Die Fotos und Videos stammen nicht aus der Türkei, Saudi-Arabien oder irgendeinem anderen Land, dem die Bundesregierung so gerne Menschenrechtsverletzungen vorwirft. Nein! Sie stammen aus Deutschland, aus Nürnberg!
Dort hat am 31.5.17 die Staatsgewalt ihr brutales Gesicht gezeigt. Ein 21-jähriger Schüler einer Berufsschule wurde aus dem Unterricht abgeholt, der Polizei übergeben und sollte nach Afghanistan abgeschoben werden.
Der Jugendliche ist seit 4 Jahren in Deutschland. Nach Angaben seiner Mitschüler spricht er gut deutsch und ist integriert.
Daher solidarisierten sich auch umgehend seine Mitschüler mit ihm und blockierten das Polizeiauto, in das man den jungen Mann gewaltsam und im Schwitzkasten hineingezerrt hatte. Die Aktion war gewaltfrei.
Doch nun wurde Polizei aufgefahren und Einsatzkommandos herbeigeholt. Menschlichkeit? Fehlanzeige! Stattdessen prügelte der Staat den jungen Menschen ein, was von ihm zu halten ist:
Kaltherzig werden Menschen in das „sichere Herkunftsland Afghanistan“ abgeschoben.
Kaltherzig wird der Widerstand gegen eine solche unmenschliche Politik niedergeknüppelt.
Die Polizei verteidigte ihre Gewaltorgie und behauptete, die Schüler wären gewalttätig gewesen. Kein Schüler sei verletzt worden. Doch es gibt zahlreiche Fotos und Videos, die zeigen, was wirklich los war. Menschen wurden brutal gezerrt, gestoßen. Mehrere Polizisten knieten sich auf junge Menschen. Und in einem Blogbeitrag berichtet ein Berufsschüler: „Ich habe die ganze Zeit nur Menschen mit blutüberströmten Gesicht gesehen, die aufgelöst waren, geweint haben. Ich teile die Einschätzung der Polizei überhaupt nicht, dass von linken Aktivisten Gewalt ausgegangen sei. Die waren zwar da, aber friedlich. Die Gewalt ist von der Polizei ausgegangen.“
Hier Links zu diesem Blog und verschiedenen Videos und Fotos:
http://www.huffingtonpost.de/jonas-k/ich-habe-die-ganze-zeit-n_b_16908522.html?utm_hp_ref=germany&
http://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/inhalt/abschiebung-schueler-polizeieinsatz-100.html
http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/abschiebe-blockade-gewaltsam-aufgelost-kritik-von-maly-1.6189802
Eindrucksvoll ist auch die Stellungnahme einer Journalistin der Nürnberger Nachrichten, die vor Ort war und erschüttert berichtet, was sie gesehen hat.
https://www.facebook.com/Nuernberger.Nachrichten.Online/videos/1727187900631436/?hc_ref=PAGES_TIMELINE
Seither ist die Jugend in Nürnberg, aber auch Bamberg auf der Straße. Bei Spontandemonstrationen wird ein Ende der Abschiebungen nach Afghanistan gefordert. Es ist erfrischend und ermutigend zu sehen, wie junge Menschen spontan aufstehen und für Menschlichkeit eintreten und sich gegen das unmenschliche kapitalistische System wenden. Wir stehen an ihrer Seite und fordern dazu auf, sich an ihren Protesten zu beteiligen.
Bezeichnend ist die Hetze in bürgerlichen Medien wie BILD und Welt. Die Bildzeitung berichtete von „Randale“ und Bedrohung der Polizei. Und die Welt setzte dem noch die Krone auf, indem sie meldete, der Jugendliche aus Afghanistan habe angeblich gesagt: „In einem Monat bin ich sowieso wieder hier und bringe Deutsche um.“ Begeistert wird diese Hetze derzeit bei AfD, PEGIDA und Co. fortgeführt. So wird aus einem Opfer ein gefährlicher Täter gemacht. Beweise für die „Meldung“? Keine! Die Quelle ist anonym. Da kann man alles behaupten. Fake News!