Die Zügellosigkeit der Repressionen der türkischen Regierung schockiert die ganze Welt.
Eine diktatorische Regierung, die ihre eigenen Gesetze missachtet, sogar mit Füßen tritt, ganz zu schweigen davon, dass sie jegliche internationalen Menschenrechte bricht. Abertausende Menschen sind und werden mit dem Vorwurf „Terroristischer Aktivitäten“ oder „Unterstützung von Terrororganisationen“ inhaftiert. Journalisten, Gewerkschafter, Lehrer, Dozenten, gewählte Politiker, Schriftsteller usw. Jeder kann jeden Augenblick die Gewalt des Staates mit voller Wucht am eigenen Leib erleben. Der Ausnahmezustand erlaubt alles. Wer hier nach der Wahrheit und Gerechtigkeit fragt, ist ebenfalls ein Verdächtigter, der sich vorsehen sollte.
Ein weiterer Fall ist am Donnerstag, dem 27. Juli, bekannt geworden. Yusuf Karatas, ein Kolumnist der Tageszeitung Evrensel, wurde in Diyarbakir festgenommen. Angeblich soll Yusuf Karatas, wegen seiner Aktivitäten im „Demokratischen Gesellschaftskongress“ (DTK) zwischen 2009 und 2013 verhaftet worden sein.
Der Anwalt von Yusuf Karatas, Tugay Bek, erklärte, dass der DTK eine legale und offene Organisation ist, an dessen Veranstaltungen auch AKP-Abgeordnete, wie Yasin Aktay oder einer der Sprecher des Staatspräsidenten R.T. Erdogan, Cemil Ertem, teilgenommen haben. Leider werden unter den Bedingungen des Ausnahmezustandes sogar legale und offene Aktivitäten kriminalisiert und als illegal betitelt.
Yusuf Karatas ist ein Journalist, der in Diyarbakir lebt, für Demokratie und Frieden steht und schreibt. Demokratie und Frieden zu fordern und dafür zu schreiben, ist kein Verbrechen. Ein Verbrechen ist es, wenn diejenigen, die sich gegen das Verbrechen stellen, mundtot gemacht werden.
Wir fordern die zuständigen türkischen Behörden auf, Yusuf Karatas frei zu lassen.
Wir rufen der demokratischen Öffentlichkeit hier in Deutschland und Europa zu, nicht zuzuschauen! Nicht wegzuschauen! Und vor allem nicht zu verzagen! Unrecht darf nirgendwo stillschweigend hingenommen werden.
Freiheit für Yusuf Karatas!
Bundesvorstand der Föderation demokratischer Arbeitervereine (DIDF)