Beim Tanzbrunnen in Köln versammelten sich am Samstag, dem 24.6.17, mehrere tausend Jugendliche zum Open Air Festival der DIDF „Für Zusammenhalt & Solidarität“. Musik stand im Mittelpunkt: Fortschrittliche, antifaschistische Lieder, Lieder, die Lust am Leben machen. Unter anderem traten Selçuk Balcı, Kardeş Türküler, AZAD, PU von Rebell Comedy, Rolly & Benjamin Brings auf. Die Atmosphäre war toll. Sie lässt sich kaum in ein paar Worten schildern. Wer ein bisschen Festival-Luft schnuppern möchte, kann bei Facebook die Worte „DIDF Festival“ eingeben. Dann erhält man Zugriff auf einige Fotos und Videos.
Neben einigen anderen fortschrittlichen und antifaschistischen Organisationen hatten auch wir einen Informationsstand. Vor allem unsere Broschüre „Was ist mit der internationalen Revolution?“ (Kritik am Buch der MLPD „Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution“ und das Buch von Grover Furr „Chruschows Lügen“ stießen auf Interesse. Auf letzteres waren einige durch unser internationales Seminar zur Oktoberrevolution 2017 aufmekrsam geworden.
Praktische Unterstützung gab es auch für das Bürgerbegehren für die Rückkehr zum Abitur nach 9 Jahren. Von Linken und DKP-Genossen wurde uns gesagt, dass sie dieses Bürgerbegehren nicht unterstützen. Begründung: „Wir sind für die Einheitsschule.“ Nun, AZ ist auch für die Einheitsschule und unterstützt das Bürgerbegehren trotzdem. Am derzeitigen Bildungssystem lässt sich sehr viel kritisieren und es wird immer schlechter gemacht. Da gibt es eine Initiative, die wenigstens einen dieser Verschlechterungsschritte rückgängig machen möchte und den Großteil der Bevölkerung hinter sich weiß – das reicht uns, um sie unterstützen, aber natürlich wollen wir mehr! Wir tragen das nach Möglichkeit auch in die Initiative hinein.
Wir taten uns am Anfang ziemlich lange schwer mit dem Ansprechen von Festival-Gästen, denn stimmberechtigt sind nur deutsche Staatsbürger aus NRW. Wir hatten Scheu, Teilnehmern die Frage zu stellen „Haben Sie die deutsche Staatsbürgerschaft?“ Das hatte so einen rechten Klang. Wir trauten uns aber dann doch und unsere Bedenken wurden weggewischt mit der Bemerkung „Ach was – frag doch einfach!“ Und dann hat fast jeder unterschrieben, obwohl… Ja, obwohl die neue CDU/FDP-Landesregierung die Rückkehr zu G9 zugesagt hat. Aber: Kita-Plätze für alle Kinder wurden auch „zugesagt“ und eine funktionierende Inklusion – der Druck auf die da oben muss aufrecht erhalten werden, das war allen Angesprochenen klar. Auch viele Festival-Gäste aus anderen Bundesländern waren bereit, zu unterschreiben, doch das hätte dem NRW-Bürgerbegehren nichts genutzt. Schade, dass wir unsere anfänglichen Hemmungen nicht früher überwunden haben!
Der Abschied von den Betreibern der Nachbarstände war sehr herzlich und unser Eindruck:
Hoffentlich bald wieder so ein Fest!