Stolz präsentiert sich der deutsche Botschafter in Saudi-Arabien mit saudischen Offizierkadetten, die nach Deutschland zum Kriegstraining geschickt werden.
Die saudische Zeitung „Arab News“ berichtet, dass bei Merkels Besuch am 30.4.17 in Saudi-Arabien ein „memorandum of understanding“ (MoU) unterzeichnet worden sei, wonach die Bundeswehr saudische Militärs ausbildet. Vorbereitet werden solche MoUs vom Außenministerium, das von Sigmar Gabriel (SPD) geführt wird.
Nun wurden die ersten sieben Kadetten in einer feierlichen Zeremonie vom deutschen Botschafter Haller verabschiedet.
Ihr Training beinhaltet einen einjährigen Sprachkurs an einer Fachschule der Bundeswehr in Köln sowie ein Studium an den Bundeswehruniversitäten in München oder Hamburg.
Der deutsche Botschafter erklärte dazu: „Mit diesem neuen Programm, fügen wir ein grundlegend neues Element zu unserer Sicherheitszusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern hinzu.“
Er ergänzte, dass derzeit 14 Experten der deutschen Bundespolizei die saudische Grenzpolizei trainieren. Das würde in enger Kooperation mit dem saudischen Innenministerium geschehen.
Botschafter Haller meinte dazu: „Beide Maßnahmen unterstreichen unsere Bereitschaft, die Sicherheitszusammenarbeit mit dem saudischen Königreich auszuweiten.“
SPD-Außenminister Sigmar Gabriel hatte bei seinem Antritt verkündet, mit ihm werde es weniger Waffenlieferungen geben und die militärischen Verbindungen würden überprüft. Nun liefert die BRD Waffen an Saudi-Arabien und bildet dessen Militär und Polizei aus. Selbstverständlich weiß die Bundesregierung über den grausamen Krieg, den Saudi-Arabien im Jemen führt, Bescheid. Sie weiß, dass dieser Krieg zu einer der größten Hungerkatastrophen in der Geschichte geführt hat, wo zehntausende elendig zu sterben drohen. Sie weiß um die saudische Unterstützung für den IS und andere terroristische Gruppen in Syrien. Die Bundesregierung weiß um die „Frauenrechte“ in Saudi-Arabien, wo der Ehemann seine Frau immer noch prügeln darf. Sie weiß um die soziale Situation der vielen Arbeitssklaven, die dort unter menschenunwürdigen Bedingungen schuften müssen. Da von „Sicherheitszusammenarbeit“ zu sprechen ist Hohn und Spott für all die Opfer dieses Systems. Das Einzige, was durch diese Zusammenarbeit sicher wird, ist der Profit einiger deutscher Monopole und das verlängerte Überleben der verkommen milliardenschweren Herrscherclique in Saudi-Arabien.
Der Niedergang der SPD kennt offensichtlich keine Grenzen, wenn sie so etwas fördert. Vielleicht hofft aber Sigmar Gabriel auf eine Anschlussverwendung in der Industrie, wenn seine Zeit als gegenwärtig geschäftsführender Außenminister zu Ende geht. Für einen Posten hat die SPD stets alle ihre Prinzipien verkauft.
Originalartikel auf Englisch unter: http://www.arabnews.com/node/1228811/saudi-arabia