Prozent und dieser schönen Vielfalt und dieser Harmonie sich nicht nehmen lassen will, friedlich und angstfrei zusammenzuleben.“
Laut Polizeibericht verliefen beide Demonstrationen „friedlich“; das stimmt allerdings nur bedingt. Bei welcher Demo, wo Polizisten die Faschisten schützen, geht es schon wirklich friedlich zu. Der bayerische Rundfunk berichtete: „Lediglich beim Zug der Pegida-Teilnehmer durch die Münchner Innenstadt ist es zu kleineren Vorfällen gekommen. So versuchten am Isartorplatz und an der Maximilianstraße einige autonome Demonstranten, die Pegida-Demonstration zu stören.
Laut Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins setzten die Einsatzkräfte Pfefferspray und zum Teil Gewalt ein, um gewaltbereite Demonstranten vom stark gesicherten Zug der rund 200 Pegida-Anhänger zu trennen.“ Merke: Wenn die Polizei Pfefferspray und zum Teil (?!) Gewalt einsetzt, dann ist das friedlich!!
Wenigstens gab es während der Demonstrationen keine Festnahmen und keine Verletzten, wie der Bericht weiter meldet. Die Polizei hielt sich wohl auch aufgrund des breiten Spektrums der Gegendemo etwas zurück. Schließlich betätigte sich auch der Münchner OB Reiter (SPD) als Redner der Gegenkundgebung.
Insgesamt war die Aktion für die Antifaschisten und Demokraten der bayerischen Landeshauptstadt *), ein schöner Erfolg.
*) Der Ex-Ministerpräsident diese Landes, jetzt Bundes-Innenminister, Horst Seehofer, ist allerdings schon voll auf Pegida-Kurs, indem er mehr Grenzkontrollen und beschleunigte Abschiebung von Asylanten fordert.
S.N.