Martin wuchs in der DDR auf, in Schönebeck bei Magdeburg. Er widersetzte sich schon in seiner Jugend gefühlsmäßig der Ideologie der SED, allerdings individuell, was dazu führte, dass er keinen Schulabschluss erhielt, keinen Berufsabschluss als Schreiner, und ihn sogar in die Nähe rechter Kreise brachte.
Nach der Wiedervereinigung zog er mit seiner Frau Waltraud nach Gelsenkirchen. Der Krieg der USA im Irak, sein Kampf mit Hartz IV und sein Kontakt mit einem Genossen der illegalen Sektion der KPD/ML in der DDR brachten ihn zu uns.
Er schloss sehr erfolgreich eine Ausbildung als Lastkraftwagenfahrer ab. Das nützte ihm nicht viel: er wurde von den Unternehmern auf dem kapitalistischen Arbeitsmarkt hin und her gespült – von einer Probeeinstellung zur nächsten, mit zahlreichen ihm aufgezwungenen Überschreitungen der erlaubten Fahrtdauer, dafür aber fast ohne Lohn.
Er nahm an unserem Kampf für die Beseitigung des Kapitalismus teil und an unseren Schulungskreisen im Marxismus – das verlief nicht immer geradlinig, aber in die richtigen Richtung.
Am 21. Oktober 2017 starb Martin nach kurzem Krankenhausaufenthalt an Krebs. Wir werden seinen Weg weitergehen.
Genossen aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen