Die Mercedes-Bosse nutzen die Umstellung auf Elektroautos offensichtlich hemmungslos zur Erpressung der Kolleginnen und Kollegen, um sie um die lange erkämpften Tariflichen Regelungen zu bringen.
„In Untertürkheim wollt Ihr Batterien fertigen?“, fragen uns die Bosse. „Oooh Keee??“ pokern sie: „Aber das machen wir nur mit einer eigenen Gesellschaft, und die darf nicht tarifgebunden sein.“ (eine GmbH, so Stuttgarter Zeitung vom 21. Juni 2017) Klartext: Da wollen Dr. Zetsche und Konsorten keinen Tarifvertrag sehen! Das ist Erpressung!
Volker Nieke (BR-Chef in Untertürkheim) klagt bereits: „Wir haben dann einen nicht tarifgebundenen Betrieb mitten auf unserem Betriebsgelände!“ Und befürchtet „erhebliche Gehaltseinbußen“! Tja Kollege Nieke, das Leben, genauer: der Klassenkampf ist hart und wird immer härter!
Da gibt es nur eine Antwort! Hier führt kein Weg am offenen Widerstand und offenen Kampf vorbei.
Die Betriebsversammlung des Untertürkheimer Werks am Donnerstag 22. Juni ab 13:00 Uhr in der Schleyerhalle kann dafür ein guter Auftakt sein!
Ob es in Untertürkheimer Werk einen nicht tarifgebundenen Betrieb mitten im Werk gibt, das hängt ganz und gar von uns Kolleginnen und Kollegen ab! Kämpfen wir entschlossen für unsere Forderungen:
* Her mit der Batteriefertigung in unser Werk!
* Verteidigung der Tarifverträge!
* Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich, alle sollen arbeiten!
Aber wie?
Erstens: Organisieren wir uns, allein können wir nichts ausrichten. Rein in die Gewerkschaft! Wir können nur organisiert etwas ausrichten
Zweitens: Die Gewerkschaft ist kein Dienstleistungsbetrieb! Machen WIR, macht IHR sie zu EURER Kampforganisation! Rein und dort um den aktiven Widerstand kämpfen! Was die Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellten für eine Macht haben, sehen wir im Streik: Noch immer stehen alle Räder still, wenn unser starker Arm es will, also wenn wir gemeinsam das so entscheiden und aktiv(!!) durchziehen. Und davor haben „die Zetsches“ immer noch Angst! Verlangt das bei den Vertrauensleuten! Macht Mitgliederversammlungen! Kein Beifall für die Bosse auf der Betriebsversammlung, verderben wir ihnen die Show!
Drittens: Nicht spalten lassen, keine Standortvereinbarungen! Im Konzern, am besten in der Automobilbranche solidarisch und gemeinsam kämpfen! Schon jubelt die Stuttgarter Zeitung: „Während Sindelfingen, Rastatt und Bremen bereits die Zusage bekommen haben, künftig auch E-Autos fertigen zu dürfen(!), tut sich der Konzern bei Untertürkheim schwer…“ Der Gestank der Spaltung quillt durch alle Ritzen! Das kann ja wohl nicht sein! Minimal muss eine Vereinbarung für den ganzen Konzern her! Sonst heißt es: Erst Untertürkheim, die anderen Standorte kommen später dran mit der Erpressung! Eine uralte und bei den Bossen beliebte Masche!! Da darf sich kein Betriebsrat und keine Gewerkschaft drauf einlassen!
Viertens, selbst in einer „GmbH“ müssen ALLE organisiert sein, dann wird notfalls eben auch dort um den Tarifvertrag gekämpft. Die andern müssen solidarisch sein! Organize! Organsiert sein, wo immer man schafft. Nochmal: Gewerkschaft bedeutet Kampforganisation, nicht Dienstleistungsbetrieb!
Die erneute Forderung nach fühlbarer Arbeitszeitverkürzung wird entscheidend!
Volker Nieke in der Stuttgarter Zeitung zu den Zumutungen der Daimlerbosse. „Mit den jetzt auf dem Tisch liegenden Forderungen ist eine Vereinbarung mit uns nicht zu machen.“ Ja, welche liegen denn auf´m Tisch? Die der Bosse! Wo sind unsere?! Wir haben unsere Vorschläge oben vorgestellt. Aber alle Kolleginnen und Kollegen, die hellwach die Entwicklung beobachten, erkennen, dass die Kapitalisten jeden Tag massiv die Leistung verdichten, die Arbeitszeit ausweiten und und und. Menschen einsparen! Ist eine „Projekt“-Sau durchs Werk gejagt, wird schon die nächste reingetrieben.
Und nun kommt die neue E-Technik dazu. Wenn wir arbeiten und unsere Familien ernähren wollen, ja wenn wir den Arbeitstag überleben wollen, dann muss die Arbeitszeit verkürzt werden! Wo ist diese Forderung heute zu hören? 30-Stundenwoche bei vollem Lohn und Personalausgleich! Diskutieren wir das; organisieren wir uns dafür. Wir können eine Macht sein.
Eins haben wir noch! Wie sinnig doch die Stuttgarter Presse vermeldet: „Das Unternehmen fordert, dass jeder Mitarbeiter einen Beitrag leistet, wenn Untertürkheim die Batteriemontage bekommt...“ Sie wollen z. B. dass wir unsere Qualifizierungstage „spendieren“! natürlich ein Angriff auf gültige Tarierträge!
Wir hätten da freilich andere „Mitarbeiter“ im Sinn: Wer hat Jahrelang die neue Technologie verpennt, wer hat „das Unternehmen“ in diese Lage gebracht, wem fällt nichts anderes ein, als wieder die Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellten bluten zu lassen?
Richtig, der Vorstand!
Wäre es nicht wär ein guter Beitrag, wenn der Vorstand sich mal ´nen neuen Job sucht und geht!
Alle gemeinsam gegen das Kapital!